Zwei Marathon-Spektakel in London und in Wien

Nicht einfach, wenn zwei Marathons an einem Sonntag stattfinden. Doch im Zeiten des Internets kein Problem, live dabei zu sein.  An diesem 22. April konnte ich so vom Schreibtisch aus die Marathons von London und Wien verfolgen:

London 2018 eins

London 2018 zwei

 

In Wien war Olaf Brockmann direkt am Ort des Geschehens. Mehr dazu ist bald in seiner Rubrik nachzulesen und vor allem nachzuschauen.

Ich aber war zumindest mit dem Herzen noch mehr beim London-Marathon dabei. Warum? Weil ich dort 1996 selbst gelaufen bin. Und auch wenn ich damals schlecht vorbereitet antrat, war es  ein aufregendes Erlebnis für mich. Meine Gedanken dazu habe ich vor zwei Jahren auf dieser Homepage unter http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=1607  wiedergegeben.

London-Marathon klein 8 MeilenScan_Pic0040

Peter Grau 1996 beim London-Marathon ( dritte Reihe, im gelben Trikot, mit Startnummer  2457)

Immer, wenn ich an diesen Lauf zurückdenke, erinnere ich mich vor allem auch, daß es damals der bis dahin wärmste London-Marathon gewesen ist. „ Der Asphalt kochte und dampfte“, schrieb ich.

Deshalb war es auch keine Überraschung, daß ich, der ich zu wenig trainiert hatte und außerdem kein Hitzeläufer war und bin, am Ende froh war, das Ziel erreicht zu haben:

London-Marathon Buckingham

London 1996 Grau im Ziel

Peter Grau 1996 bei Hitze im Ziel

 

2018 wiederholt sich die Hitzeschlacht

Und nun, in diesem Jahr 2018, erwischte es die rund 40.000 Teilnehmer wieder. Wieder war es zu heiß, sowohl für die Spitzenleute als auch noch mehr für die breite Masse.  Hitze und Marathon, das verträgt sich nicht so gut (Ausnahmen bestätigen die Regel. Mein Freund Roland Winkler mochte beispielsweise immer die Hitze, fühlte sich da pudelwohl).

Mit hohen Zielen waren die Frauen und Männer angetreten, wollten möglichst die bestehenden Weltrekorde angreifen. Mary Keitany (Kenia), die im Vorjahr im reinen Frauenlauf gewann, aber den Weltrekord von Paula Radcliffe aus dem Jahr 2003 ( 2:15:25) verfehlte, wünschte sich diesmal männliche Schrittmacher. Dem Wunsch wurde vom Veranstalter stattgegeben, und Keitany spannte sich gemeinsam mit  Tirunesh Dibaba eine Zeit lang hinter die auf Weltrekord-Tempo beginnenden „Hasen“.  Doch die beiden Frauen mußten später dafür büßen.  Dibaba kam nicht ins Ziel, Keitany schleppte sich als Fünfte in Ziel.

Am klügsten eingeteilt hatte sich Vivian Cheruiyot (Kenia) den Lauf , und sie durfte sich am Ende über den Sieg in 2:18:31 h freuen.

Cheruiyot im Ziel London 2018

Vivian Cheruiyot im Ziel (Foto: Virgin Money London Marathon)

 

Bei den Männern  triumphierte der gegenwärtig weltbeste Marathonläufer Eliud Kipchoge (Kenia) in 2:04:27 h.

Kipchoge auf dem Weg zum Sieg in London 2018

Eliud Kipchoge auf dem Weg zum Sieg (Foto: Virgin Money London Marathon)

Er gewann damit nach 2015 und 2016 zum dritten Mal in London, doch der Weltrekord seines Landesmannes Dennis Kimetto (mit 2:02:57 in Berlin 2014 aufgestellt) blieb vor allem wegen der Hitze unerreichbar. Vielleicht versucht es Kipchoge im Herbst im weltrekordträchtigen Berlin erneut?

Mehr über die  beiden Marathons ist bei Runner`s World nachzulesen:

London-Marathon: https://www.runnersworld.de/marathon/eliud-kipchoge-und-vivian-cheruiyot-gewinnen-london-marathon.550624.htm

Wien Marathon: https://www.runnersworld.de/marathon/salaheddine-bounasser-ueberrascht-bei-heissem-wien-marathon.550626.htm