Archiv für den Monat: September 2019

Kenenisa Bekele (Äthiopien) gewinnt den Berlin-Marathon 2019

Kenenisa Bekele (photo credit: SCC Events/ Norbert Wilhelmi)
Geplant hatte ich, live beim Berlin-Marathon am Straßenrand zu stehen, Fotos zu „schießen“ und die Stimmung des Marathons aufzusaugen. Doch ließen mich die Wettervorhersagen mit Dauerregen von der Reise nach Berlin Abstand nehmen. Der „Ersatz“ war dann die exzellente Fernsehüber- tragung in der ARD und die sachkundige Kommentierung durch Tim
Tonder.
Für die Nachbetrachtung eignet sich die folgende Pressemitteilung des veranstaltenden SCC Berlin bestens:
Kenenisa Bekele verpasst Weltrekord um zwei Sekunden
Kenenisa Bekele ist beim BMW BERLIN-MARATHON ein sensationellen Comeback gelaufen und hat mit 2:01:41 Stunden den Weltrekord um lediglich zwei Sekunden verpasst. Der 37-jährige Äthiopier stellte neben einer Jahresweltbestzeit auch einen Landesrekord auf und wurde hinter dem Kenianer Eliud Kipchoge, der in Berlin vor einem Jahr 2:01:39 Stunden lief, zum zweitschnellsten Läufer der Marathon-Geschichte. Dabei hatte Kenenisa Bekele zum zweiten Mal auch Pech bei seinem zweiten Berliner Triumph: 2016 hatte er in 2:03:03 Stunden gewonnen und den damaligen Weltrekord um sechs Sekunden verpasst, dieses Mal fehlten ärgerliche zwei Sekunden.

Er ist aber nicht der erste Läufer, der derart knapp an einem Weltrekord vorbei schrammte: 1985 verpasste der Waliser Steve Jones in Chicago die Bestzeit sogar um nur eine Sekunde. Hinter Kenenisa Bekele wurde sein Landsmann Birhanu Legese als Zweiter mit 2:02:48 Stunden zum drittschnellsten Läufer aller Zeiten. Rang drei belegte Sisay Lemma, der mit 2:03:36 Stunden ebenfalls eine Weltklassezeit erzielte. Bester deutscher Läufer war Jens Nerkamp (Laufteam Kassel) mit einer persönlichen Bestzeit von 2:14:54 Stunden auf Platz 37. Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) gab nach Kilometer 30 auf. 

Bei guten Wetterbedingungen gewann Ashete Bekere (Äthiopien) das Rennen der Frauen in 2:20:14 Stunden – das ist die fünftschnellste Zeit des Jahres. Während Titelverteidigerin Gladys Cherono (Kenia) nach rund 30 km aufgab, wurde Mare Dibaba (Äthiopien) in 2:20:21 Zweite. Rang drei belegte die Kenianerin Sally Chepyego, die nach 2:21:06 Stunden im Ziel war. Die aus Äthiopien stammende Melat Kejeta (Laufteam Kassel), die seit März die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, lief ein glänzendes Marathondebüt: Die 27-Jährige war als Sechste nach 2:23:57 Stunden im Ziel und wurde damit zur zweitschnellsten deutschen Marathonläufern aller Zeiten.

 Der BMW BERLIN-MARATHON war erstmalig die finale Station der Abbott World Marathon Majors (AWMM)-Serie. Diese gewannen die Kenianer Eliud Kipchoge, der in Berlin 2018 sowie in London im Frühjahr gewonnen hatte, und Brigid Kosgei. Sie hatte bei den Rennen in Chicago und London triumphiert.

Das Rennen der Männer
Ein weiteres Mal produzierte der BMW BERLIN-MARATHON ein spektakuläres Männerrennen höchster Güte. Niemand hätte vorher gedacht, dass der Fabel-Weltrekord von Eliud Kipchoge in Gefahr geraten könnte. Doch genau das passierte beim schnellsten Marathon der Welt. Nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 61:05 Minuten entwickelte sich in der zweiten Hälfte des Rennens ein spannender Kampf dreier äthiopischer Läufer: Kenenisa Bekele, Birhanu Legese und Sisay Lemma.  Kurz nach der 30-km-Marke fiel zunächst Bekele zurück und wenige Kilometer später konnte sich Legese auch von Lemma lösen. Doch Bekele kam zurück, obwohl er schon rund 100 Meter Rückstand hatte: Erst überholte er Lemma, dann zog er zwischen Kilometer 37 und 38 auch am bis dahin führenden Legese vorbei.

