Kunst und Kultur

Kathleen Friedrich: Eine Fotografin mit Leidenschaft

 

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Die Potsdamerin Kathleen Friedrich kenne ich vor allem als Leichtathletin. Das liegt aber schon einige Jahre zurück. Nun ist sie Fotografin, und ich habe mich mit ihr in ihrem Studio in der Innenstadt von Potsdam verabredet.

Die Jägerstraße 43 ist schnell gefunden. Von der anderen Straßenseite aus fotografiere ich das Haus, in dem sie die Ateliersräume gemietet hat.

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Vor dem Eingang fällt mein Blick auf das Firmenschild:

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Nicht nur auf ihre Homepage www.kathleen-friedrich.de macht sie darauf aufmerksam, sondern gibt auch einen kurzen Überblick ihres Angebotes: Portraits, Hochzeiten, Events, Werbung.

Und dann gehe ich hinein in die „heiligen Hallen“, sprich in das Studio.

Im ersten Raum werden die Atelier-Fotos gemacht:

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Von dort gehe ich eine  kleine Treppe hinauf, und sehe Kathleen Friedrich gerade telefonieren.

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Doch dann nimmt sie sich zwei Stunden Zeit, um mit mir über ihr Sportlerleben und ihre berufliche Entwicklung bis hin zur Fotografin zu plaudern.

Zehn Jahre Hochleistungssport

Zehn Jahre als Hochleistungssportlerin liegen hinter ihr. Die Potsdamer Mittelstrecklerin war von 2000 bis 2004 die beste deutsche Läuferin über die 1500 m, gewann in diesen Jahren alle fünf Freilufttitel bei Deutschen Meisterschaften. WM- und EM-Teilnehmerin, Juniorenvizeweltmeisterin und Weltcup-Dritte von 2002, auch international mischte sie gut mit. In ihrem besten Jahr 2001  stellte sie mit 4:04,27 eine Bestzeit auf, die seitdem von keiner deutschen Läuferin mehr erreicht wurde.

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Kathleen Friedrich (Foto: Theo Kiefner)

So ehrgeizig, wie sie sich auf der Laufbahn präsentierte, nahm sie danach auch ihre berufliche Entwicklung in Angriff. Dabei gab ein Besuch bei der Leichtathletik-WM in Paris im Jahr 2003 den entscheidenden Impuls. „ In jenem Jahr war ich verletzt, konnte nicht aktiv teilnehmen. Aber ich fuhr als Touristin hin“, erzählt sie. „ Es ergab sich, daß ich dort einige meiner heutigen Kollegen bei der ARD traf und eingeladen wurde, mich einmal bei ihnen umzuschauen.“  Kathleen fand alles so interessant, daß sie sich anschließend entschied, in Potsdam „Europäische Medienwissenschaften“ zu studieren.  „Ich zog zurück in meine Heimatstadt Potsdam, schrieb mich an der Uni ein und war fortan Studentin. Nebenher fotografierte ich bereits hobbymäßig“.

Schnell fand sie Gefallen an dem gewählten Studiengang. Oft auch philosophisch angelegt, war er nicht nur auf ein spezielles Gebiet  ausgerichtet, sondern bot viel Freiraum, sich in sämtlichen medialen Bereichen auszuprobieren. Dazu gehörten zum Beispiel das Gestalten und Programmieren von Websiten, das Verfassen von journalistischen Texten oder auch das Experimentieren mit Ton und Bild. Kathleen Friedrich hatte am Ende des Studiums zwei Titel in der Tasche: den Bachelor und den Master of Arts.

