Archiv für den Tag: 30. Januar 2018

Lukas Weißhaidinger: Ein Wiener siegt beim Diskuswerfen in Berlin

Dieses Foto hatte sich Olaf Brockmann wohl nur im Traum ausmalen können:

Lucas vier mit Olaf

Olaf Brockmann mit dem Sieger im Diskuswerfen beim ISTAF-Indoor in Berlin, Lukas Weißhaidinger

Erstmals war mein Wiener Journalistenkollege Olaf Brockmann beim spektakulären ISTAF-Indoor in Berlin dabei. Zwei Tage vorher hatten wir uns zum Plausch getroffen (http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=11311 ). Dabei sprachen wir nur wenig über die Aussichten des besten Diskuswerfers aus Österreich, Lukas Weißhaidinger. „Ich werde versuchen, von ihm ein schönes Foto zu machen, und wenn es sich anbietet, eine kleine Meldung nach Wien zur Kronen Zeitung abzusetzen.“ Mehr nicht.

Da ahnte Olaf Brockmann noch nicht, was er am Freitag (26. Januar)  erleben sollte.  Natürlich war er von der gesamten Veranstaltung sehr angetan, erlebte mit 12.000 Zuschauern spannende Leichtathletik.

Lukas einunddreißig Lukas neunundzwanzig

Doch er wartete natürlich auf den letzten Wettbewerb, das Diskuswerfen der Männer.  Und er durfte als Wiener auch parteiisch sein, fieberte mit Lukas Weißhaidinger mit. Der lag lange auf einem guten zweiten Rang, ehe er vom Publikumsliebling Robert Harting im sechsten Durchgang überholt wurde.  Doch dann geschah es: Der Österreicher ließ die Diskusscheibe auf  63,91 m fliegen – das war der Sieg.

Lukas acht Lukas zehn Lukas neun Lukas sieben

Und Olaf Brockmann durfte mitjubeln, fotografieren und das erfreuliche, weil  unerwartete Ergebnis nach Wien zum Internet-Dienst der Kronen Zeitung,   www. krone.at,   melden.

So konnte man es dann um 22.42 Uhr auch auf der Facebookseite von Olaf Brockmann lesen:

Sensationssieg für Lukas Weißhaidinger beim ISTAF Indoor in Berlin! Der Österreicher gewann den Diskusbewerb mit im letzten Versuch erzielten 63,91 m vor Olympiasieger Robert Harting (D/62,32 m). Harting hatte 2012 bei Olympia in London gewonnen, war dreimal Weltmeister und zweimal Europameister. „Emotional war dies mein größter Sieg der Karriere!“, jubelte Weißhaidinger, der vor zwei Jahren auch schon das ISTAF im Freien gewonnen hatte. „Jetzt bin ich einer der wenigen, der in Berlin das ISTAF im Freien und Indoor gewonnen hat!“

Lukas fünf Lukas sechs

Der Olympia-Sechste siegte in der nicht ganz ausverkauften Mercedes-Benz-Halle vor 12.100 Zuschauern – vor zwei Deutschen! Hinter Harting (dem großen Vorbild von Weißhaidinger) wurde Daniel Jasinski, Olympia-Dritter von Rio 2016, Dritter mit 61,86 m.

Lucas zwei

Dabei war der Event kaum noch an Spannung zu überbieten. Vor dem sechsten und letzten Durchgang hatte Jasinski noch vor Weißhaidinger und Harting geführt, dann setzte sich Harting, der Spezialist für letzte Versuche, an die Spitze, wurde als Lokalmatador von den Fans schon wie der Sieger gefeiert.

Es lag ein deutscher Doppelsieg in der Luft. Doch dann kam der Oberösterreicher! „Einer geht noch“, hatte Trainer Gregor Hoegler seinen Schützling von der Tribuene motiviert. Und wie der ging! Als die Scheibe weit durch die Halle gesegelt war, jubelte Weißhaidinger schon im Ring, beide Fäuste gegen die Hallendecke gestreckt. Dann wurde seine Siegesweite bekannt gegeben – und Luki jubelte grenzenlos, entschuldigte sich im Infield-Interview fast bei den Zuschauern, daßs er dem Lokalmatador noch den Sieg weggeschnappt hatte. „Der sechste Versuch war ein Lucky Punch, der richtige Konter zur perfekten Zeit!“ Daß Weißhaidinger den vermeintlichen Siegeswurf des Olympiasiegers noch kontern konnte, war schlicht sensationell! „Ich hätte nie gedacht, daß ich eine solche Weite jetzt schon drauf habe!“, bekannte Weißhaidinger, der Harting einmal mehr als sein Vorbild „und einen ganz Großen des Sports“ bezeichnete.

Lukas drei

Robert Harting (links) und Lukas Weißhaidinger

Berlin ist also ein verdammt guter Boden für Lukas Weißhaidinger. Da kommen die Europameisterschaften heuer im August im Berliner Olympiastadion gerade recht. Auch dort ist dem Österreicher jetzt alles zuzutrauen. Wer 63,91 m (natürlich österreichische Hallen-Bestleistung mit dem Diskus) aus dem Training heraus werfen kann, der kann auch im Sommer deutlich über 68 m werfen!

Soweit die „Botschaft“ von Olaf Brockmann aus Berlin.

Aber auch vorher  hatte er an diesem Abend schon eifrig fotografiert:

Lukas dreiunddreißig Lukas dreißig Lukas siebenundzwanzig Lukas fünfundzwanzig Lukas sechsundzwanzig Lukas dreiundzwanzig Lukas zweiundzwanzig Lukas einundzwanzig Lukas zwanzig Lukas achtzehn Lukas vierzehn Lukas siebzehn

 

Aber man konnte nachfühlen, daß für ihn das Größte eben am Schluß kam: Der Sieg von Lukas Weißhaidinger im Diskuswerfen.

Lukas eins

Peter Grau

(Fotos:  Olaf Brockmann)