Archiv für den Monat: August 2017

Auf Laufspuren am Goldfisch-Teich im Neuruppiner Stadtpark

 

Goldfisch sechs

Kürzlich war ich wieder mal mit dem Fahrrad im Neuruppiner Stadtpark. Es lockte mich die Natur, und nebenher wollte ich mich auch mal an Erinnerungen „berauschen“. Rund einen Kilometer entfernt war früher immer der Start unserer Laufgruppe und eine kleine Runde machten wir auch immer um diesen schönen Goldfisch-Teich.

Goldfisch eins

Goldfische schwimmen gegenwärtig dort nicht umher, der Teich ist mit einen dichten Schicht Entengrütze bedeckt. Aber die Enten sind noch da, wenn auch nicht an diesem Vormittag.

Goldfisch zwei

Und da ist auch noch das Grab von Alexander von Wulffen, auf dessen Initiative ab 1834 der Neuruppiner Stadtpark entstand. Der Teich wurde 1835 angelegt. In diesem Jahr rief Wulffen auch den Neuruppiner Verschönerungsverein ins Leben:

Goldfisch drei

Mein Fahrrad habe ich kurz abgestellt:

Goldfisch sieben

Diesen Blick hinunter zum Ruppiner See kenne ich auch noch von früher:

Goldfisch acht

Hier übten die Sprinter und Sprinterinnen des Neuruppiner Leichtathletikvereins, lange Zeit auch unter der Anleitung von Spitzengeher Bernd Gummelt.  Der ist heute zwar nicht am Werken, aber schnelle Läufer und Läuferinnen gibt es immer noch:

Goldfisch neun

Genug geschaut, zurück zum Birkenweg. Dorthin, wo früher immer der Start für unsere Laufgruppe war:

Goldfisch zehn Goldfisch elf

Ich nehme mir fest vor, daß ich von hier aus nochmals laufen werde. Vielleicht packe ich es sogar bald, rechtzeitig zur Vorbereitung des Hubertuslaufes, der am 29. Oktober stattfinden wird.

Auf der Rückfahrt mache ich noch einen kleinen Abstecher hinunter zum See, zum Bollwerk.  Dort lohnt es sich immer, den Fotoapparat herauszunehmen.

Dieses Bild kommt mir etwas bekannt vor. Es ist als Titelbild auf meiner Facebookseite zu sehen, allerdings dort mit Schnee. Und es sieht mit Schnee auch viel schöner aus.

Goldfisch zwölf Goldfisch Schnee

Aber schön wirkt hier unten alles. Es ist ein kleines Stückchen heile Welt:

Goldfisch dreizehn Goldfisch fünfzehn Goldfisch sechszehn Goldfisch siebzehn Goldfisch achtzehn Goldfisch neunzehn Goldfisch zwanzig Goldfisch einundzwanzig

Marita Brettschneider: Sie malt Blumen voll Pracht und zarter Melancholie

Marita Brettschneider lebt in Breisach am Rhein, einer Stadt an der deutsch-französischen Grenze auf halbem Wege zwischen Colmar und Freiburg im Breisgau.

Marita Brettschneider eins Porträt

Einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen bekommt man, wenn man einen Zeitungsbeitrag liest, den Kai Kricheldorff im Juni 2015 aus Anlaß einer Ausstellung der Künstlerin in Breisach für die Badische Zeitung schrieb.

Dort heißt es u.a.: „Großformatig und farbenfroh, oft mit feinen Pinselstrichen, hat Marita Brettschneider die Blumen in der üppigen Vielfalt ihrer Formen-und Farbvariationen, meist auf weißem Hintergrund gemalt…. Die reiche Vielfalt der Natur dient der Malerin als Vorlage für ihre Bilder, die sie in einem meditativen Herstellungsprozess auf die Leinwand bringt.“ ( mehr ist nachzulesen unter   http://www.badische-zeitung.de/breisach/blumen-voll-pracht-und-zarter-melancholie)

Der Betrachter einer Ausstellung sieht es mit eigenen Augen und urteilt natürlich subjektiv. Auf der anderen Seite ist es für mich immer interessant, wie der Künstler sein Werk selbst sieht. Vor allem, wie er malt, welche Gedanken ihm in diesem Prozeß kommen.