Noch während des Studiums knüpfte sie feste Bande zum Fernsehen.  „Seit 2005 bin ich durchgängig für die ARD als Kommentar-Assistentin innerhalb der Leichtathletik zuständig, als Assistentin der Kommentatoren Ralf Scholt und Wilfried Hark.“ Immer, wenn die ARD Leichtathletik überträgt, ist die 39-Jährige dabei. „Das Schöne daran ist, daß ich weiterhin die Verbindung zur Leichtathletik behalte, auch wenn ich mich aus dem aktiven Sport 2006 verabschiedet habe.  Meine Liebe zur Leichtathletik ist ja weiterhin ungebrochen. Mittlerweile kann ich meine beiden Berufsfelder auch miteinander verbinden. Zum Beispiel habe ich im Oktober Sprinterin Rebekka Haase porträtiert.“

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Sprinterin Rebekka Haase

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Und da sind wir bei ihrem Hauptberuf. Kathleen Friedrich ist Fotografin, mit Leib und Seele. Nach nunmehr zehn intensiven Jahren sagt sie voller Inbrunst: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“.

Wie in jedem selbständigen Beruf waren die Anfänge nicht leicht. „Ich hatte damals keinen ausgereiften Businessplan und habe sehr viel intuitiv gehandelt.“ Sie ging zum Gewerbeamt, meldete sich dort als Fotografin an und baute fortan ihre Selbständigkeit auf. Schnell fand sie ihre Spezialgebiete: Porträts, Hochzeiten, Werbeaufnahmen und Eventaufnahmen.

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Zunächst arbeitete sie von zuhause aus. Dann mietete sie Studios an, zog später in ein eigenes Studio auf einem Hinterhof und ist nun seit drei Jahren in diesem exzellenten Studio in Potsdams Innenstadt gelandet.

Kamen anfangs die Aufträge vor allem durch Mundpropaganda, ist das jetzt etwas einfacher geworden. „Ich habe mir ein sehr gutes Netzwerk aufgebaut,  mit Grafikern, mit Webdesignern, eben mit anderen kreativen Leuten und Geschäftspartnern.“ Man empfiehlt sich gegenseitig. Und sie betont ihre sehr gute Kundenbindung. „ Für viele bin ich die Haus-und Hoffotografin, sowohl für Firmen als auch für Familien.“

Ihre Referenzenliste ist groß. „ Einer meiner ersten Betriebe war die Mittelbrandenburgische Sparkasse, auch die Ärztekammer Berlin oder die Stadtwerke Potsdam sind dauerhafte Kunden von mir“. Aber auch für größere Unternehmen wie Vattenfall, Amazon oder Kärcher hat sie schon gearbeitet (weitere Referenzen auf der Homepage:  www.kathleen-friedrich.de).

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Eine der vielen Werbeaufnahmen

 

Getan hat sie viel dafür. Neben ihren Abschlüssen im Bereich Medienwissenschaft absolvierte sie ein Fernstudium Fotografie und eignete sie sich vieles im Arbeitsprozeß an. „Mit Blende arbeiten, mit  Belichtungszeiten, Farbtemperaturen, Isowerten, das sind ja nur die Grundvoraussetzungen,“ erzählt sie. „Die Arbeit mit einer Lampe, mit zwei oder drei Lampen, mit Dauerlicht, Blitzlicht, Reflektor, mit sehr unterschiedlichen Objektiven, all das gehört dazu und zeichnen dieses komplexe Handwerk aus.“  Ein Kunsthandwerk, möchte man hinzufügen.

Ganz allein aber ist sie nicht in ihrem Studio. „ Ich habe derzeit zwei junge, freie Mitarbeiterinnen, die mich bei der Bildverarbeitung unterstützen. Und neben mir sitzt mit Kathi Nicolaus eine Kollegin, die Web- und Grafikdesign macht, aber selbständig ist und ein eigenes Betätigungsfeld hat. Weil wir sehr spezialisiert sind, können wir uns, was unsere Produkte angeht, auch wirklich voneinander abheben. Ich halte nichts davon, wenn einer alles kann. So gut kann er es nie können.“

Kathleen Friedrich charakterisiert sich selbst so: „Ich will mich einfach immer verbessern, liebe es, näher an die Perfektion heranzukommen. Und das bedeutet keinen Druck für mich, sondern es ist einfach ein tolles Ziel.“

