Archiv für den Monat: September 2016

Allerlei rund um den Berlin-Marathon 2016

Der Berlin-Marathon 2016 rief und über 41.000 Läuferinnen und Läufer meldeten sich dafür an. Diesen Schwung wollte ich beim Zuschauen ausnutzen, um mich wieder für das eigene Laufen zu motivieren. Zwar lockt mich ein eigener Marathon nicht mehr, mein Letzter liegt nun schon 20 Jahre zurück. Aber Laufen finde ich nach wie vor die beste Möglichkeit, sich fit zu halten (auch wenn ich gerade im Fitneßstudio angefangen habe).

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Zunächst genieße ich ganz in der Frühe um 8 Uhr den Zauber der Natur nahe der Tankstelle in Neuruppin. Aber dann geht es schnurstracks per Auto Richtung Berlin. Das erste Ziel: der Kaiserdamm. Sind die Läufer heute alle Kaiser und Könige, so will ich dort mein Auto abstellen und dann bei km 2,5 km an die Strecke gehen und die Läuferschar bewundern.

Der Parkplatz dicht an der Tankstelle am Ernst-Reuter-Platz ist optimal, im Autoradio hatte ich den Start der Läufer noch mitbekommen. Ich komme so gerade zurecht, um die Spitze des Feldes, ca. 12 Läufer aus Ostafrika, vorbeihuschen zu sehen. Schnell die Kamera ausgepackt, aber das erste Foto sieht so aus:

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Die Läufer werden vom Führungs-Auto versteckt. Doch danach habe ich freies „Schußfeld“:

Zunächst kommt Steffen Uliczka vorbei, der zwischen 2:12 und 2:14 h laufen will, und hier sehr konzentriert und schnell aussieht:

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Und schnell sind auch die nachfolgenden Läufer unterwegs, noch:

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Ich aber spaziere Richtung Pressezentrum, das sich diesmal im Hotel Intercontinental in der Budapester Straße befindet.

Am Ende der Hardenbergstraße, rund um den Bahnhof Zoo, bestimmen Baukräne die Szene. Hier ist ein ganzer Häuserblock abgerissen worden, um Neuem Platz zu machen:

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Einige Schritte weiter ist Neues entstanden, das Hotel Waldorf Astoria ragt in die Höhe:

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Und in der Nachbarschaft steht ein zweiter Wolkenkratzer. Was mag das nur sein?

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Da ist mir die andere Aussicht schon bekannter. Die Gedächtniskirche:

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Ansonsten kenne ich mich ja hier noch einigermaßen aus, im Unterschied zu den vielen Touristen. Sie werden auf einer Karte informiert:

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Und sehen, daß dort der Eingang des Berliner Zoos liegt (besser kenne ich ja den Tierpark Friedrichsfelde, in dessen Nähe ich über 40 Jahre gelebt habe):

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Vorbei am Olof-Palme-Platz bin ich nun in der Budapester Straße angekommen:

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Und schon liegt das Hotel Intercontinental vor mir:

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In vergangenen Jahren haben hier oft die Pressekonferenzen für das ISTAF stattgefunden und auch die Athleten fanden dort eine komfortable Heimstatt auf Zeit.

Ich bekomme meinen Presseausweis, schaue mir im Presseraum kurz die Fernsehübertragung vom Marathon an und plaudere mit Ulrike Krieger von BZ und Bild:

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Aber dann müssen wir uns trennen. Sie fährt mit dem Fahrrad in den Zielbereich ans Brandenburger Tor, ich begebe mich Richtung Kudamm. Dort will ich bei ca. 35 km die Läufer erwarten, und sie mit der Kamera festhalten (nur bildlich festhalten, nicht wirklich).

In der Nürnberger Straße komme ich am Hotel „Crowne Plaza“ vorbei und erinnere mich daran, daß ich hier 1990 mit dem Vertreter des Kölner Sportverlages einen Arbeitsvertrag für die Zeitschrift „Leichtathletik“ unterzeichnete.

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Auf der Tauentzienstraße empfängt mich flotte Musik, viele Kapellen spornen die Läufer auf dem Kurs über 42,195 km an.

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Es ist 10.44 Uhr, in etwa zehn Minuten wird die Spitzengruppe der Männer hier vorbeihuschen:

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Die aktuelle Laufzeit: 1:35:01:

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Ich suche nach einem guten Fotografier-Platz, aber das ist garnicht so einfach. Entweder ist es zu schattig, stören die Zuschauer oder der Hintergrund paßt nicht.

Zwischendurch kommen Handbiker vorbei, da kann ich schon probieren:

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Ein Safety-Car kündet die Läufer an (zum Unterschied zur Formel 1 bedeutet hier aber das Safety-Car nicht die Neutralisierung des Rennens. Die Läufer dürfen weiter laufen, so schnell sie denn können).

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Schnell sind sie, die Läufer, aber die Spitze bekomme ich einfach nicht ins Bild, weil zu viele Autos und Fahrradfahrer die Läufer verdecken. So gelingt mir kein Bild. Erfassen kann ich aber, daß Wilson Kipsang (Kenia) führt. Bekele sehe ich zwar nicht, aber einen begleitenden Fahrradfahrer, auf dem „Bekele“ steht. Also muß er dabei gewesen sein. Aber die vormals 12 köpfige Spitzengruppe (bei km 2,5 km) ist völlig auseinandergefallen.