So finde ich es beeindruckend, wie Marita Brettschneider es auf ihrer Homepage  www.marne-art.de  beschreibt:

Marita neu eins

Die Iris und ich

Am Anfang steht die Lust auf eine bestimmte Farbgebung – lila, blau, gelb, rosa. Wenn sie gerade nicht mehr in der Natur zu finden ist, suche ich mir die entsprechende Züchtung dieser Variante (es gibt in Pflanz-Katalogen eine unglaubliche Farbenvielfalt).

Nach der Vorzeichnung des Motives kann ich mich endlich meinem Lieblingsmedium – den Ölfarben – hingeben. Schon die ersten Farbspuren auf weißer Leinwand lösen in mir ein unbeschreibliches Glücksgefühl aus. Meine Umwelt ist ausgeblendet, Stille, Ruhe und Gelassenheit bemächtigen sich meiner Sinne. Die gewählten, frisch-angemischten Farben auf der Palette hüllen mich in ihren ganz eigenen Duft. Sobald die Natur es zulässt, stehen die echten Blüten in meinem Atelier und erlauben mir, ihr Wesen in sich aufzunehmen.

Marita siebzehn

Ein Hauch von Ewigkeit – ein Fließen von Zeit und Raum – Sinnlichkeit – das Erspüren des Geheimnisses dieser Blüte – eintauchen in die Farben und Formen, die sie für mich so wichtig und unvergleichbar, ja unersetzlich macht.

Fast klingt es nach Sucht – süchtig nach vollkommener Schönheit, die ich mit diesen Blüten seit meinen ersten Studien 2004 verbinde. Jedes Mal wird daraus eine ungeahnte, doch willkommene Herausforderung; die vollendeten Schwünge, die unergründlich schimmernden Tiefen, die glitzernden Oberflächen, die Faltenwürfe und samtigen Schattierungen so auszuarbeiten, das ich dem Charakter, aber gleichwohl der Botschaft dieser Blüten gerecht werde.

Marita fünf

Immerhin handelt es sich um eine majestätische Himmelskönigin, deren Attribute es verdienen, mein ganzes Können, meine Geduld und meine Liebe einzusetzen. Bewunderung, Ehrfurcht und Hochachtung vor dieser würdevollen Schönheit ist für meine Interpretation wohl der passende Ausdruck.

So wird meine Malerei für mich zu einem Ritual, vergleichbar einer Meditation. Meine ureigene Verbindung zur Gegenwart, (die ich sehr bewusst lebe), zur Vergangenheit, (mein Großvater war Kunstmaler) und zur Zukunft (meine Söhne verfügen über ein großes Potenzial an Kreativität).

Marita achtzehn

Unbeschreiblich ist das Hochgefühl, wenn ich endlich nach Tagen und Wochen vor dem fertigen Bild stehe und mit mir einig bin, das es so geworden ist, wie ich es erhoffte, erwartete.

Momente des vollkommenen Glücks und der Hoffnung – auf die nächste Schaffensperiode – die mich immer wieder an das Gute in meiner Welt glauben lässt und mein Antrieb ist, weiter zu malen!“

Soweit die Gedanken der Malerin Marita Brettschneider. Kann man es besser ausdrücken? Wohl nicht. Ich finde es einfach beeindruckend, wenn ein Künster nicht nur malt, sondern auch in Worten ausdrückt, wie er herangeht und was er empfindet.

Marita eins

Aber Marita Brettschneider ist nicht „nur“ Malerin.

„Neben meiner eigenen Kunst gebe ich auch anderen Künstlern eine Bühne“, erklärt sie.