Und sie fügt auch hinzu, daß es Unterschiede zwischen dem Sport und dem Fotografen-Beruf gibt. „ Beim Sport ist die Verbesserung schon allein durch das Alter eingeschränkt. Irgendwann erreicht man körperlich den Zenit. Das ist beim Fotografieren einfach noch anders. Das Ende ist viel offener. Es kann sein, daß ich mein bestes Foto mit 90 Jahren machen werde. Es ist eben das Schöne, daß ich jetzt ein Feld gefunden habe, wo ich mich noch mehr austoben kann als im Sport.“

Laufbestzeit beim ISTAF 2001

 Zum Sport war sie durch ihre Eltern gekommen. Die Mutter war Sportlehrerin und der Vater ein guter 400-m-Läufer. „ Es kristallisierte sich sehr schnell heraus, daß ich Läuferin werden würde. Da war ich einfach am besten.“ So landete sie schnell bei den Mittelstrecken, bald auch bei Trainer Bernd Dießner. Doch ihre Entwicklung vollzog sich danach nicht reibungslos.

„Wenn die Wende nicht gekommen wäre, hätte ich nicht weiter Sport betrieben,“ erinnert sie sich. „ Vom DDR-System wurde ich 1988 aussortiert, hatte die Aufnahmeprüfung für die Kinder-und Jugendsportschule in Berlin nicht bestanden.“ Ein Jahr später kam die Wende. Ihr Trainer Bernd Dießner wechselte nach Chemnitz zum LAC Erdgas Chemnitz und sie ging mit. Von dann führte ihr sportlicher Weg nach oben.

Kathleen Friedrich holte sich in der Folgezeit fünf Deutsche Meistertitel über 1500 m, lief 2001 beim ISTAF in Berlin mit 4:04,27 min ihre Bestzeit. Seitdem ist keine deutsche Läuferin schneller gelaufen. Nur Corinna Harrer kam ihr 2012 mit 4:04,30 min recht nahe und jetzt schickt sich Constanze Klosterhalfen an, in diese Region hineinzulaufen. „ Sie halte ich gegenwärtig auch am ehesten in der Lage, mal ein 4:03 zu laufen“, meint Kathleen Friedrich.

Konnte mit der Weltspitze mithalten

2001 war jedenfalls ihr bestes Jahr. Doch die Krönung bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Edmonton blieb aus. Im Halbfinale kam sie 150 m vor Schluß durch eine Konkurrentin zu Fall und stieg aus. „Das war ein Fehler, denn ich hätte nur ins Ziel kommen und dann Protest einlegen müssen. Das war mir zu dem Zeitpunkt leider nicht klar.“  Daß sie mit der Weltspitze mithalten konnte, wies sie 2001 mit vierten Plätzen eben beim ISTAF und in Zürich nach.

„ Auch wenn es neben der Silbermedaille bei der Juniorenweltmeisterschaft und dem dritten Platz beim Weltcup 2003 zu keiner weiteren internationalen Medaille gereicht hat, habe ich mit meiner Laufkarriere absolut Frieden geschlossen“.

Duale Laufbahn wäre besser gewesen

Rückblickend meint Kathleen Friedrich, daß es für sie besser gewesen wäre, wenn sie die duale Laufbahn eingeschlagen hätte. „Ich hätte etwas für den Kopf tun, mein Studium eher beginnen sollen. Ich bin einfach ein Denker und kann nicht aufhören zu denken. Deshalb muß ich meinem Kopf ständig „Futter“ geben. Ansonsten zerpflückt er Dinge, wo es nicht erforderlich ist.“ Doch sie räumt auch ein, daß das jeder für sich entscheiden muß. Um auch international ganz vorn zu landen, so mutmaßt sie im Nachhinein, wäre auch ein Mentaltrainer gut gewesen. „Doch damals war die Zeit dafür noch nicht reif oder erst in den Startlöchern. Es war eher ein bißchen verpönt“. Kathleen Friedrich betont, dass Bernd Dießner ein hervorragender Trainer gewesen ist. „Vielleicht hätten wir an ein bis zwei Stellschrauben drehen können, aber große Fehler haben wir nicht gemacht.“

