Marita Brettschneider: Sie malt Blumen voll Pracht und zarter Melancholie

Marita Brettschneider lebt in Breisach am Rhein, einer Stadt an der deutsch-französischen Grenze auf halbem Wege zwischen Colmar und Freiburg im Breisgau.

Marita Brettschneider eins Porträt

Einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen bekommt man, wenn man einen Zeitungsbeitrag liest, den Kai Kricheldorff im Juni 2015 aus Anlaß einer Ausstellung der Künstlerin in Breisach für die Badische Zeitung schrieb.

Dort heißt es u.a.: „Großformatig und farbenfroh, oft mit feinen Pinselstrichen, hat Marita Brettschneider die Blumen in der üppigen Vielfalt ihrer Formen-und Farbvariationen, meist auf weißem Hintergrund gemalt…. Die reiche Vielfalt der Natur dient der Malerin als Vorlage für ihre Bilder, die sie in einem meditativen Herstellungsprozess auf die Leinwand bringt.“ ( mehr ist nachzulesen unter   http://www.badische-zeitung.de/breisach/blumen-voll-pracht-und-zarter-melancholie)

Der Betrachter einer Ausstellung sieht es mit eigenen Augen und urteilt natürlich subjektiv. Auf der anderen Seite ist es für mich immer interessant, wie der Künstler sein Werk selbst sieht. Vor allem, wie er malt, welche Gedanken ihm in diesem Prozeß kommen.

So finde ich es beeindruckend, wie Marita Brettschneider es auf ihrer Homepage  www.marne-art.de  beschreibt:

Marita neu eins

Die Iris und ich

Am Anfang steht die Lust auf eine bestimmte Farbgebung – lila, blau, gelb, rosa. Wenn sie gerade nicht mehr in der Natur zu finden ist, suche ich mir die entsprechende Züchtung dieser Variante (es gibt in Pflanz-Katalogen eine unglaubliche Farbenvielfalt).

Nach der Vorzeichnung des Motives kann ich mich endlich meinem Lieblingsmedium – den Ölfarben – hingeben. Schon die ersten Farbspuren auf weißer Leinwand lösen in mir ein unbeschreibliches Glücksgefühl aus. Meine Umwelt ist ausgeblendet, Stille, Ruhe und Gelassenheit bemächtigen sich meiner Sinne. Die gewählten, frisch-angemischten Farben auf der Palette hüllen mich in ihren ganz eigenen Duft. Sobald die Natur es zulässt, stehen die echten Blüten in meinem Atelier und erlauben mir, ihr Wesen in sich aufzunehmen.

Marita siebzehn

Ein Hauch von Ewigkeit – ein Fließen von Zeit und Raum – Sinnlichkeit – das Erspüren des Geheimnisses dieser Blüte – eintauchen in die Farben und Formen, die sie für mich so wichtig und unvergleichbar, ja unersetzlich macht.

Fast klingt es nach Sucht – süchtig nach vollkommener Schönheit, die ich mit diesen Blüten seit meinen ersten Studien 2004 verbinde. Jedes Mal wird daraus eine ungeahnte, doch willkommene Herausforderung; die vollendeten Schwünge, die unergründlich schimmernden Tiefen, die glitzernden Oberflächen, die Faltenwürfe und samtigen Schattierungen so auszuarbeiten, das ich dem Charakter, aber gleichwohl der Botschaft dieser Blüten gerecht werde.

Marita fünf

Immerhin handelt es sich um eine majestätische Himmelskönigin, deren Attribute es verdienen, mein ganzes Können, meine Geduld und meine Liebe einzusetzen. Bewunderung, Ehrfurcht und Hochachtung vor dieser würdevollen Schönheit ist für meine Interpretation wohl der passende Ausdruck.

So wird meine Malerei für mich zu einem Ritual, vergleichbar einer Meditation. Meine ureigene Verbindung zur Gegenwart, (die ich sehr bewusst lebe), zur Vergangenheit, (mein Großvater war Kunstmaler) und zur Zukunft (meine Söhne verfügen über ein großes Potenzial an Kreativität).

Marita achtzehn

Unbeschreiblich ist das Hochgefühl, wenn ich endlich nach Tagen und Wochen vor dem fertigen Bild stehe und mit mir einig bin, das es so geworden ist, wie ich es erhoffte, erwartete.

Momente des vollkommenen Glücks und der Hoffnung – auf die nächste Schaffensperiode – die mich immer wieder an das Gute in meiner Welt glauben lässt und mein Antrieb ist, weiter zu malen!“

Soweit die Gedanken der Malerin Marita Brettschneider. Kann man es besser ausdrücken? Wohl nicht. Ich finde es einfach beeindruckend, wenn ein Künster nicht nur malt, sondern auch in Worten ausdrückt, wie er herangeht und was er empfindet.

Marita eins

Aber Marita Brettschneider ist nicht „nur“ Malerin.

„Neben meiner eigenen Kunst gebe ich auch anderen Künstlern eine Bühne“, erklärt sie.

Sie ist die Verantwortliche für die Organisation und das Management der Kunstevents, die im Rahmen des Projektes artstages für Maler, Fotografen, Bildhauer, Lyriker und Musiker veranstaltet werden. Marita Brettschneider konzipiert die jeweiligen Ausstellungen und sucht nach passenden Räumlichkeiten im gesamten Dreiländereck. Gegenwärtig bereitet sie eine Freilichtgalerie in Breisach vor: „ Dort werden die hiesigen Künstler, Künstler, des Kunstvereines artstages und natürlich auch französische und schweizer Künstler ihre Werke ausstellen können, die an den Hauswänden hängen werden. Die Skulpturen werden in den Vorgärten stehen, die von den Hausbesitzern zur Verfügung gestellt werden.“

Ein kleiner Vorgeschmack, wie die Freilichtgalerie aussehen könnte:

Marita vier

Nachfolgend noch einige weitere Bilder der Künstlerin:

Marita neu zwei Marita neu drei

Marita Brettschneider zwei Marita Brettschneider vier Marita sechs  Marita acht Marita neun Marita vierzehn Marita fünfzehn Marita achtzehn

Peter Grau

Mehr über Marita Brettschneider ist auf den Seiten www.kunstwerk-breisach.de und  www.artstages.eu nachzulesen. Dort wir auch ausführlich auf die Arbeit ihres Mannes Detlef Brettschneider in dessen Rahmenwerkstatt eingegangen.