Sie ist die Verantwortliche für die Organisation und das Management der Kunstevents, die im Rahmen des Projektes artstages für Maler, Fotografen, Bildhauer, Lyriker und Musiker veranstaltet werden. Marita Brettschneider konzipiert die jeweiligen Ausstellungen und sucht nach passenden Räumlichkeiten im gesamten Dreiländereck. Gegenwärtig bereitet sie eine Freilichtgalerie in Breisach vor: „ Dort werden die hiesigen Künstler, Künstler, des Kunstvereines artstages und natürlich auch französische und schweizer Künstler ihre Werke ausstellen können, die an den Hauswänden hängen werden. Die Skulpturen werden in den Vorgärten stehen, die von den Hausbesitzern zur Verfügung gestellt werden.“

Ein kleiner Vorgeschmack, wie die Freilichtgalerie aussehen könnte:

Marita vier

Nachfolgend noch einige weitere Bilder der Künstlerin:

Marita neu zwei Marita neu drei

Marita Brettschneider zwei Marita Brettschneider vier Marita sechs  Marita acht Marita neun Marita vierzehn Marita fünfzehn Marita achtzehn

Peter Grau

Mehr über Marita Brettschneider ist auf den Seiten www.kunstwerk-breisach.de und  www.artstages.eu nachzulesen. Dort wir auch ausführlich auf die Arbeit ihres Mannes Detlef Brettschneider in dessen Rahmenwerkstatt eingegangen.

Zur Doping – Berichterstattung im Zusammenhang mit den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 in London

London WM Titelfoto

Die ersten Tage meiner London-Beobachtungen sind von der Dopingberichterstattung beeinträchtigt worden. Es geht mir dabei manchmal so, als wolle man mir ein „Spielzeug“ nehmen, etwas, was ich gern mache, aber was mir zerredet oder zerschrieben wird.

So ging es mir vor einigen Jahren, als ich, – ein bekennender Freund der Tour de France-, durch die massiven Dopingfälle und den Boykott der Berichterstattung fast „auf dem Trockenen“ saß. Damals „rettete“ mich Eurosport, die weiter berichteten.

Wie es nun in der Leichtathletik werden wird, weiß ich nicht. Sicher ist es für eine Sportart, die immer mehr in Richtung einer Randsportart tendiert, schwer, sich allein durch Leistungen das Publikum zu erhalten, wenn andererseits massive Zweifel am ehrlichen Sport aufkommen.

Ich kann als normaler Zuschauer – der direkte Kontakt zur Leichtathletik-Szene, sprich, der Einblick in das „Innerste“ fehlt mir – nicht wissen, inwieweit die Berichte stimmen und inwieweit es nur Vermutungen sind.

London Bolt zehn Gatlin

Sieger über 100 m, Justin Gatlin (USA) – Foto: Brockmann

 

Natürlich habe ich auch meine Meinung bei solchen „einfachen“ Fällen wie beim WM-Erfolg über 100 m von Justin Gatlin. Da gehe ich mit der Mehrheit konform, die nach einem zweimaligen Dopingvergehen  eine lebenslange Strafe fordert. Doch ich weiß auch, wie die quasi Begnadigung des US-Sprinters erfolgte.

Sicher war es nicht angenehm für ihn, die Pfiffe, der 60.000 Zuschauer im Londoner Station zu ertragen. Generös vielleicht, wie Usain Bolt reagierte, Justin Gatlin ein wenig Mut zusprach und ihn umarmte.

London Bolt elf

Zieleinlauf 100 m Männer (Foto: Brockmann)

 

Ich habe nun aber danach auch wieder Stimmen gehört, die meinten:  Usain Bolt wird wohl wissen, was er tut. Sicher ist er auch nicht ganz sauber. Sei es wie es sei. Ich kann es nicht wissen, kann es nicht entscheiden. Deshalb muß ich meine eigene Lösung finden.

Die besteht einmal darin, zunächst  vor allem mich mit eigenem Sporttreiben „abzulenken“. So geschehen am heutigen Montag, als ich zwei Stunden mich im Fitneßstudio betätigte.