Auf die Frage, ob vielleicht auch Doping der Konkurrenz ihr geschadet habe, antwortet sie vorsichtig. „Ich möchte dieses Thema nicht extra hervorheben, auf keinen Fall pauschal verdächtigen. Aber einiges gab mir doch zu denken“. Und sie führt den Fall der Türkin Süreyya Ayhan  an, die 2001 in Edmonton  als Achte hinter sieben Europäerinnen 4:08,17  min gelaufen war und ein Jahr später in München in 3:58,79 min  Europameisterin wurde. Zwei Jahre später wurde die Türkin des Dopings überführt.

Gelernt, über ihre Grenzen zu gehen

Aber weil sie mit ihrer aktiven sportlichen Karriere vor zehn Jahren abgeschlossen hat, schaut sie nicht mehr allzu sehr zurück und wenn, hebt sie das Positive von damals hervor: „ Ich habe vom Sport gelernt, über meine Grenzen zu gehen. Manche Aufgaben sind heute sehr anstrengend und ich kann dann auch durchziehen. Von mir wird ein Kunde nie hören, dass ich k.o. bin.“

Aber dafür muss sie sich auch fit halten. „Zehn Stunden lang eine Hochzeit fotografieren, mit einer Kamera plus schwerem Objektiv auf der Schulter bzw. in der Hand, ist auch körperlich anstrengend.“ Sie gibt mir eine solche Kamera in die Hand und ich kann es gut nachfühlen. Deshalb geht sie regelmäßig ins Fitneßstudio, joggt durch die Gegend und macht etwas ganz besonderes: einmal pro Woche geht sie mit ihrem Freund Ingo Opitz in die Tanzschule. „Da ist dann alles im Programm: Standard, Latein, Walzer , Foxtrott, Jive, Rumba, Chachacha. Und es gefällt mir, weil ich hier mit meinem Partner das Künstlerisch-Ästhetische in Kombination mit Bewegung ausleben kann.“

Vieles in ihrem Leben spielt sich aber rund um die Fotografie ab. „ Es ist ähnlich wie vorher beim Sport, es ist sehr ausfüllend. Ich arbeite viel und das sehe ich auch nicht als Belastung“. Aber trotzdem oder gerade deswegen genießt sie auch andere Momente. „ Wir gehen sehr gern zusammen esse. Ich bin auch ein Genußmensch. Ich würde auch in eine Stadt fahren, die eigentlich nichtssagend ist, wenn dort ein gutes Restaurant ist. Das Genießen hat sich bei mir durch den Sport verstärkt.“

Fotografie ist Miteinander

Zum Abschluß unseres zweistündigen Gespräches weist Kathleen Friedrich noch auf einen wesentlichen Unterschied hin: „ Der Leistungssport war eindeutig ein Gegeneinander. Die Fotografie aber ist ein Miteinander. Nur wenn ich meinem Gegenüber ein gutes Gefühl gebe, wird es auch ein gutes Foto.“

Und so glaubt man auch ihrer Philosophie, die sie auf ihrer Homepage kundtut: „Ich liebe es, das Schöne zu entdecken und es mit Gefühl und Einfühlungsvermögen zum Strahlen zu bringen. Die Begegnung auf Augenhöhe, das Gestalten mit Licht, Farbe und Form sowie das Einfangen von besonderen Momenten stehen im Fokus meiner Arbeit.“

Peter Grau

 

500 Facebook-Freunde: Vielfalt der Persönlichkeiten und der Berufe

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An Facebook scheiden sich die Geister. Die einen mögen es, die anderen nicht. Diejenigen, die es nutzen, finden es in der Regel gut.

