Njörn Unaveus – schon der Name hört sich etwas außergewöhnlich an. Und auch seine Malkunst kommt nicht alltäglich daher.
Wie die aussieht, deutet er auf seiner Homepage www.unaveus.de selbst so an:
„ Wenn ich in mein kleines Atelier gehe und mein Maleisen oder Malpen in die Hand nehme, tauche ich in eine andere Welt ein. Eine andere Welt im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Maltechnik Encaustic blickt auf eine 3000jährige Geschichte zurück. Diese „andere“ Welt ist natürlich anders, als die, die mich umgibt. Auch anders als meine innere Welt. Sie ist auch keine Mischung aus beiden. Diese „andere“ Welt ist so real wie das Materielle und frei, wie der Gedanke und der Traum. Trotzdem ist es auch ein Zusammenspiel. Die schöpferische Energie bekommt unbegrenzte Möglichkeiten. Stellen Sie sich vor sie könnten durchs Universum reisen und fremde Planeten besuchen.“
Soweit seine eigene Aussage, aber die läßt noch vieles offen. Es bleibt vor allem hängen: die Maltechnik Encaustic.
Was ist Encaustic?
Die Encaustic – Malerei ist sehr alt. Diese spezielle Wachsmaltechnik wurde bereits von den Griechen, Römern und Ägyptern angewandt, blickt also auf eine 3000 jährige Geschichte zurück. In der griechischen Antike und im alten Ägypten zur Zeit des Pyramidenbaus (Mumienportraits) erlebte die Malerei mit heißem Wachs Blütezeiten. Das Wort Encaustic stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Einbrennen, mit Feuer erwärmen“ und beschreibt eine Maltechnik, bei der buntes Wachs durch glühendes Eisen erhitzt wird und dauerhaft auf einen Malgrund wie z.B. Gips, Leinwand und Holz aufgebracht wurde. Heute wird mit Hilfe eines bügeleisenförmigen Maleisen, einem lötkolbenartigen Malpen und auch einem Borstenpinsel geschmolzenes Wachs auf einen Malgrund, wie etwa einen speziellen Karton und auf Leinwand, aufgetragen. Njörn Unaveus malt inzwischen nur noch auf Leinwand.
So sieht sein Handwerkzeug aus (bitte anklicken):
Doch zunächst wollen wir uns dem Künstler selbst nähern.
1961 wurde Njörn Unaveus in Bremen geboren und ist dort auch zur Schule gegangen. Während der Schulzeit fing er an, sich für Kunst zu interessieren. Damals hatte er alte Segelschiffe und Dinosaurier gezeichnet. Schließlich kamen das Berufsleben und der Leistungssport dazwischen. Deshalb lag die Kunst erst mal einige Jahrzehnte auf Eis. Dann rückte er durch den Besuch von Kunstseminaren, die der Künstler Fritz Bettelhäuser (Materialgestalter, wie der sich selber nennt) gab, der Kunst erst einmal wieder näher. Durch einen Ost-West-Austausch zwischen Sachsen-Anhalt und Bremen ist Njörn Unaveus dann auf die uralte Malerei Encaustic aufmerksam geworden und konnte sich auch gleich an dieser Malerei probieren. Er war von dieser Malerei sofort begeistert.
Auf diesen Kunstseminaren sind die beiden Bilder „Unterwasserwelt“ und „Tropfsteinhöhle“ entstanden.
An der Bildungsstätte in Merseburg an der Saale hat er sich dann auch gleich sein erstes Malgerät, welches man für diese Art von Malerei braucht, gekauft. Nachdem er wieder zu Haus war, hat er an dieser Maltechnik weiter gearbeitet und sie weiter ausgebaut. 2005 ist Njörn Unaveus dann ins Saarland gezogen, wo er bis Ende 2013 gelebt und gearbeitet hat. Dort hat er fast jedes Jahr an den Encaustic Maltagen teilgenommen, in der Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz, Österreich und Deutschland sich vorstellten. Dort hat er den Künstler Helmut Hartmann und die Schweizer Künstlerin Verena Saxer kennen gelernt und hat seine Maltechnik perfektioniert und seinen endgültigen eigenen Malstil entwickelt. Nun lebt der Künstler wieder in Bremen. Auf seiner Homepage www.unaveus.de unterbreitet der Künstler Angebote für Auftragsarbeiten und für Unterrichtstunden. Ebenfalls auf seiner Homepage sind die vielen Ausstellungen aufgelistet, die er in den letzten Jahren mit seinen Werken gestaltet hat.
Wie gewohnt habe ich mir die Werke von Njörn Unaveus angesehen und eine willkürliche Auswahl getroffen (bitte immer die Bilder anklicken, um sie zur vollen Entfaltung zu bringen) |