Zum anderen informiere ich mich natürlich weiter, was über das Thema Doping in den Medien geschrieben wird. Und weil ich weiß, wie tief mein Kollege Michael Reinsch (Frankfurter Allgemeine Zeitung –  FAZ) in diese Materie eingedrungen ist, lese ich besonders seine Artikel gründlich.

So hat er gerade jetzt zu der Niederlage von Usain Bolt gegen Justin Gatlin den folgenden Beitrag geschrieben:

http://www.faz.net/aktuell/sport/leichtathletik-wm/bolt-nur-zweiter-gatlin-gewinnt-wm-gold-ueber-100-meter-15138730.html

Gatlin und das Doping-Erbe

Unter dieser Überschrift schreibt Michael Reinsch einen Kommentar unter

http://www.faz.net/aktuell/sport/leichtathletik-wm/leichtathletik-wm-sprint-weltmeister-justin-gatlin-ausgebuht-15139550.html?GEPC=s2

Besonders nahe aber geht mir sein Kommentar zur nachträglichen Medaillenvergabe an Mehrkämpferin Jennifer Oeser. Ich kann ein wenig nachfühlen, wie ihr eigentlich zumute war. Sie hat das Beste darauf gemacht, das Positive gesehen. Andere, wie etwa Nadine Kleinert und Markus Esser, deren Karriere ich lange hautnah verfolgte, haben eine andere Meinung, fühlen sich geprellt und betrogen. Solche Einzelschicksale überzeugen mich dann mehr als allgemeine Kritik an afrikanischen Läufer u.ä.

Mehr zur Nachreichung der Medaille an Jennifer Oeser ist nachzulesen unter der Überschrift:  „Wie die Opfer des Dopingbetruges geehrt wurden“ unter:

http://www.faz.net/aktuell/sport/leichtathletik-wm/leichtathletik-wm-opfer-des-doping-betrugs-werden-geehrt-15138630.html

 

 

London: Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft zwischen Usain Bolts Abschied, normalem Sport und unnormalem Doping

London WM Titelfoto

Diesmal bin ich nicht live dabei bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London, und eigentlich bin ich froh, alles zuhause im Fernsehen und im Internet beobachten zu können. Zwar würde ich auch gern inmitten von 60.000 Zuschauern im Stadion sitzen, weil ich weiß, daß solch eine Atmosphäre durch keine mediale Berichterstattung zu ersetzen ist. Gern verzichten kann ich aber auf die journalistische „Jagd“ um Stimmen und Stimmungen, denn das war immer das Anstrengendste.

An diesem Sonntag (6. August 2017) erfreue ich mich an zwei Wettbewerben. Zunächst freue ich mich, daß der deutsche 110-m-Hürden-Sprinter Matthias Bühler den Vorlauf übersteht und ins Halbfinale einzieht.

Erfurt DM neunundsechszig

Mit ihm habe ich zuletzt am Rande der Deutschen Meisterschaften in Erfurt gesprochen und einige Monate zuvor lange am Telefon. Daraus ist damals eine lange Geschichte geworden, praktisch die Lebensgeschichte des Matthias Bühler (nachzulesen unter   http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=3189 )

Auf Marathonkurs durch Londons City

Und dann lasse ich mich zunächst am Vormittag mit den Marathonmännern auf den 4-Runden-Kurs durch die Londoner Innenstadt mitnehmen, und am Nachmittag dann mit den Marathonfrauen. Unter ihnen auch Katharina Heinig, die Tochter von Kathrin Dörre-Heinig, die den London-Marathon (auf einem anderen Kurs) von 1992 bis 1994 dreimal gewonnen hat.

steffen-460

Beim Betrachten des Marathons kommen bei mir einige Erinnerungen hoch an meinen Start beim Londonmarathon im Jahr 1996. Zwar damals auf einem anderen Kurs, mit Start in Greenwich, aber zumindest Teile des heutigen Kurses passierte ich auch damals. Und 1996 herrschten ebenfalls für Marathonläufer zu hohe Temperaturen, genauso wie auch heute.

Endlich kann ich diese Weltmeisterschaft genießen. Das war einen Tag zuvor anders.