Meine Aktivitäten auf Facebook korrespondierten stark mit dem Entstehen und Entwickeln dieser meiner Homepage, die seit nunmehr einem Jahr im Internet ist.

Suchte ich anfangs nur Freunde im Leichtathletik-Milieu, habe ich jetzt diese Einschränkung aufgegeben. Und ich bin begeistert davon, wieviel Wissenszuwachs,  visuelle Vielfalt und natürlich auch Vielfalt der Persönlichkeiten als Ergebnis herauskommen. In schnellem Tempo habe ich in den vergangenen Wochen die Zahl meiner Facebook-Freunde auf 500 gesteigert. Nicht viel, werden manche sagen, aber für mich ist es zunächst viel.

Ein Zufall, wer nun von mir als 500. Freundschaft registriert wurde: Christiane Treu – ihres Zeichens freiberufliche Künstlerin – kam auf diesem Platz ein. Eine kurze Korrespondenz auf dem Nachrichtenkanal, ein kurzer Blick in ihre Schaffensfülle, und ich meine, daß der Zufall eine gute Wahl getroffen hat.  Und es schließt fast nahtlos an die Geschichte an, die ich kürzlich über die Ausstellungseröffnung für den Neuruppiner Maler  Robert W. Wagner geschrieben habe, auch wenn beide Künstler auf ganz unterschiedlichen Pfaden unterwegs sind.

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Wer sich ein wenig den Werken der Künstlerin nähern will, dem sei folgender Link angeboten:

https://www.facebook.com/CHRISTIANE-TREU-KUNST-SKULPTUREN-BILDER-SCHMUCKDESIGN-162243153867220/?ref=settings&__mref=message_bubble

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Lene Krämer – eine vielseitige Sängerin, die uns mit ihrem Lächeln beglückte

Überraschungen mag ich. Und manchmal ist es besser, wenn man sich eine Einladung nicht ganz genau anschaut und eher mit fröhlicher Erwartung anreist.

Schwager Achim hatte uns zu einer Dampferfahrt in der Kieler Förde eingeladen. Dauer drei Stunden, Speis und Trank garantiert.  Livemusik, das hatte ich übersehen oder aber nicht echt gewürdigt. Denn: Livemusik, das steht und fällt mit den Interpreten. Und natürlich auch damit, ob einem die Musikrichtung gefällt.

Wir hatten Glück. Das Trio gefiel uns und die Musik ebenfalls.

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Ich mag Leute, die lächeln. So hatte die Sängerin Lene Krämer bei mir gleich einen Stein im Brett.

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Sie kam einfach freundlich herüber. Man spürte, daß es von Herzen kam. Und wir saßen ja nur zwei Meter vom Trio entfernt, bekamen alles hautnah mit.

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Lene Krämer dominierte natürlich als Sängerin das Trio, aber auch ihre beiden Mitstreiter, der Jazz-und Bluespianist Stephan Scheja und der Kieler Schlagzeuger Georg von Kügelgen trugen einen gehörigen Teil zum Gelingen bei.

Pianist  Stephan Scheja:

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Schlagzeuger Georg von Kügelgen:

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Das Musikangebot war vielfältig, reichte von Jazz, Swing, Blues über Pop und Folk bis hin zu nordischen Liedern.

Und fleißig waren die Drei, die Spielpausen waren knapp bemessen. In einer solchen Pause habe ich das gesamte Equipment (so nennt man es wohl heute) fotografiert:

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Wenn Lene Krämer gerade mal nicht sang, gab sie den Rhythmus mit ihren Stiel-Kastagnetten an.

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Bei besinnlichen Liedern schloß sie auch mal die Augen, sang dann um so intensiver:

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In den drei Stunden hatte ich jedenfalls reichlich Gelegenheit, die Musiker zu fotografieren:

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Unser Gastgeber, mein Schwager Achim, war ebenfalls begeistert. Mal hörte er nur glücklich zu,

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mal unterhielt er sich mit den Musikern:

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Vielleicht bereitete er damit schon eine neue Überraschung für uns vor.  Zum 90. Geburtstag im Jahre   2024?

