Archiv für den Tag: 20. November 2017

Sayonara Tokio im Berliner Wintergarten

Es gibt viele Orte auf der Welt. Zu viele, um überall gewesen zu sein. Das trifft für mich auch für Tokio und für  den Wintergarten in der Potsdamer Straße in Berlin zu. Tokio hat sich nicht ergeben, auch weil ich dort keinen internationalen Leichtathletik-Höhepunkt besuchte.

Und der Wintergarten? Diese Stätte, die Varieté anbietet?  Irgendwie ergab es sich nicht, daß ich es in letzten Jahren besuchte. Dabei hat es mittlerweile 25jähriges Jubiläum gefeiert.

Aber nur 25 Jahre? Ich hatte gedacht, daß der Wintergarten auch in Westberlin schon existierte, damals, als mich noch eine Mauer von den Kunst-und Kulturstätten Westberlins trennte. Doch nun habe ich mich sachkundig gemacht, und festgestellt, daß ich mich geirrt habe. Zwischen 1944 und 1992 gab es keinen Wintergarten.

Der „Wintergarten“ existierte bereits in den Hoch-Zeiten des Varietés in Berlin. Er wurde 1888 gegründet, und befand sich im Central-Hotel an der Friedrichstraße. Im Zweiten Weltkrieg wurde es dann am 21. Juni 1944 zerstört. Danach dauerte es 48 Jahre, ehe der neue Wintergarten in der Potsdamer Straße 1992 wieder eröffnet wurde.

Aber es dauerte noch bis zum Jahr 2017, ehe ich erstmals am 12. November dieses Varieté besuchte.

Die japanische Varieté-Revue

Wintergarten vierzehn Programm

Auch meine Frau Ruth kennt den Wintergarten noch nicht und ist wie ich gespannt, was uns erwartet. Wir finden einen freien Parkplatz in der Potsdamer Straße, dieser Straße, in der ich vor dem Mauerbau einige Male im Sportpalast weilte und in der ich einige Male auch die Redaktion des „Tagesspiegels“ besuchte.  Der Sportpalast ist mittlerweile abgerissen worden, der „Tagesspiegel“ hat seinen Sitz gewechselt.

Da noch viel Zeit bis zum Beginn des Programms um 18 Uhr ist, treffen wir uns zuvor mit unseren Berliner Verwandten Gerhard und Alexandra im französischen Restaurant „Brasserie Lumieres„.

Rechtzeitig treffen wir dann am Wintergarten ein und sind schon im Foyer vom Ambiente angetan, das eine anheimelnde Stimmung bereitet, passend zu dem, was kommen wird. Mit dem Fotografieren halte ich mich zurück. Dafür stürzt sich der hauseigene Fotograf auf uns und lichtet uns, noch im Mantel, einzeln und in Viererreihe ab. Nach Schluß der Vorstellung können wir uns die Fotos ansehen.

Dann der erste Blick auf den Zuschauerraum:

Wintergarten fünf

Wir sind davon angetan. Auch, als wir zu unserem Tisch geleitet werden:

Wintergarten vier

Wohltuend, wie wir bedient werden. Prosecco, Selters, vegetarisches Sushi, es mundet uns. Und genauso mundet uns das zweistündige Varieté-Programm, das unter dem Motto steht:

Sayonara Tokyo – Geishas! Tamagotchis! Edelweiß!

Eine Show mit japanischen Alltagsszenen und Besonderheiten zwischen Tanz und Artistik, Live-Musik und Theater, zwischen Kimono und Kirschblüte.

Wintergarten zehn Wintergarten elf Wintergarten zwölf Wintergarten dreizehn

Manchmal kommt es etwas zu laut herüber, aber insgesamt fühlen wir uns gut unterhalten.

Angenehm auch, daß anschließend nicht alle Zuschauer hinaus und zu den Garderoben drängen, sondern noch an den Tischen sitzenbleiben und sich über das Gesehene austauschen können.

Ein wenig fotografiere ich noch, um hinterher noch eine Erinnerung zu behalten:

Wintergarten drei Wintergarten sechs  Wintergarten siebenWintergarten neun

 

 

 

 

Drei Kirchen im Neuruppiner Umland

Manchmal bieten sich die Motive bei Fahrten durch das Ruppiner Land einfach an. Man braucht nur kurz anzuhalten, und schnell hat man eine Geschichte zusammen.

Den Ort Lentzke, ca. 10 km südlich von Neuruppin gelegen und zur Gemeinde Fehrbellin gehörend,  kannte ich schon, denn vor einigen Jahren waren wir dort auf dem Anwesen des Bildhauers und Lichtbildners Peter M. Stajkoski, um einer Ausstellungseröffnung beizuwohnen. Der Künstler wohnt im „Blauen Haus“:

Der Künstler wohnt im „Blauen Haus“. Hinter dem Haus befindet sich das Jules Richard Museum, ein Museum für historische 3D- und Aktphotographie.

Lentzke sechs

In Lentzke wurden wir damals auf das Industriedenkmal hingewiesen, das auch heute noch von früheren produktiven Zeiten kündet:

Lentzke zwei Lentzke drei

Die im neugotischen Stil errichtete Kirche von Lentzke ist der Blickfang des Ortes:

Lentzke eins Lentzke fünf

Die Fahrt führt uns weiter in den nächsten Ort, nach Fehrbellin. Und auch da ist die Stadtkirche der Blickfang:

Lentzke sieben

Aber unser Ziel liegt im Ort Langen, ebenfalls zur Gemeinde Fehrbellin gehörend. Um dorthin zu gelangen, müssen wir bei Dammkrug die Autobahn A 24 überqueren. Dann sind wir bald in der Dorfstraße, wo Glasermeister Wrosch, den ich manchmal auf seinen „Landtouren“ begleite, eine kaputte Scheibe auswechseln muß.

Lentzke dreiunddreißig

Zeit genug für mich, einen Dorfbummel zu unternehmen, genauer, die „Stüler“- Kirche Langen von außen zu inspizieren:

Lentzke zehn Lentzke siebzehn Lentzke achtzehn Lentzke einundzwanzig Lentzke zweiundzwanzig Lentzke vierundzwanzig Lentzke siebenundzwanzig Lentzke sechsundzwanzig

Ein wenig internationale Luft kann man hier in Langen aus atmen:

Lentzke dreißig

Und die Vergangenheit ist ebenfalls zugegen.  Ein Gedenkstein weist auf die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges hin:

Lentzke einunddreißig Lentzke zweiunddreißig

Peter Grau