Das Hauptthema: Doping

Da hatte ich manchmal den Eindruck, daß Doping das Hauptthema dieser WM sei. Dabei waren noch gar keine positiven Dopingfälle aufgetaucht. Aber ob ARD oder ZDF, überall wurde mit Nachdruck das Bild aufgebaut, daß die Leichtathletik vor allem dopingverseucht sei. Ich kann mich erinnern, daß auch bei früheren internationalen Höhepunkten solche Berichte über Doping besonders am Anfang die Schlagzeilen bestimmten. Also alles wie gehabt…

Zunächst gab es einen langen Bericht über Doping und Menschenhandel mit afrikanischen Läufern. Es folgte eine Betrachtung über den britischen Laufhelden Mo Farah, über den  seit längerem Dopinggerüchte kursieren. Vor allem, weil er in der Trainingsgruppe des Alberto Salazar trainiert. Natürlich kann ich nicht nachvollziehen, was an dem Ganzen dran ist. Ich bin einfach auf Informationen aus den Medien angewiesen. Mehr nicht. Jedenfalls war meine Freude, das 10.000-m-Finale der Männer zu verfolgen, getrübt. Aber Mo Farah gewann:

London Bol tvierzehn London Bolt dreizehn

 

Der Abschied von Usain Bolt

Das Hauptthema des Samstags war neben dem 10.000-m-Lauf der Abschied des Supersprinters Usain Bolt von der Laufbahn. Oftmals als das Gesicht der Leichtathletik bezeichnet, drehte sich viel um ihn, flogen ihn die Herzen und Hände der Zuschauer zu.  Mein Wiener Kollege Olaf Brockmann hat wieder einiges im Bild festgehalten.

London Bolt drei

London Bolt acht London Bolt neun

 

Der Abschluß um 22.45 Uhr aber verlief nicht nach Wunsch. Usain Bolt wurde im 100-m-Finale nur Dritter hinter den US-Amerikanern Justin Gatlin und Christian   Coleman.

London Bolt sieben London Bolt sechs London Bolt elf

Viel Beifall erhielt Usain Bolt trotzdem. Gatlin aber war der Buhmann, wurde trotz seines Sieges aufgepfiffen:

London Bolt zehn Gatlin

Der Grund:  Gatlin war zuvor schon zweimal wegen Dopings erwischt worden, hätte eigentlich lebenslang gesperrt werden müssen. Doch weil er sich als Kronzeuge gegen andere „bewährte“ und zudem Fürsprecher für eine Verkürzung seiner Strafe fand, durfte er wieder laufen.  Das negative Echo aber war ihm sicher.

Allerdings noch nicht auf der Pressekonferenz nach seinem Erfolg:

London Bolt eins London Bolt zwei

Verpaßt habe ich am Abend den Film von Tim Tonder über Usain Bolt. Ich werde den Film in Ruhe noch in der ARD-Mediathek ansehen.

Erfurt DM dreiundsiebzig Tim lächelnd

Tim Tonder im Gespräch mit der Hindernisläuferin Gesa-Felicitas Krause in Erfurt

Und ich bin gespannt, wie weit da die Person Usain Bolt gewürdigt wird und welches Gewicht die seit langem schwelenden Dopinggerüchte über den Jamaikaner neue Nahrung erhalten.

Peter Grau

(alle Fotos:  Olaf Brockmann)

Impressionen aus Budapest

Mein Rast-und ruheloser Reporterkollege aus Wien, Olaf Brockmann, hat wieder Fahrt aufgenommen:

Buda füfnzehn Olaf auf der Donau

Sprich: er eilt von Großereignis zu Großereignis. Zunächst weilte er bei den Schwimmweltmeisterschaften in Budapest, dann machte er einen kurzen Zwischenstop beim Beachvolleyball in Wien und nun ist er schon wieder in London, bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft.

Ich muß mich also sputen, um mit meiner Wiedergabe einer Auswahl seiner Fotos nachzukommen.