Doch bis dahin ist ja noch viel Zeit. Vielleicht können wir Lene Krämer und ihre Musiker schon früher mal wieder live erleben.

Dieses Mal haben sie uns jedenfalls wunderbar unterhalten und die Dampferfahrt zu einem echten Erlebnis werden lassen.

Peter Grau

(mehr zu Dampferfahrt ist in einer anderen Geschichte nachzulesen unter:  Mit dem Raddampfer „Freya“ in der Kieler Förde)

 

 

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Auf ihrer Internetseite   www.lene-kraemer.de  hat sie kundgetan, wie sie zur Musik gekommen ist, wer ihre wichtigsten Musikpartner sind. Man kann aber auch lesen, wo sie künftig auftreten wird und welche Musikprogramme sie anbietet.

Biographie   Lene Krämer:

Ich bin …

… 1960 in Dänemark geboren, lebe aber seit 1982 in Malente, im Herzen der schönen Holsteinischen Schweiz. Hier fühle ich mich sehr wohl. In meinem Elternhaus wurde viel gesungen. Nach dem Abendessen wurden häufig die Gesangsbücher hervorgeholt, um gemeinsam fröhliche Lieder zu singen. Das hat mein Leben sehr geprägt.

1995 begann meine „Gesangskarriere“ und zwar auf einem Kinderfest in Timmdorf bei Malente. Dort habe ich das erste Mal über ein Mikrofon vor Publikum gesungen. Das kam so gut an, dass ich gleich das erste Angebot bekam, auf einer Geburtstagsfeier zu singen. Mit anderen Musikern gründete ich die Gruppe „Knust“, die mit einem bunten Programm aus Folk, Pop, Kinderliedern und Tänzen bis 2004 viele erfolgreiche Auftritte hatte. Bis auf die Bühnen von NDR und R.SH auf der Kieler Woche haben wir es gebracht.

2004 lösten wir die Gruppe Knust auf und ich startete das Duo Lene & Ludger mit dem Sänger und Gitarristen Ludger Horstkamp aus Malente, der auch schon bei Knust dabei war. 2005 kam dann meine Tochter Gesi dazu mit ihrer schönen dritten Gesangsstimme. Im Trio sind wir jetzt erfolgreich unterwegs mit gemischtem Folk, Pop und Oldies in verschiedenen Sprachen. Bei einigen Veranstaltungen, besonders in der Vorweihnachtszeit, kommt noch der „Mäusechor“ aus Timmdorf mit dazu, drei kleine Mädchen im Alter von sieben bis neun Jahren. Mit diesen Mädchen übe ich seit vier Jahren, sodass wir jetzt ein ein sehr schönes und beliebtes skandinavisches Weihnachtsprogramm anbieten.

2006 lernte ich den Jazz- und Bluespianisten Stephan Scheja aus Westensee kennen. Wir beide bieten als „Lene Krämer Duo“ ein Programm aus Jazz, Swing, Bossa, Blues, Pop und Folk in verschiedenen Sprachen an. Ergänzt werden wir, je nach Anlass, von den bekannten Kieler Musikern Georg von Kügelgen (Schlagzeug) und Volker Linde oder Moritz Zopf (Bass) zum Trio oder Quartett. So sind wir viel unterwegs – von Berlin bis Kopenhagen.