Einzeln kommen sie vorbei, und dann gelingen mir auch die Fotos:

Sisay Lemma (im Ziel Vierter):

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Geoffrey Ronoh (im Ziel Sechster):

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Suleiman Simotwo (im Ziel Zehnter):

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Mark Kiptoo (im Ziel Elfter):

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Mikael Ekwal (im Ziel als Vierzehnter bester Europäer)

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Dann kündigt ein Auto mit der Zeitleiste 1:51:09 h den besten Deutschen an:

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Keine Überraschung, daß es der Kieler Steffen Uliczka ist. Gemeinsam mit dem Amerikaner Malcolm Richards schaut er sehr konzentriert aus, reagiert nicht auf meine Anfeuerungsrufe. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

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Ich habe ihm per Facebook gewünscht, daß er gut durchkommen möge und ich ihn hinterher auf der Pressekonferenz treffen möchte. Das würde bedeuten, daß er bester Deutscher gewesen ist. Auf dem Wege dahin ist er, nur kann ich seine Endzeit nicht einschätzen, weil ich keine Umrechnungstabelle dabei habe.

Für die beiden geht es Richtung Kaufhaus KaDeWe und U-Bahnhof Wittenbergplatz:

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Auch nach ihnen kommen schnelle Leute (zumindest sieht das so aus):

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Die Kenianerin Janet Ronoh kommt bei 2:02:14 h an den 35 km vorbei, am Ende wird sie Sechste sein.

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Wann kommt Katharina Heinig? Sie kommt für mich zu schnell, bei 2:03:34 rennt sie vorbei und ich kann sie nur so fotografieren:

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Aber sie ist es gewesen, was folgendes Foto beweist:

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Gekämpft wird von allen Teilnehmern. Stefan hat die angepeilten Zwischenzeiten auf seine Hände geschrieben, Maxim läuft mit Handschuhen:

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Ich spaziere nun den Läufern entgegen, von der Tauentzienstraße Richtung Kurfürstendamm:

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Vorn die Läufer, im Hintergrund das früher sehr berühmte und schöne Cafe Kranzler:

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Am Rande ein neues Hotel, dessen Namen ich erst noch erkunden muß:

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Und noch ein Hotel:

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Das Cafe Kranzler, etwas näher herangerückt:

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Und die Gedächtniskirche, immer ein Blickfang:

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Es macht Spaß, in Berlin zu fotografieren, auch wenn diesmal der Marathon im Vordergrund steht.

Die Kapelle hat gewechselt, Berliner Weisen erklingen:

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So schnell aber kann ich mich nicht von den Läufern lösen:

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Und spaziere weiter Richtung Kaufhaus des Westens, wo früher für uns Ostberliner immer der Duft der großen, weiten Welt wehte. KdW und Kudamm, das war für uns einfach „ der Westen“.

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Doch lange kann ich mich nicht mehr aufhalten, muß zurück ins Pressezentrum.

Auf dem Weg dahin komme ich noch an einem berühmten Mann vorbei:

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Ich kannte ihn vor allem als Mitnamensgeber für die Humboldt-Universität Berlin.

Die Läufer sind nunmehr 2:51:39 h unterwegs, so zeigt es die noch funktionierende Uhr auf dem gleichen Auto, das vorhin vor Steffen Uliczka fuhr und nun vor dem Hotel Intercontinental parkt:

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Steffen Uliczka muß aber schon längst im Ziel sein. Aber mit welcher Zeit? Ich habe ja diesmal vom aktuellen Renngeschehen wenig mitbekommen, nicht wie sonst die Fernsehübertragung im Presseezentrum verfolgt. Kein Nachteil, denn draußen war es auch schön.

Als Erster läuft mir im Hotel der Chefredakteur von Runners World, Martin Grüning, über den Weg, den ich seit langem kenne und nun dank Facebook immer öfter höre bzw. sehe.

Ich erzähle ihm von meiner letzten Begegnung mit Steffen Uliczka bei km 35 und bin gespannt, welche Endzeit er mir verrät. 2:15:02 h. Im ersten Moment bin ich enttäuscht, hatte nach dem forschen Anfangstempo, das sogar auf eine 2:12 h hindeutete, mit mehr bzw. weniger gerechnet. Martin aber ordnet die persönliche Bestzeit des Kielers als gut ein. Mal sehen, was Steffen hinterher auf der Pressekonferenz sagen wird.

Auf dem Weg zum Presseraum treffe ich Norbert Hensen (links) und Ralf Kerkeling:

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Norbert kenne ich seit uralten Zeiten, lange waren wir für die Zeitschrift „ Leichtathletik“ tätig. Heute ist er gemeinsam mit Christian Ermert Geschäftsführer der DLM RunMedia GmbH in Köln.

Ralf Kerkeling, ebenfalls Kölner, hatte ich zuvor noch nie getroffen. Um so mehr freue ich mich, mit ihm erstmals sprechen zu können. Und ihm geht es ebenso. Ralf ist seit einiger Zeit der Chef des Fachmagazins „ Leichtathletik-Magazin“ und der Laufzeitschrift „Aktiv Laufen“.  An diesem Nachmittag erfahren wir einiges voneinander. Solche ungeplanten Begegnungen mag ich, wenn sie so ergiebig sind.

Die Pressekonferenz beginnt unter der Leitung von Urs Weber, tätig für die Zeitschrift „Runners World“, zunächst mit den Siegern der Rollstuhlfahrer:

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Wichtig, daß diese Athleten genauso wie alle anderen behandelt werden. Sie verdienen es.

Anschließend wird die deutsche Karte gespielt. Die beiden besten deutschen Marathonis, Katharina Heinig und Steffen Uliczka, dürfen Urs Weber (links) Rede und Antwort stehen.

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Ich setze mich in die erste Reihe und kann von dort munter fotografieren. Kein Auto verdeckt die Sicht, kein Zuschauer rennt ins Bild. Und neben mir denkt Herbert Steffny genauso.

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Einziges Problem: es werden zu viele Fotos. Die Auswahl ist nicht einfach:

Katharina Heinig (Fünfte im Berlin-Marathon in 2.28:34):

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Steffen Uliczka (Sechzehnter in 2:15:02):

 

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Ziemlich unterschiedlich sind die Aussagen beider. Katharina schwebt auf Wolke sieben, kann nur Positives über ihren Lauf sagen (mehr dazu auf leichtathletik.de unter „Katharina Heinig: Viele Dauerläufe unter Tränen).