So schnell lief Kenenisa Bekele in dieser Phase, dass der Weltrekord in Reichweite kam. Am Ende verpasste er jedoch zum zweiten Mal in seiner Karriere die globale Bestmarke um Sekunden.  „Ich wusste, dass ich in Topform war, obwohl meine Vorbereitungszeit kürzer als erhofft war. Ich weiß, dass ich noch schneller laufen kann“, sagte Kenenisa Bekele, der dreifache Langstrecken-Olympiasieger und Weltrekordler über 5.000 und 10.000 m, und fügte hinzu: „Ich habe gezeigt, dass meine Karriere noch nicht vorbei ist.“ Der zweitplatzierte Birhanu Legese war nicht enttäuscht über den verpassten Sieg: „Ich freue mich sehr über meine Leistung und freue mich auch für Kenenisa – er ist ein großer Läufer.“ Als bester Europäer platzierte sich der Österreicher Peter Herzog auf Rang zwölf mit einer Steigerung auf 2:10:57 Stunden. Damit unterbot er auch die internationale Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden.

Das Rennen der Frauen
Es war nicht der Tag der Topfavoritin: Gladys Cherono, die im vergangenen Jahr den Streckenrekord auf 2:18:11 Stunden verbessert hatte, verlor schon vor der 20-km-Marke den Anschluss an die Spitzengruppe und stieg dann nach rund 30 km aus.  Während das Rennen nicht ganz so schnell war wie erwartet, rannten an der Spitze lange Zeit die Äthiopierinnen Mare Dibaba, Ashete Bekere und Helen Tola sowie die Kenianerin Sally Chepyego zusammen. Auf den letzten fünf Kilometern entwickelte sich dann daraus ein Duell zwischen Ashete Bekere und der Olympia-Dritten Mare Dibaba. Am Ende hatte die 31-jährige Bekere die besseren Reserven und gewann mit einer persönlichen Bestzeit von 2:20:14. „Ich glaube, dass ich auf dieser Strecke auch unter 2:20 Stunden laufen kann“, sagte Bekere, die in Berlin nach Siegen in Valencia 2018 und Rotterdam im April den dritten Marathon in Folge gewann. 

Für das mit Abstand beste deutsche Resultat sorgte Melat Kejeta: Sie war anfangs mutig in der Spitzengruppe mitgelaufen und konnte lange Zeit ein Tempo halten, das auf 2:22 Stunden hinauslief. Erst auf den letzten sieben Kilometern wurde sie deutlich langsamer. Dennoch erzielte sie das schnellste Debüt einer deutschen Marathonläuferin aller Zeiten. In der Liste der schnellsten deutschen Läuferinnen aller Zeiten schob sie sich auf Anhieb auf Platz zwei hinter Irina Mikitenko (2:19:19). Uta Pippig war 1994 in Boston 2:21:45 gelaufen, jedoch ist diese Zeit nicht Bestenlisten-tauglich, da die Strecke in Boston nicht die entsprechenden Kriterien erfüllt. Der Olympia-Start 2020 in Tokio dürfte Melat Kejeta sicher sein. Anna Hahner, die für das SCC EVENTS PRO TEAM startet kam nach 2:36:34 Stunden auf Platz 23 ins Ziel am Brandenburger Tor.

Eine Rekordzahl von 46.983 Läufern aus 150 Nationen hatten für die 46. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON gemeldet. 