Meine weiteren musikalischen Partner sind:

  • Enzo Galli (Kiel), Gitarre
  • Christian Krauss (Neuwittenbek), Klavier
  • Bertram Scholz (Neustadt), Gitarre
  • Albrecht Giseler (Eutin/Berlin), Klavier
  • Tim Reese (Kiel), Geige
  • Wolfgang Dreller (Braak), Gitarre
  • Frank Lorenz (Eutin), Akkordeon
  • Jan Herz Klemtow (Rodenbek), Gitarre
  • Michael Neher (Kiel), Percussion
  • Tim Reese (Bordesholm), Schlag

 

Eindrücke von der Eröffnung einer Kunstausstellung in Wustrau

 

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Vernissagen sind in Neuruppin und Umgebung keine Seltenheit. Nicht nur, daß viele Künstler hier leben. Auch Künstler von außerhalb finden hier ein dankbares Publikum. Was aber ist eine Vernissage? Es klingt französisch, doch nicht jeder ist dieser schönen Sprache mächtig. Da ist es doch einfacher zu verstehen: Ausstellungseröffnung,   bzw. Eröffnung einer Kunstausstellung.

Am Donnerstag, dem 8. September 2016, wurde zur Eröffnung einer Doppelausstellung in die Deutsche Richterakademie in Wustrau eingeladen. Unter dem Motto „Werte“ wurde eine Ausstellung konzipiert, die Werke der in Neuruppin lebenden Künstlerin Marianne Kühn-Berger und ihres 1989 verstorbenen Ehemannes Kurt-Hermann Kühn vorstellt. Gemälde, Grafiken, Miniaturen und Zeichnungen des Künstler-Ehepaares wurden an den Wänden plaziert, und dafür gab es einhelliges Lob. Zwar konnten die Räumlichkeiten  nicht die große Besucherschar zur Eröffnung fassen, doch das kann man dem Gastgeber nicht vorwerfen.

Aber, und das war der große Wermutstropfen dieser Ausstellungseröffnung, es wurde geredet. Sicherlich kluge Worte sprangen durch den Raum, aber leider war das Wort  “ Mikrofon“ dort nicht bekannt. So mühte sich  der Direktor der Richterakademie Stefan Tratz, aber vergebens. Zwar trug er anscheinend das Leben der anwesenden Künstlerin vor (einige Satzbrocken erfaßte ich noch), und Frau Kühn-Berger verstand ihn sicher auch. Kein Wunder, denn sie saß in der ersten Reihe und Dr. Bernau war nur zwei Meter Luftlinie entfernt. Und zudem kannte sie ihr Leben am besten, weil sie es ja erlebt hatte.

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Laudator Stefan Tratz

Aber für die Masse der Zuhörer blieben die Worte wohl Schall und Rauch, zudem auch viele noch stehenderweise in den Nebenräumen zuhörten. Und ähnlich erging es auch dem Sohn der Künstlerin, Andreas Kühn, der sich schon vorher entschuldigte, weil seine Stimme erkältungsgeschädigt sein, aber da hätte ein Mikrofon sicher geholfen.

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Andreas Kühn

 

Eines blieb bei den meisten Zuhörern doch hängen, auch weil es oft wiederholt wurde. Der Sohn plauderte ein Familiengeheimnis aus. „ Mein Vater hatte für meine Mutter einen besonderen Kosenamen: Hexe. Sicher nicht böse gemeint, und Marianne Kühn-Berger konnte auch nur darüber lachen.

Sie selbst, nicht gerade mit einer lauten Stimme gesegnet, sah sich am Ende der Rednerei und der musikalischen Unterhaltung durch ein Violinen-Quartett der Neuruppiner Musikschule bemüßigt, vielen zu danken, die für die Gestaltung dieser Ausstellung verantwortlich zeichneten.

Und sie stellte sich glücklich den Fotografen, umgeben von nächsten Familienmitgliedern und Freunden:

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Und dann durfte sie mit ihren Gästen plaudern:

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Die Gäste durften sich an kleinen Häppchen,  Wein und Saft laben und erste Blicke auf die Bilder werfen.

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Nachfolgend ein Querschnitt durch die ausgestellten Bilder von Marianne Kühn-Berger:

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Bei meinem kurzen Rundgang habe ich nur einige Werke von Kurt-Hermann Kühn erblicken können (aber das werde ich bei einem nächsten Besuch der Ausstellung nachholen).