Steffen ist da schon kritischer mit sich und seiner Leistung, auch wenn er sich nichts vorwerfen kann. Aber er erzählt, daß irgendwann seine Beine schwer wurden und er dann einfach nicht schneller laufen konnte. „ Es ist doch ein riesengroßer Unterschied zwischen 3000-m-Hindernis und Marathon“. Aber aufgeben gilt nicht für ihn, es soll beim nächsten Mal schneller gehen sprich laufen. Ich habe mir vorgenommen, ihn zuhause in Strande, dicht bei Kiel, zu besuchen, wenn ich das nächste Mal zu Besuch bei meinem Schwager Achim bin. Der wohnt dort ganz in der Nähe und ich selbst bin auch schon einige Male in „Steffens Revier“ gelaufen.

 

Blick in den Presseraum:

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Wolfgang Weising, Chefredakteur der „Laufzeit“ schaut mich freundlich an:

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Und Marathonchef Mark Milde hat wie immer alles im Griff und zieht ein positives Fazit:

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Als Nächstes sind die Sieger bei den Frauen und bei den Männern auf dem Podium, um Auskunft zu geben:

Aberu Kebede (Äthiopien, Erste in 2:20:45 / links) und Birhane Dibaba (Äthiopien, Zweite in 2:23:58):

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So scheu wie sie schauen, geben sie sich auch in ihren Worten. Reden ist nicht ihre Spezialdisziplin, sondern das Laufen.

Da sind die Herren der Schöpfung aus anderem Holz geschnitzt.

Kenenisa Bekele (Äthiopien, Erster in 2:03:03 / rechts) und Wilson Kipsang (Kenia, Zweiter in 2:03:13):

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(alles zum Rennverlauf und zu den Aussagen der Teilnehmer an den Pressekonferenzen ist bei leichtathletik.de, bei laufen.de, bei Berlin-Marathon 2016 auf der Homepage des SCC Berlin  und in den Zeitungen all überall nachzulesen).

Für mich aber wird es Zeit, nach einem kurzen Abstecher ans leckere Büffet die Heimreise anzutreten. Auf dem Weg zum Parkplatz komme ich am Filmtheater Zoopalast vorbei:

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Und dort winkt mir Ralf Kerkeling nochmals zu. Doch ein erneutes Gespräch ist nun nicht mehr möglich, weil Ralf lange Zeit telefonierend auf und ab geht. Es müssen sehr wichtige Themen gewesen sein. Ich will ihn nicht stören, spaziere weiter. Am Bahnhof Zoo vorbei, hinein in die Hardenbergstraße, vorbei am Ludwig-Erhard Haus und am Savigny-Platz bin ich dann bald am Ernst-Reuter-Platz. Und ich sehe mein grünes Auto an der gleichen Stelle parken.

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Ein wenig Angst hatte ich ja, weil es relativ dicht an der Einfahrt zur Tankstelle stand. Aber es ist unversehrt und bringt mich danach gut wieder die 80 km nach Neuruppin zurück. Ein ereignisreicher Tag liegt hinter mir.

Peter Grau

Potsdam vom Schiff aus gesehen – Schlösser, Villen und Wohnhäuser

Potsdam hat sich seit der Wende 1990 spürbar gemausert, doch an mir ist das eher vorbeigegangen. Eine Zeit lang bin ich noch zu Leichtathletik-Veranstaltungen ins Stadion Luftschiffhafen gefahren, habe zweimal die Schlösser im Park Sanssouci besucht. Noch nie habe ich Potsdam vom Wasser her gesehen. Umsomehr freute ich mich auf die „ Schlösserrundfahrt mit der MS Sanssouci „ am Dienstag, dem 20. September 2016.

Die Fahrt, auch als Seniorentreffen der Handwerker bezeichnet, wurde von der Kreishandwerkerschaft Ostprignitz-Ruppin organisiert. 61 ehemalige Handwerksmeister, Handwerker und ihre Partner trafen sich in Neuruppin um 11.30 Uhr in der Virchowstraße nahe der Pfarrkirche, und dann ging es per Bus in Richtung Potsdam. Ohne Stau war das Reisen ein Genuß, und 12.30 Uhr kamen wir schon am ersten Reiseziel, dem Hafengelände der Weißen Flotte dicht an der Langen Brücke in Potsdam an. Zu früh, weil unser Schiff erst 14 Uhr in See stechen sollte.

So schaute ich mich etwas in der Umgebung um.

Im Vordergrund der Landtag, dahinter lugt der Turm der Nikolaikirche hervor:

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Hotel Mercure, unten im Vordergrund das Restaurant „El Puerto“:

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Nochmals das Gebäude des Landtages:

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Zeit blieb auch, um noch einen kleinen Imbiß im Restaurant „El Puerto“ zu uns zu nehmen. Dann aber hieß es, schnell aufs Schiff, denn wir sahen schon aus der Ferne, wie sich die Massen vor dem Schiff  sammelten:

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Aber das war noch nicht „unser“ Schiff.

Die MS Sanssouci war viel, viel größer, mit einer Länge von 72 m und einer Breite von 9 m:

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Nur ein kleiner Laufsteg führte aufs Schiff, freundlich begrüßt von der Besatzung und gleich auch mit dem Hinweis, daß wir später auch die Luft auf dem Oberdeck genießen könnten.

Doch zunächst hieß es: Hinein ins Vergnügen, was nicht so richtig ein Vergnügen war. Ich hatte im Internet vorher gelesen, daß dieses Schiff, die MS Sanssouci, das Flaggschiff der Weißen Flotte in Potsdam, 334 Sitzplätze hat. Und die wurden auch schnell knapp. Wir bekamen schon Angst, Kaffee und Kuchen im Stehen zu uns nehmen zu müssen, aber da kam mit Hilmar Seidack der helfende Engel, der uns Plätze reserviert hatte.