Ergebnisse Männer:

1. Kenensia Bekele ETH 2:01:41 Stunden
2. Birhanu Legese ETH 2:02:48 Stunden
3. Sisay Lemma ETH 2:03:36 Stunden
4. Jonathan Korir KEN 2:06:45 Stunden
5. Felix Kandie KEN 2:08:07 Stunden
6. Yohanes Gebregergisch ERI 2:08:26 Stunden
7. Guojian Dong CHN 2:08:28 Stunden
8. Bethwel Yegon KEN 2:08:35 Stunden
9. Kenta Murayama JPN 2:08:56 Stunden
10. Abel Kipchumba KEN 2:09:39 Stunden


Ergebnisse Frauen:

1. Ashete Bekere  ETH 2:20:14 Stunden
2. Mare Dibaba  ETH 2:20:21 Stunden
3. Sally Chepyego KEN 2:21:06 Stunden
4. Helen Tola ETH 2:21:36 Stunden
5. Sara Hall USA 2:22:16 Stunden
6. Melat Kejeta  GER 2:23:57 Stunden
7. Sally Kipyego USA 2:25:10 Stunden
8. Haftamnesh Tesfay ETH 2:26:50 Stunden
9. Martina Strähl  SUI 2:31:24 Stunden
10. Nina Lauwaert BEL 2:31:25 Stunden

Download: Die News Clips nach dem Rennen
Professionell geschnittene News Clips vom BMW BERLIN-MARATHON stehen allen Medien zum Download zu Verfügung. Die Verwendung der Bewegtbilder ist rechte- und lizenzfrei. Der News Clip steht in zwei Versionen zur Verfügung:1. News-Flash-Video
 
Foto-Download
Foto in hochauflösender Qualität kann unter Angabe der Fotoquelle honorarfrei für redaktionelle Zwecke genutzt werden.

1. Kenenisa Bekele, der Gewinner des 46. BMW BERLIN-MARATHON
photo credit: SCC EVENTS/Norbert Wilhelmi2. Ashete Bekere, die Siegerin des 46. BMW BERLIN-MARATHON
photo credit: SCC EVENTS/Norbert Wilhelmi

3. Ali Crandall ist der einmillionste Finisher beim 46. BERLIN-MARATHON
photo credit: SCC EVENTS

Kurz vor dem Berlin-Marathon 2019

Während im heißen Doha/Katar die Weltmeisterschaften der Leichtathleten begonnen haben, verbringen 47.000 Marathonläufer eine sicher unruhige  letzte Nacht vor dem Start zum Berlin –Marathon 2019.

Sicher werden einige von ihnen das folgende Video als Motivationshilfe angeschaut haben:

Official trailer – BMW BERLIN-MARATHON 2019

46.983 runners. 150 nations. 1 world record. 💙..#berlin42 #bmwberlinmarathon #berlinlegend

Gepostet von BERLIN-MARATHON am Freitag, 27. September 2019

Und in der Berliner Morgenpost wurde alles rund um den Marathon veröffentlicht:

https://www.morgenpost.de/sport/berlinmarathon/article227123961/Berlin-Marathon-2019-Strecke-Sperrungen-Wetter-alle-Infos.html

Der Wunsch aller Beteiligten aber wird sein: Mögen die schlechten Wettervorhersagen nicht wahr werden.

t.

Vor der Herbstsaison der Marathonläufe


Start des Berlin-Marathons im Jahr 2018 (Foto: Olaf Brockmann)

Herbstzeit ist Marathonzeit. Allüberall werden sich die Marathonläufer wieder auf die Strecke begeben.

Beginnen wird der Marathonreigen in Berlin.

Am 29. September ruft der Berlin-Marathon rund 47.000 Läufer und Läuferinnen in die Hauptstadt. Alle werden die Sehenswürdigkeiten der Stadt erleben, und „nebenher“ ihr Lauferlebnis genießen können.

In einem kurzen Film stellten die Organisatoren des SCC Berlin einige Sehenswürdigkeiten vor:

#berlin42 #bmwberlinmarathon #berlinlegend #

Laufexperte Jörg Wenig hat die wichtigsten Marathons, angefangen mit dem Berlin-Marathon, in einem Beitrag vorgestellt:

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/72040-Die-fuenf-Herbst-Marathon-Klassiker-Von-Berlin-bis-New-York

Am 29. September werde ich den Berlin-Marathon als Zuschauer erleben und dabei an meinen Berlin-Marathon zurückdenken, den ich 1990, als die Strecke erstmals durch West-und Ostberlin führte, aktiv erlebte.