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Gemälde und Blumen im Überfluß – ein Besuch bei Emil Nolde

Als wir dachten, daß unser Kurztrip nach Nordfriesland beendet sei und nur noch die Heimfahrt nach Kiel bevorstände, überraschte uns mein Schwager Achim mit einer anderen Fahrtrichtung. Plötzlich sah ich ein Hinweisschild „Nolde-Stiftung“. Ich wußte nicht sofort, was das bedeutete. Doch recht bald kam die Erleuchtung: Wir fahren zu einem Museum, das alles über den deutschen expressionistischen Maler Emil Nolde zur Schau stellt. Das Wohnhaus des Malers und seiner Frau Ada, dann den Garten mit einer Blütenpracht, die seinesgleichen sucht und als Hauptinhalt die umfangreiche Gemäldesammlung des sehr produktiven Malers.

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Schon auf dem kurzen Weg vom Parkplatz bis zum Haus werden wir auf die wichtigsten Blickpunkte hingewiesen:

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Dann sehen wir auf einem kleinen Hügel das Wohnhaus und davor breitet sich in prächtiger Garten aus:

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Und dann lassen wir die Blumen-und Pflanzenpracht auf uns wirken. Da haben sich Emil Nolde ( 1867 – 1956) und seine Frau Ada ein prächtiges Refugium geschaffen, daß auch heute sehr gut gepflegt wird:

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Im Haus selbst ist noch alles so erhalten, wie es früher vom Ehepaar Nolde genutzt wurde:

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Auch der Hut und die Tabakspfeife von Emil Nolde sind zu sehen:

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Und dann lädt uns Hausherr Emil Nolde ein, seine vielen Werke zu genießen:

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Es gibt sehr viel zu sehen für die Besucher:

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Interessant die handschriftlichen Erinnerungen:

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Einige seiner Malwerkzeuge sind ausgestellt:

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Mehr als 140 Werke, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Graphiken sind zu sehen, so steht es im Museumsführer. Doch diese Zahl scheint uns untertrieben.

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Im Untergeschoß ist u.a. das Ensemble „ Kreuzigung Jesu“ zu sehen:

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Und weiter geht es, und ich muß aufpassen, nicht doppelt zu fotografieren:

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Die Vielfalt ist berauschend, beeindruckend. Irgendwann sind wir „gesättigt“ und begeben uns langsam wieder hinaus ins Freie.

Und sehen die malerische Landschaft direkt vor bzw. hinter dem Haus:

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Nun ab ins Auto und auf die Heimfahrt begeben. Denken wir, aber noch ein Überraschungshalt ist geplant: Mittags-bzw. Kaffeepause auf dem Aussichtsturm in der Gemeinde Schleswig.

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Zunächst der Blick hinüber zum Schleswiger Dom:

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Viele Boote haben unterhalb des Turmes festgemacht:

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Das Schloß wird gerade restauriert:

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Oben in der 26. Etage genießen wir nicht nur die Suppe und den Kuchen, sondern auch die Aussicht. Nebenher plaudern wir mit einem freundlichen Ehepaar aus Zeven.  Zeven, dort findet ja immer ein Leichtathletikmeeting statt.

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Dann aber geht es endgültig nach Kiel zurück. Es ist Mittwoch, der 10. August 2016.

Am frühen Abend kommen wir am Pinguinweg an, wo uns auf der grünen Wiese zwischen Haus und Kieler Förde die glücklichen Kühe von Schilksee wieder begrüßen:

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Das Wasser liegt relativ ruhig vor uns:

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Ein Segelboot wird von der Abendsonne angestrahlt:

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Wir marschieren von der Wohnung meines Schwagers wieder in Richtung unseres Hotels „Godewind“.

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Auf dem Wasser ist weiterhin Betrieb:

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Schippers Ruh deutet auch für uns die Nachtruhe an:

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