Man muß sich vorstellen: Dicht gedrängt saß die „Masse Mensch“ an Sechsertischen, der Riesenraum war gefüllt und vor allem herrschte eine immense Lautstärke, denn so viele Leute hatten sich viel zu erzählen.

Zuerst aber erzählte uns Kammerpräsident Robert Wüst einiges über die rosigen Aussichten des Handwerks, fügte aber auch an, daß wir fleißig um Nachwuchs fürs Handwerk werben sollten.

Das Schiff legte inzwischen vom Ufer ab, aber leider konnten wir den Kapitän, der uns von Beginn an mit den Sehenswürdigkeiten an den Ufern des Wasserweges bekanntmachte, nicht verstehen. Pflaumenkuchen plus Sahne wurde gereicht, Kaffee dazu und danach ergriff ich die Flucht Richtung Oberdeck. Und da war dann die Welt für mich (und später für alle anderen) wieder in Ordnung. Genug Platz für alle und nun konnten wir auch den Kapitän besser verstehen. Aber es reichte mir trotzdem nicht, und deshalb konnte ich mir nichts notieren, sondern mußte die  Bildüberschriften später nach Internet-Recherchen schreiben.

Zunächst war das Oberdeck, das ebenfalls 334 Gästen einen Sitzplatz bietet,  noch fast leer:

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Der Blick auf das Strandbad Wannsee (hier war ich zuletzt um 1955):

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Leicht schief , der Turm:

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Das ist das Jagdschloß auf der Pfaueninsel (schreibt mir eben meine Tochter aus Mexiko):

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Das Deck füllt sich:

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Vor uns die Glienicker Brücke:

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Die Glienicker Brücke (vorn), dahinter das Schloß Babelsberg:

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Die Meierei Potsdam im Neuen Garten (heute Meierei-Brauhaus):

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Im Vordergrund ein moderner Ausflugsdampfer, weiter hinten das Schloß Babelsberg:

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Die Glienicker Brücke:

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Dort an der Glienicker Brücke dreht unser Schiff und zurück geht es Richtung Ausgangspunkt.

Nochmals das Schloß Babelsberg, weil es so schön ist. Und nun sprudelt auch die Fontäne:

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Der Flatowturm im Park Babelsberg:

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Kleines Schloß:

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Sieht nicht mehr so schloßhaft aus:

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Diese Villen am Wasser laden schon eher zum Wohnen ein:

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Wir sind immer noch auf der Havel:

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Das Hans-Otto Theater:

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Wieder die Nikolaikirche:

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Und dort ist unsere Schiffsanlegestelle und das  Hotel Mercure:

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Das sieht doch spektakulär aus:

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Und das auch (ich konnte mich nicht entscheiden):

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Über die Qualität des Havel-Wassers unterhielt ich mich mit einem der Gäste. „ Ist das ähnlich wie die „blaue Donau“? Einhellige Meinung: nein, eher die „schwarze Havel“:

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Wenn ich mich recht erinnere, ist das das Internat der Potsdamer Sportschule:

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Und das das Domizil der Potsdamer Ruderer und Kanuten:

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Aktive Ruderinnen (kurz danach kenterte ein „Einer“, aber der Trainer plus Motorboot „rettete“ den jungen Mann):

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Hinter den Bäumen verbirgt sich die Potsdamer Leichtathletik-Halle (jedenfalls kenne ich sie von Leichtathletik-Veranstaltungen):

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Neue, sehr moderne Wohnungen oder Büros verbergen sich hier hinter den Bäumen:

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Wir sind wieder am Ausgangshafen angekommen:

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Es braucht seine Zeit, ehe die 340 Gäste das Schiff verlassen haben.

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Aber dann sind wir alle wieder auf festen Boden und nach einem kurzen Spaziergang  an unserem Bus. Unsere Reiseleiterin Frau Brandenburg, ihres Zeichens Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Ostprignitz-Ruppin, ist glücklich und verteilt ein Pauschallob, weil alle 61  so schnell und vollzählig den Bus erreichten.  Das ist eben Preußen: Pünktlich bis auf die Knochen!

Es wird nicht unsere letzte Rundreise in Potsdam gewesen sein. Vielleicht fahren wir das nächste Mal mit einem dieser schicken Busse (offen oder geschlossen) quer durch die Stadt. Zu sehen gibt es garantiert noch viel für uns.

Peter Grau

Zwei Tage im Fitneßstudio

Mein neues Fitneßstudio liegt praktisch direkt vor meiner Haustür, in Neuruppin in der August.Bebel-Straße 47/48. Genauer, ich schaue aus meiner Mansarde hinüber ins Studio „clever fit“, das seit Juli 2015 besteht.   Bisher hatte ich es noch nie von innen gesehen. Und ich betrat es nun erstmals, gewissermaßen nach einem Umweg.

Von Januar bis April 2016 war ich 24 mal an Geräten im Rückenzentrum an der Neuruppiner Junckerstraße (YOU) aktiv und habe darüber auch auf meiner Homepage berichtet.

Danach folgte eine schöpferische Pause, und nun, am Samstag, dem 17. September 2016, war es endlich soweit. Ich wollte mir das Studio ansehen.

Weit habe ich es nicht. Ein kurzer Spaziergang durch die Bilderbogenpassage und schon war ich am Ort der Begierde angekommen.

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Die Treppen in die 1. Etage nahm ich per Fuß, negierte den Fahrstuhl. Und wurde im Treppenhaus gebührend begrüßt:

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Dann der Eingang zum Studio:

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Zunächst wußte ich nicht, ob ich links, rechts oder geradeaus gehen mußte. Ich wählte den goldenen Mittelweg und schon öffnete sich die Etage des Sports.