Erinnerungen an Budapest 1998

Buda dreizehn

Budapest verbindet uns beide seit langem.  Denn dort begegneten wir uns im Jahre 1998 bei den  Leichtathletik-Europameisterschaften, die im Népstadion stattfanden. In den späten Abendstunden fuhr ich mit meinem Freund Horst und dem eigenen Auto über eine der belebten Budapester Straßen, als wir rein zufällig Olaf Brockmann am Straßenrand stehend sahen. Er war in einem ernsthaften, lautstarken Disput mit einem Budapester Taxifahrer verwickelt. Wie ich mich erinnere, ging es um die versuchte Manipulation des Taxameters, sprich des Kilometerzählers. Olaf fühlte sich übers Ohr gehauen und tat das deutlich kund. Und das nicht auf deutsch, österreichisch oder englisch, sondern in der Landessprache, in ungarisch.  Verheiratet mit seiner Ungarin Zita hat er enge Bindungen zu Ungarn. Noch heute ist er glücklich damit, daß er sowohl in Wien als auch in Budapest eine Wohnung hat.

Zurück zum Taxi-Disput. Wir mischten uns jedenfalls ein, ergriffen für Olaf Partei und verließen später das „Schlachtfeld“ als Sieger. „ Das Taxameter lief schneller als man zählen konnte. Glatter Betrug“, schreibt mir Olaf gerade aus London.

An diesen Vorfall erinnern wir uns beide jedenfalls noch heute gern.

Und ich habe auch persönlich sehr gute Erinnerungen an Ungarn, denn zu DDR-Zeiten waren wir dort sehr oft, ob nun in Budapest oder am Balaton (Plattensee). Dabei konnten wir immer die hervorragende Gastfreundschaft unseres ungarischen Freundes Lajos genießen.

Deshalb freut es mich auch besonders, im Folgenden eine Auswahl der Fotos zu bringen, die Olaf Brockmann aus Budapest mitbrachte.

Zunächst Eindrücke von den Schwimmweltmeisterschaften (in- und außerhalb des Schwimmstadions):

Budapest fünf Budapest sechs

 

Buda zehn Buda neun Budapest vier

Der Boulevard unter sich:  Sebastian Kayser („Springer“, Berlin)  und Olaf Brockmann von der „Krone“, Wien:

Buda eins Porträts

Olaf Brockmann (links) und Mark Spitz (Spitz jetzt ohne Schnauzbart, leider. Damals bei den Olympischen Spielen 1972 in München, als sich Spitz sieben Goldmedaillen erschwamm,  trug er den schwarzen Schnauzer und ich ahmte ihm für vier Wochen nach):

Buda Olaf und Spitz

 

Buda elf

Buda einundzwanzig Buda neunzehn

Buda zwanzig

Eindrücke aus der Stadt Budapest:

Buda fünfundzwanzig Buda vierundzwanzig Buda sechsundzwanzig Buda achtzehn Buda siebenundzwanzig  Buda achtundzwanzig Buda vierzehn Buda siebzehn Buda sechszehn Buda sieben Buda sechs

Buda neunundzwanzig Buda einunddreißig Buda dreißig Buda zweiunddreißig

Die Papa Binnes Jazzband spielte in Boltenmühle

Bolte dreizehn

Natur pur und Jazzmusik, dazu Speis und Trank bei Sonnenschein im Freien – dieser letzte Sonntag im August bietet uns  alles zusammen.

Bolte vierzehn

Nur eine kleine Anzeige in der Zeitung kündigte an: Papa Binnes Jazz Band spielt in Boltenmühle. Ich erinnerte mich, daß ich diese Jazzband vor langer Zeit beim Unifasching an der Berliner Wiwifak (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)  gehört hatte. So rund 50 Jahre sind seitdem vergangen. Um so schöner, diese Band nun in Boltenmühle wiederzutreffen.

Bolte dreiunddreißig

Boltenmühle: Hier stand früher eine Mühle. Später, als ich erstmals hier war, existierte ein Gasthaus, in welchem sich ein Mühlrad im Gastraum drehte. Irgendwann brannte das Ganze leider ab. Nun aber ist es schöner als je zuvor entstanden. Rund drei Jahre war ich nicht dort gewesen, obwohl es nur rund 15 km nördlich von Neuruppin entfernt ist. Umso größer die  Neugier.

