Zwischen Berliner Reichstag, Brandenburger Tor und Friedrichstadtpalast

Wenn ich mich an früher erinnere, fällt es mir oft schwer, für Bilder die richtige Sprache zu finden. Warum? Weil es die Bilder nicht gibt. Früher haben wir viel weniger fotografiert, vor allem auch deswegen, weil jeder Film eben nur eine beschränkte Anzahl von Bildern zuließ, ob nun in Schwarz-Weiß oder in Farbe. Heute ist das viel einfacher, denn man nimmt die Kamera in die Hand, drückt ab, so oft man will und später kann man aussuchen.

So ein „Luxus“ verführt auch dazu, viel zu fotografieren. Immer, wenn ich wieder mal in „meinem“ Berlin bin, registriere ich das. So auch am 25. April 2017, als ich einen abendlichen Termin im Hotel „ Maritim proArte“ an der Friedrichstraße wahrnehmen will. Dort soll meine Facebookfreund Orkan Kuyas erzählen, wie die Lage der Wirtschaft ist und wie man an der Börse daraus das Beste machen kann. Wie immer wird es interessant und lehrreich sein.

Der zweite Programmpunkt aber ist für mich der Spaziergang vorher und nachher.

Zwischen Gegenwart und Vergangenheit

Ausgangspunkt ist die Luisenstraße, dort, wo die „Charite“ ihren Hauptsitz hat, das älteste Berliner Krankenhaus und eine der größten Universitätskliniken Europas.

Glücklich bin ich zunächst, einen Parkplatz zu finden:

Metro eins

Und dann geht es los, Richtung Reichstag und Brandenburger Tor. Zunächst grüßt mich Rudolf Virchow vom hohen Podest, seines Zeichens Pathologe, Anthropologe, Prähistoriker und Politiker.

Metro zwei

Dann gehe ich an der ersten Baugrube vorbei, nichts Besonderes in Berlin:

Metro drei

Vor mir rauscht die S-Bahn in der Höhe. Dort, ganz in der Nähe vom S-Bahnhof Friedrichstraße, war bis 1989 für manche DDR-Bürger die Gelegenheit, unter Einsatz ihres Lebens auf die Züge in den Westen zu springen.

Metro vier

Rundumblick:

Metro fünf

Metro sechs

Dann aber fällt mir ein Gebäude auf:

Metro sieben

Ich kann mich erinnern, daß dort vor 1989 der Künstlertreff (Die Möwe) war und ich auch einige Male dort Vorträge hörte.  Über diese „Möwe“ habe ich kürzlich auch in dem sehr lesenswerten Buch von Jutta Voigt   „Stierblutjahre- Die Boheme des Ostens“ einiges gelesen.

 

Rechterhand taucht das erste Gebäude für Bedienstete des Deutschen Bundestages auf:

Metro acht

Auf der anderen Seite, also links auf meinem Weg, fällt mir der Stuck an einer alten Villa auf. Auch dort residiert die Regierung.

Metro neun

Der Fernsehturm grüßt aus der Ferne:

Metro zehn

Das Hauptstadtbüro der ARD hat einen herausragenden Platz gefunden:

Metro elf

Metro einundzwanzig

Nun stehe ich auf der Marschall- Brücke:

Metro zwölf

Viel gibt es von dort aus zu sehen:

Metro vierzehn

Metro dreizehn

Metro fünfzehn

Ich wechsele die Straßenseite und gehe einige Schritte Richtung Westen. Von dort aus sehe ich, und das fällt inmitten der Neubauten auf, ein Konstrukt von alten, prächtigen Häusern.  In einem Teil davon saß früher der DDR-Musikverlag „Amiga“:

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Gebaut wird in diesem Viertel immer weiter, der Bedarf der Bundesregierung scheint unersättlich:

Metro siebzehn

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Und auch von hier aus sieht man das ARD-Gebäude:

Metro neunzehn

Und natürlich die Spree, auf der gerade ein Ausflugsdampfer fährt:

Metro zwanzig

Weiter spaziere ich und mein Blick fällt auf viel Glas. Dunkel kann ich mich an das Gebäude, was früher hier stand, erinnern. Ausländische Handelsvertretungen hatten dort ihre Büros:

Metro dreiundzwanzig

Die Clara-Zetkin-Straße (so hieß sie von 1951 bis 1995, heute heißt sie Dorotheenstraße) mit Blick in Richtung Friedrichstraße. Von dort führte mich früher mein Weg in mein Büro im Unternehmen „ Institut für Internationale Politik und Wirtschaft (IPW)“:

Metro vierundzwanzig

Die Clara-Zetkin-Straße führte damals in Richtung Sektorengrenze, d.h. in Richtung Mauer:

Metro fünfundzwanzig

Auf der rechten Seite lag mein Büro, aber das Haus ist nach der Wende abgerissen worden. Deshalb kann ich nur ahnen, wo es lag. Und auf der Straße fehlt auch hier eine Markierung für die frühere Grenze.