Links hinter dem Tresen begrüßte mich Felix freundlich und nachdem ich ihm meine sportliche Vorgeschichte erläutert hatte, zeigte er mir auf einem kurzen Rundgang durch die Etage die vielfältigen Geräte, Fahrradergometer, Gewichte. Eben alles, was in eine modernes Fitneßstudio gehört. Mein Eindruck: Ich war überwältigt.

Und ich wollte nicht den Umweg eines Probetrainings machen, sondern gleich Nägel mit Köpfen. Sprich, ich erledigte sofort alle Formalitäten und war fortan Mitglied im Fitneßstudio „clever fit“.

Und als kleines Willkommensgeschenk durfte ich 12 Minuten auf einem Massagestuhl sitzen, meine Muskeln durchschütteln lassen und nebenbei einschmeichelnde Musik hören. Das Programm nannte sich „ Vor dem Wettkampf“, mein eigentlicher Wettkampf begann dann am Montag.

Erstmals Zirkeltraining an 10 Geräten

Für diesen Montag, den 19. September 2016, hatte ich für 11 Uhr einen Termin bei Max erhalten. Max sollte mich langsam an die Geräte heranführen.

Auch er begrüßte mich freundlich, wobei Freundlichkeit hier zum guten Ton gehört:

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Auch ihm schilderte ich meine sportliche Vorgeschichte und bat ihn, mich gewissermaßen an die Hand zu nehmen. Nicht zu leugnen war meine Nervosität, denn noch war ja alles neu und ungewohnt.

Zunächst bekam ich ein rotes Gummibändchen und das öffnete mir die Tür zu meinen Spind Nr. 99. In Ruhe zog ich mich um und ging dann voller Elan wieder zum Tresen.

Max schlug mir vor, daß ich zunächst das Zirkeltraining absolvieren sollte, d.h. dieser Zirkel wurde aus 10 unterschiedlichen Geräten gebildet und die Arbeit an diesen Geräten sollte gewissermaßen Training für alle Muskelgruppen sein.

Aber vorher durfte ich erstmal 10 Minuten auf dem Fahrradergometer strampeln. Das kannte ich ja schon vom Rücknzentrum.

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Dann folgte der Rundgang durch den Zirkel. Die Geräte sind allesamt einfach zu bedienen, d.h. die unterschiedlichen Schweregrade sind leicht einzustellen. Für mich begann es leichter, meistens wurde die Stufe 3 eingestellt.

Und so sahen die 10 Geräte aus:

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Jedes Gerät gefiel mir auf seine Art, und insgesamt war ich begeistert. So muß es aber auch am ersten Tag sein.

Dann noch 5 Minuten aufs Laufband, aber das war noch nicht überzeugend. Einmal hatte ich nicht meine besten Laufschuhe an und zudem war alles recht ungewohnt. Ein Laufband hatte ich nur vor langer Zeit mal in einem Berliner Laufladen kennengelernt. Das hier war aber völlig anders. Da die 5 Minuten nicht ausreichten, hängte ich dann noch 10 Minuten Fahrradergometer an.

Das war es dann auch. Zwischendurch mit anderen Studiogästen geplaudert und sie ausgefragt, dann noch bewundert, als mir unser Mieter Marius das „Klappmesser“ demonstrierte.

Schnell waren 90 Minuten vergangen. Es war ein Einstieg nach Maß. Ich freue mich schon auf den Mittwoch (21. September), wenn ich zum zweiten Mal ins Zirkeltraining gehen werde.

Peter Grau

Mehr über das Studio auch unter  www.clever-fit.com/Neuruppin

 

Das Ruppiner Handwerk – gestern und heute

Möglich, daß man im vorgerückten Alter eine engere Beziehung zum Historischen bekommt. Man erinnert sich selbst gern, und wenn man sich nicht mehr erinnern kann, läßt man andere sprechen.

So war es auch an diesem 15. September 2016, als der Historische Verein der Grafschaft Ruppin zu einer Veranstaltung einlud, auf der ich mehr über die Geschichte des Handwerks erfahren sollte.

Und ich war da auch privat vorbelastet, denn Dr. Peter Schmidt, der Vorsitzende des Historischen Vereins, hatte meine Lebenspartnerin Ruth Scheerer, ihres Zeichens Glasermeisterin, eingeladen, um sie von ihren Erfahrungen rund um das Glaserhandwerk  berichten zu lassen.

Der Historische Verein forscht nicht nur in der Historie, sondern lockert das Vereinsleben auch durch zahlreiche Veranstaltungen auf. An diesem Donnerstag stand die Veranstaltung unter dem Motto „Ruppiner Handwerk gestern und heute“. Im ersten Teil sollten Kurzreferate zur Geschichte des Neuruppiner Bäckerhandwerkes und der wechselnden Präsenz Ruppiner Handwerksbetriebe im Stadtbild stehen.

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Im zweiten Teil sollte ein Podiumsgespräch mit Neuruppiner Handwerksmeistern den Mittelpunkt bilden. Handwerksmeister, die kürzlich den Goldenen oder sogar den Diamantenen Meisterbrief erhalten haben, für das 50jährige bzw. 60jährige Jubiläum ihres Meisterbriefes. Genug Erfahrung war also angesammelt. .

Ort des Geschehens war der Klosterhof, eine Gaststätte mit anschließendem parkähnlichen Garten und einem Extra-Gebäude, in dem früher mal eine Tischlerei residierte.

Schon der Gang durch den Garten hin zum Veranstaltungsort war anregend:

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Auch die Klosterkirche lugte über den Häusern der Nachbarschaft hervor:

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Da die Veranstaltung noch nicht begonnen hatte, nahm ich mir die Zeit, um im Haus herumzufotografieren.