Für unser Auto finden wir einen schönen Parkplatz. Er ist noch leer, weil wir bereits 11 Uhr ankamen. Verändert sieht bereits hier alles aus. Die Natur hat ihr Werk getan. Früher machte meine Frau mit den Neuruppiner Ruderern hier unterhalb des Parkplatzes immer Rast, nach rund 20 km Bootsfahrt. Fast zugewachsen ist nun alles.

Den Einstieg zum malerischen Uferweg hin zur Boltenmühle aber finden wir noch.

Boltenmühle zwei

Wir sind begeistert. Viel Natur, ein wenig Urwald, links hügeliges Gelände, rechts der Tornowsee: Es gibt viel zu schauen:

Boltenmühle drei Bolte vier Bolte fünf Bolte sechs Bolte sieben Bolte acht

Und irgendwann sehen wir auch das Wirtshaus (was für ein schöner Name. Der Wirt erwartet uns).

Bolte neun Bolte zehn

Die ersten Gäste haben draußen Platz genommen. Später wird auch der Innengastraum restlos gefüllt sein.

Das Mühlrad steht nun nicht mehr im Gastraum, sondern im Freien:

Bolte elf

Die Treppe führt hinauf zum Schwimmbad und zu dem neu gebauten Hoteltrakt:

Bolte zwölf

Vorn aber baut sich langsam die Jazzband auf:

Bolte fünfzehn

Eine kleine Verzögerung gibt es noch, weil der Posaunist noch im Autobahn-Stau etwas aufgehalten wird. Doch dann kann  Bandgründer Lutz Binneboese das Signal zum Auftakt-Stück geben:

Bolte einundzwanzig

Lutz Binneboese spielt nicht nur exzellent Trompete, sondern kann das nun sehr zahlreiche Publikum gut unterhalten. Mit großem Interesse ist auch Peter Brüssow dabei (Mitte;  an seinem Tisch u.a. der Ruderer Johannes Dierasch, der mit dem Ruderboot von Neuruppin nach Boltenmühle gekommen ist):

Bolte fünfunddreißig

Peter Brüssow, viele Jahre Direktor der Neuruppiner Kreismusikschule, hat selbst einmal eine Band geleitet, die  Neuruppiner Swingtime-Dixieband. Jeweils im Sommer bei den Dixieland-Tagen konnte er  viele Jazzbands aus nah und fern begrüßen. So kennt Brüssow natürlich auch die Papa Binnes-Jazz Band.  Leider wurde seine Neuruppiner Swingtime-Band im Jahr 2014 aufgelöst (http://www.maz-online.de/Lokales/Ostprignitz-Ruppin/Swingtime-Dixieband-Neuruppin-Aufloesung).

Aber damit war das Interesse Peter Brüssows am Jazz nicht erloschen.

Und sicher jubelt heute innerlich sein Herz, als er bemerkt, mit welcher Spielfreude die sieben Bandmitglieder der Papa Binnes-Jazz Band agieren:

Bolte dreizehn Bolte zwanzig Bolte neunzehn  Bolte dreiundzwanzig Bolte zweiundzwanzig

Die Zeit vergeht wie im Fluge, die Hähnchenbrust schmeckt und ebenfalls – lange haben wir sie nicht getrunken – die Berliner Weiße, rot und grün gefärbt.

Nach vier Stunden räumen wir die gastliche Stätte und begeben uns in Richtung Parkplatz. Nicht, ohne vorher nochmals die nähere Umgebung der Gaststätte zu erkunden:

Bolte füfnundzwanzig Bolte siebenundzwanzig Bolte dreißig Bolte neunundzwanzig

Bolte einunddreißig Bolte zweiunddreißig

 

Bolte achtundzwanzig

Peter Grau

(Mehr zur Papa Binnes Jazzband auf deren Homepage http://www.papabinnesjazzband.de/   )