Peter Scheerer

Beeindruckendes aus Doha

Olaf Brockmann ist auch weiterhin in  Doha auf der Foto-Pirsch, fängt mit seiner Kamera Interessantes ein. Eindrucksvoll, geheimnisvoll, eben aus einem Teil der Welt, der nicht nur mit politischen Spannungen für Schlagzeilen sorgt.  Fotos können etwas erzählen. Und gegenwärtig sind sie vielleicht ein Gegenpol gegenüber der doch vor allem negativen Vorberichterstattung der Leichtathletik-WM in Doha. Aber solches war auch bei früheren internationalen Leichtathletik-Veranstaltungen oft an der Tagesordnung und später bekam das sportliche Geschehen doch die Oberhand. Wahrscheinlich, daß es auch diesmal so sein wird.

Abendspaziergang in Doha

Olaf Brockmann nimmt sich bei seinen Besuchen von Leichtathletikveranstaltungen oft die Zeit, um auch noch Land und Leute vorzustellen. Bevor die Weltmeisterschaft am 27. September beginnt, sammelte er bei einem Abendspaziergang erste Eindrücke (allerdings war er auch zuvor schon einige Male im Land am Persischen Golf).

Vor der Leichtathletik-WM in Doha / Katar

Mein Wiener Kollege Olaf Brockmann ist wieder bei einer Weltmeisterschaft der Leichtathleten dabei. Gerade hat er bei Facebook seine Presseausweise aller bisherigen Weltmeisterschaften seit Helsinki 1983 publiziert.

Nun wagt er sich in die Hitze von Doha, der Hauptstadt von Katar, einem Land am Persischen Golf.

Doch im Stadion Khalifa ist es kühl. Bevor am 27. September die Weltmeisterschaften beginnen, hat sich Olaf Brockmann schon mal im Stadion umgesehen und fotographiert (bzw. von Rene van Zee fotographieren lassen)

Aller Wiederanfang ist schwer – ob im Fitneßstudio oder auf der Laufstrecke

Längere Pausen sind im aktiven Sport nicht leistungsfördernd. Das merke ich gerade, denn in den Sommermonaten habe ich um mein Fitneßstudio einen Bogen gemacht. Auch die Laufschuhe lagen achtlos in der Ecke.

Doch irgendwann fängt man sich wieder. Dabei ist es förderlich, wenn man sich kleine Ziele setzt. In vier Woche findet hier in Neuruppin der Hubertuslauf statt, ein Lauf, denn ich praktisch von Anfang an gemocht habe und bei dem ich sehr oft gestartet bin. Doch jetzt, ohne vorheriges Training, ist es recht knapp geworden. Zwar werden nicht nur die 27 km und die 16 km angeboten, sondern auch ein 8-km-Lauf.  Eigentlich machbar, aber ich will nur starten, wenn ich es auch ohne große Gehpausen bewältigen kann.

Ein Anfang, der hoffen läßt.

Heute am 24. September habe ich erstmals wieder die Laufschuhe angezogen und mich wenigstens 20 Minuten bewegt. Bewegt bedeutet, im Wechsel zwischen Laufen und Gehen. Mal sehen, wie die nächsten Wochen aussehen.

Aber nicht nur das Laufen habe ich mir vorgenommen. Auch ins Fitneßstudio werde ich in den nächsten Tagen wieder gehen. Auf unserer Wohnung kann ich das Studio jeden Tag sehen, es ruft förmlich nach mir. Ich muß nur diesen Rufen folgen.

Wie wichtig das Krafttraining ist, habe ich heute in einem Artikel in der Berliner Morgenpost gelesen:https://www.morgenpost.de/ratgeber/article227155307/Muskel-Training-Warum-wir-alle-Krafttraining-beim-Sport-machen-sollten.html?utm_source=Facebook&&fbclid=IwAR1J0nsWR_gsO1eqwH2ATWZJcwpRN95BtWL5Fd6_GYqUQHqoD_wU0IskdvA

Solche Antriebe brauche ich einfach. Dann werde ich auch wieder meine Muskeln „reizen“.

Peter Scheerer