Und bald erblickte ich den ehemaligen Hausherren auf einem Foto: Tischlermeister Erhard Becker:

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Meine Frau Glasermeisterin konnte sich gut erinnern, damals mit ihm zusammengearbeitet zu haben. „Als ich meine Glaserei 1963 in der Schäferstraße eröffnete, kamen viele Gratulanten mit Blumen. Erhard Becker kam nicht mit Blumen, sondern überreichte mir einen Zettel, auf dem ein Auftrag für Glaserarbeiten in der Fehrbelliner Straße aufgeschrieben war. So war Erhard Becker, immer auf gute Zusammenarbeit bedacht. Und er hat auch später in meiner Werkstatt in der Friedrich-Ebert-Straße viele Holzarbeiten erledigt“. Soweit die Erinnerungen meiner Frau an den Tischlermeister Becker.

Vieles aus der damaligen Zeit ist erhalten geblieben und vom Besitzer des Klosterhofes, Marco Leppin, pfleglich behandelt und publikumswirksam aufgestellt bzw. angehängt. Es war eine Lust, das alles zu fotografieren:

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Aber auch ein Spinnrad, eine Nähmaschine und Schusterutensilien sind zu sehen:

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Das Firmenschild Töpfermeister Fischer verweist auf ein weiteres Gewerke:

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Weiteres Sehenswertes:

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Und die Wände des zweistöckigen kleinen Gebäudes sind geschmückt mit alten Meisterbriefen. Darunter sind wahre Schmuckstücke:

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Nachdem ich rund 60 Fotos „geschossen“ hatte, fuhr ich schnell mit dem Rad nachhause, um die Fotos auf einen Stick zu überspielen. Den wollte ich dann noch während der Veranstaltung Peter Pusch übergeben, der gerade wieder über einem neuen Buchprojekt sitzt, das sich mit Straßen und Häusern von Neuruppin befassen wird.

So schnell hatte Peter Pusch wohl nicht damit gerechnet, denn ich konnte ihm die Fotos, eingepackt auf einem kleinen Stick, bereits in der Pause der Veranstaltung übergeben.

Und wie es der Zufall wollte, kam ich gerade recht zum zweiten Teil der Veranstaltung. Dr. Peter Schmidt moderierte gekonnt, erfragte bei den vier Handwerksmeistern, Glasermeisterin Ruth Scheerer, Uhrmachermeister Jürgen Hallex, Karosseriebaumeister Wolfgang Hintze und Tapezierermeister Günther Eckart vieles, was sie in ihrer langen Berufslaufbahn sowohl zu DDR-Zeiten als auch in der Zeit nach 1989 erlebt haben. Locker ging es dabei zu und auch die Gefahr, daß einer der „glorreichen Vier“ sich in seinem Erzähl-Eifer nicht mehr bremsen konnte, wurde vom Moderator mit Fingerspitzengefühl gebahnt. So erfuhren die dankbaren Zuhörer viel Wissenswertes und konnten nach einer Besichtigung des Hauses (ich ersparte mir das, denn ich hatte ja schon alles gesehen) befriedigt den gastlichen Ort verlassen. Und sie werden in Zukunft gern mal wieder die Atmosphäre des „Klosterhofes“ genießen. Davon kann man ausgehen.

Peter Grau

 

Weitere Informationen zur „ Gaststätte Klosterhof“ unter:

www.neuruppin-klosterhof.de

 

Informationen über den Historischen Verein unter:

www.historischer –verein-ruppin.de

 

Untersuchungen über Dopingprüfungen landen in der Öffentlichkeit : Wer soll all das noch verstehen?

Hacker , das ist normalerweise ein Wort, was ich mit Unrecht verbinde. Und ich denke mit Grausen daran,  daß etwa meine Bankunterlagen „gehackt“ werden könnten, und sich andere auf meinem Konto bedienen. Da möchte ich dann doch kein „gläserner “ Mensch sein, auch wenn ich sonst mich beispielsweise mit meiner Homepage sehr weit öffne.

Aber diese Einschätzung ist sicher zu kurz gefaßt. Wenn man bei Wikipedia nachliest, dann bekommt man sehr viel mehr zum Begriff “ Hacker“ vorgesetzt. Zuviel, um alles sofort und voll zu verstehen.

Nun hat eine Hacker-Gruppe  Dopingunterlagen der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gestohlen, sprich, sie haben sie dank ihres „technischen Könnens“ gesucht, gefunden und veröffentlicht.  Zwar scheint es so, als ob die offengelegten Unterlagen über Dopingprüfungen nicht beweisen, daß wirklich gedopt wurde, weil für alles eine ärztliche Erlaubnis, ja auch die Erlaubnis der Sportbehörden u.s.w. vorlag. Sei es wie es sei, ich als Außenstehender kann sowieso nichts nachprüfen und bin darauf angewiesen, was mir in Wort und Ton aufgetischt wird.

Manchmal bereue ich es jetzt, daß ich mich nicht schon früher über alles, was mit Doping zusammenhängt, mehr informiert habe. Doch informieren würde trotzdem nicht wissen bedeuten.

Also muß ich auch hier andere zu Wort kommen lassen.

So etwa  den Sportmediziner Perikles Simon, der bis Ende 2013 in der Genoping-Expertenkommision der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) saß und sich nun in einem  einem Interview mit der „Zeit“ äußerte:

Siehe dieses Interview unter:

whttp://www.zeit.de/sport/2016-09/doping-wada-hackerangriff-daten-perikles-simon/komplettansicht

Christian Vooren hat sich im „Tagesspiegel“ zum Thema geäußert:

http://www.tagesspiegel.de/sport/hackergruppe-fancy-bear-hacker-veroeffentlichen-auch-dopingtest-von-robert-harting/14550254.html

Einen ersten Kommentar zu den aktuellen Veröffentlichungen hat auch Michael Reinsch von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am 16. September 2016 veröffentlicht.