Die Mauer ist seit langem weg und heutzutage ist der Weg und der Blick frei zum Reichstag:

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Weiter hinten ist das Bundeskanzleramt zu sehen:

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Nur wenige Schritte weiter bin ich am Brandenburger Tor und auf dem Platz des 18. März:

Metro achtundzwanzig

Metro zweiunddreißig

Metro dreißig244

Metro vierunddreißig

Metro fünfdreißig

Metro siebenunddreißig

Auf der  anderen Seite des Berliner Wahrzeichens steht der Prunkbau des Adlon-Hotels:

Metro dreiunddreißig

Rechts die britische Botschaft:

Metro neununddreißig

Metro achtunddreißig

Mein Weg führt mich nun die Straße „Unter den Linden“ entlang:

Metro sechsunddreißig

Auf der anderen Seite sehe ich die russische Botschaft, früher die sowjetische Botschaft:

Metro vierzig

Links führt die Schadowstraße zu einer weiteren Abteilung des Deutschen Bundestages:

Metro zweiundvierzig

Metro einundvierzig

Dort war ich früher auch öfter, denn dort wurden für unser Institut der Internationalen Politik und Wirtschaft die westlichen Zeitungen und Zeitschriften gelesen, ausgewertet und kurzgefaßte Mitteilungen erarbeitet sowie Bildmaterial angefertigt.

 

Dann sehe ich das S-Bahn-Schild „Brandenburger Tor“.  Was aber war früher hier?  Da muß ich erst nachschauen. Auf keinen Fall eine S-Bahn für uns Ostberliner.

Metro dreiundvierzig

 

Blick in Richtung S-Bahnhof Friedrichsstraße und  auch auf die US-Botschaft:

Metro sechsundvierzig

Vorbei geht es am bekannten Cafe Einstein, das es auch zu DDR-Zeiten schon gab:

Metro siebenundvierzig

Bald bin ich an der Kreuzung „Unter den Linden“ /Friedrichstraße und wende mich Richtung S-Bahnhof Friedrichstraße:

Metro fünfzig

Metro neunundvierzig

Metro einundfünfzig

Dann aber gegen 18 Uhr bin ich am Hotel Maritim proArte angekommen, dem früheren Metropolhotel:

Metro zweiundfünfzig

Im ersten Stock sind die Vorbereitungen für den Vortrag von Orkan Kuyas (jeweils links im Bild) schon im Gange:

Orkan Kuyas vier Metropol

Orkan Kuyas zwei Metropol

Orkan Kuyas fünf Metropol

Orkan Kuyas drei Metropol

Brillant wie immer agiert Orkan Kuyas, begeistert die über 100 Zuhörer:

Orkan Kuyas eins Metropol

Nach dem Vortrag spreche ich noch kurz mit Orkan Kuyas und dann streife ich  ein wenig durch die Flure. Ich schaue mir vor allem die Gemälde an und daraus ist die folgende Geschichte geworden: http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=7012

Danach soll es noch den Berliner Stammtisch mit Orkan Kuyas nebenan im Gaffel-Haus geben, dort, wo Kölsch ausgeschenkt wird.  Aber ich verzichte darauf, weil mir ja noch die lange Heimfahrt bevorsteht und ich mir zudem von einem Nachgespräch im großen  Kreis inmitten eines vollbesetzten Restaurants nicht allzuviel verspreche.

Metro neu sechsundfünfzig

Metro achtundfünfzig

 

Dafür nutze ich lieber die Gunst der Stunde und fotografiere weiter:

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Metro fünfundfünfzig

Metro sechsundfünfzig

Im Nachhinein bin ich erstaunt, wie gut die Nachtaufnahmen werden:

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Metro zweiundsechzig

Metro vierundsechzig

Metro neu dreiundsechszig

 

Bald bin ich am Friedrichstadtpalast:

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Metro neu fünfundsechzig

Und dann geht es hinein in die Reinhardt-Straße, vorbei am Deutschen Theater und den Kammerspielen, in denen ich früher oft war.

Mein Auto steht noch am gleichen Ort, und es bringt mich auch wohlbehalten nach Neuruppin zurück.

Peter Grau