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/russische-hacker-verstaerken-das-gefuehl-der-machtlosigkeit-bei-der-wada-14437151.html

Interessant wird es auch, wenn man die unterschiedlichen Meinungsäußerungen zu Wortmeldungen im Internet liest.  Da spürt man zwar die Aufregung, aber man weiß nicht, auf welche Seite man sich schlagen soll.

Eines bleibt für mich.  War vor den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro das Dopingproblem in aller Munde, so ist es nach Rio noch immer.

Peter Grau

Eindrücke von der Eröffnung einer Kunstausstellung in Wustrau

 

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Vernissagen sind in Neuruppin und Umgebung keine Seltenheit. Nicht nur, daß viele Künstler hier leben. Auch Künstler von außerhalb finden hier ein dankbares Publikum. Was aber ist eine Vernissage? Es klingt französisch, doch nicht jeder ist dieser schönen Sprache mächtig. Da ist es doch einfacher zu verstehen: Ausstellungseröffnung,   bzw. Eröffnung einer Kunstausstellung.

Am Donnerstag, dem 8. September 2016, wurde zur Eröffnung einer Doppelausstellung in die Deutsche Richterakademie in Wustrau eingeladen. Unter dem Motto „Werte“ wurde eine Ausstellung konzipiert, die Werke der in Neuruppin lebenden Künstlerin Marianne Kühn-Berger und ihres 1989 verstorbenen Ehemannes Kurt-Hermann Kühn vorstellt. Gemälde, Grafiken, Miniaturen und Zeichnungen des Künstler-Ehepaares wurden an den Wänden plaziert, und dafür gab es einhelliges Lob. Zwar konnten die Räumlichkeiten  nicht die große Besucherschar zur Eröffnung fassen, doch das kann man dem Gastgeber nicht vorwerfen.

Aber, und das war der große Wermutstropfen dieser Ausstellungseröffnung, es wurde geredet. Sicherlich kluge Worte sprangen durch den Raum, aber leider war das Wort  “ Mikrofon“ dort nicht bekannt. So mühte sich  der Direktor der Richterakademie Stefan Tratz, aber vergebens. Zwar trug er anscheinend das Leben der anwesenden Künstlerin vor (einige Satzbrocken erfaßte ich noch), und Frau Kühn-Berger verstand ihn sicher auch. Kein Wunder, denn sie saß in der ersten Reihe und Dr. Bernau war nur zwei Meter Luftlinie entfernt. Und zudem kannte sie ihr Leben am besten, weil sie es ja erlebt hatte.

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Laudator Stefan Tratz

Aber für die Masse der Zuhörer blieben die Worte wohl Schall und Rauch, zudem auch viele noch stehenderweise in den Nebenräumen zuhörten. Und ähnlich erging es auch dem Sohn der Künstlerin, Andreas Kühn, der sich schon vorher entschuldigte, weil seine Stimme erkältungsgeschädigt sein, aber da hätte ein Mikrofon sicher geholfen.

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Andreas Kühn

 

Eines blieb bei den meisten Zuhörern doch hängen, auch weil es oft wiederholt wurde. Der Sohn plauderte ein Familiengeheimnis aus. „ Mein Vater hatte für meine Mutter einen besonderen Kosenamen: Hexe. Sicher nicht böse gemeint, und Marianne Kühn-Berger konnte auch nur darüber lachen.

Sie selbst, nicht gerade mit einer lauten Stimme gesegnet, sah sich am Ende der Rednerei und der musikalischen Unterhaltung durch ein Violinen-Quartett der Neuruppiner Musikschule bemüßigt, vielen zu danken, die für die Gestaltung dieser Ausstellung verantwortlich zeichneten.

Und sie stellte sich glücklich den Fotografen, umgeben von nächsten Familienmitgliedern und Freunden:

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Und dann durfte sie mit ihren Gästen plaudern:

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Die Gäste durften sich an kleinen Häppchen,  Wein und Saft laben und erste Blicke auf die Bilder werfen.

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Nachfolgend ein Querschnitt durch die ausgestellten Bilder von Marianne Kühn-Berger:

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Bei meinem kurzen Rundgang habe ich nur einige Werke von Kurt-Hermann Kühn erblicken können (aber das werde ich bei einem nächsten Besuch der Ausstellung nachholen).

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80 Oldtimer – die Parade am Bollwerk in Neuruppin

Sie ziehen das Auge des Betrachters magisch an, diese alten Autos, sehr gepflegt und fahrtüchtig. Oldtimer-Rallys gibt es viele in Deutschland, doch in der Regel stehen Wertungsprüfungen auf dem Plan, muß möglichst schnell gefahren werden.

Diesmal war alles anders. Der ADAC Berlin-Brandenburg hatte erstmals zu einer Rally unter dem Motto: „Wandern durch die Mark Brandenburg“ gerufen und rund 80 Fahrzeuge folgten dem Ruf (bzw. ihre Halter). Diesmal sollten die Schönheiten des Ruppiner Landes entdeckt werden und entsprechend waren die drei Tage auch geplant.

Ausgangspunkt war Rheinsberg, und bereits am Freitag (9. September 2016) standen Ziele wie der Ziegelpark Mildenberg und das Weihnachtshaus Himmelpfort auf dem Plan.

Am Samstag aber kamen sie nach Neuruppin, nutzten die dafür super geeignete Fußgänger-Promenade, genannt auch das Bollwerk, direkt am Ruppiner See, unweit der Schiffsanlegestelle und des Fontanehotel, zum Vorbeifahren. Sehen und gesehen werden, so das Motto, und ein sachkundiger Sprecher, der über die Autos alles wußte (so schien es) und dazu alles noch mit kleinen Geschichten garnierte, setzte gewissermaßen die intellektuelle Krone auf. Eine Stunde unterhielt er am Mikrofon das Publikum:

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Die zuschauende Menge wuchs ständig an, und auch ich gesellte mich dazu. Leider ca. zehn Minuten zu spät, und da sah ich dann eines der Prunkstücke gerade noch wegfahren. Doch all das, was danach kam, erfreute mich genauso. Es muß nicht immer nur Prunk sein.

Auch das wichtigste Auto in der DDR, der Trabant, ist das Hinschauen wert:

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 Unser unterhaltender Chefsprecher, eigentlich ein gebürtiger Wessi, lobte das Fahrzeug ebenfalls und fügte hinzu: Wenn die die Trabantbesitzer bei Rallye-Veranstaltern anmelden, dann „nimmt man sie mit Kußhand“.

Und auch der Wartburg ist ein gern gesehener Gast.

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Aber natürlich dominiert das, was in westlichen Gefilden gebaut wurde. Ob es nun Mercedes, Porsche, BMW, Rolls-Royce oder Jaguar heißen möge.

All das vereint fuhr an uns vorbei, und jedes Auto wurde extra vorgestellt.

Ich kam da mit dem Mitschreiben nicht mehr mit, denn ich wollte vor allem auf meinen Fotoapparat betätigen. In „Konkurrenz“ mit Herrn Vogel von der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) und Eckhard Handke vom Ruppiner Anzeiger. Von beiden werde ich am Montag in den Tageszeichnungen lesen können und schauen dürfen.

Vorab aber einige Autos, allesamt schön anzusehen:

Die Autoflotte rollt an:

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Weiter hinten zu sehen: Die Fahrgäste steigen zur Seenrundfahrt auf das Luxusschiff „Kronprinz Friedrich“:

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Vorn aber hält der Autostrom noch einige Zeit an:

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BMW von 1938:

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Im Vordergrund der Chefsprecher (mit bunter Mütze), im Hintergrund die beiden Türme der Klosterkirche:

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Jaguar aus dem Jahre 1959:

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Das wohl älteste Auto, gebaut im Jahr 1936. Mit sehr vielen Originalteilen, wie der Eigentümer berichtet. Aber- eng geht es zu im Zweisitzer:

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Dagegen ein „Frischling“:

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Aber er dient dazu, daß „unser“ Chefsprecher noch eine letzte Geschichte los wird: „ Als ich einmal auf der Transitstrecke eine Panne hatte, hielt genau solch ein Wartburg mit eben dieser Farbe an, bot mir Hilfe an. Ich solle zusteigen, sagte man. Auf meine Entgegnung, daß das doch verboten sei und meinen Helfern Schwierigkeiten bereiten könne, winkten sie nur ab. Kommen Sie ruhig, wir helfen gern“.

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Dann fragt der Sprecher noch nach dem typischen Geräusch des „ Wartburgs“. Und als er keine Antwort bekommt, greift er selbst zu, hebt die Klappe des Kofferraums hoch und läßt sie sausend nach unten fallen. Ein lauter Knall, eben das Geräusch: Metall auf Metall. Und das Lachen und der abschließende Applaus des Publikums waren ihm sicher.

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Die Klosterkirche aber „schaute“ wieder auf ein ruhiges Bollwerk. Doch wie lange? Trubel herrscht oft hier unten. Und ich habe nur 300 m von zuhause bis zum Bollwerk. Beim nächsten Ereignis bin ich wieder dabei.

Peter Grau

Brüsseler Impressionen : Olaf Brockmann unterwegs

Von Zürich reiste Olaf Brockmann, Journalist bei der Kronen Zeitung Wien, zunächst in seine Heimatstadt zurück, doch nun ist er in Brüssel, der letzten Station der Diamond League 2016.

Und bereits vor dem eigentlichen Wettkampftag am Freitag, dem 9. September 2016  spazierte er wie gewohnt durch die Stadt, um Besonderes mit seiner Kamera einzufangen.  Und zudem fotografierte er den Auftakt des Meetings, der einen Tag zuvor  mit dem Kugelstoßwettbewerb der Frauen mitten in der Stadt stattfand.

Schauen Sie einige seiner „Jagdobjekte“:

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Zu viele Facebook-Freunde: Fluch oder Seegen

Vorausgeschickt: Ich mag Facebook, weil es mir die Gelegenheit geboten hat, mit vielen Ex-Leichtathleten oder noch aktiven Leichtathleten Verbindung aufzunehmen. Wie sonst kann man das so einfach erreichen. Natürlich ist es dazu notwendig, daß der gesuchte Partner auch bei Facebook angemeldet ist. Bei den jüngeren Leuten ist das nicht so ein Problem, aber für die Älteren ist schon allein das Internet nicht eben Tagespraxis.

Meine Homepage existiert rund 9 Monate. Seitdem habe ich die Zahl der Facebook-Freunde spürbar gesteigert, bin jetzt auf 325 angekommen. Und fast alle haben etwas mit der Leichtathletik zu tun.

Anfangs hatte ich mir angewöhnt, mich bei allen für die Annahme meiner Facebookanfrage zu bedanken. Oft habe ich auch etwas längere Briefe geschrieben. Doch leider kam nur selten eine Reaktion. Warum, weiß ich nicht. Sicherlich liegt nicht jedem das Schreiben. Aber versuchen kann man es ja. Das soll auch keine Kritik sein, sondern eher erklären, warum ich in Zukunft nicht mehr so lange Episteln schreiben werde.

Bemerkt habe ich, daß Gespräche mit Ex-Leichtathleten oder aktuellen Leichtathleten  viel Zeit kosten, und ich mit meinen Angeboten, mit allen mal sprechen zu wollen, sicher etwas blauäugig war. Aber ich werde in den nächsten Monaten wieder mehr Gesprächsfahrt aufnehmen.

Peter Grau