Archiv für den Monat: Dezember 2025

Das Pfeifen im Auto

Mein Opel –Mokka rollt und rollt , seit Juli 2024 nun schon 12.000 km. Nur dreimal mängelte es. Es begann vor einigen Monaten bei einer Fahrt auf der Autobahn. Kurz vor der Raststätte Linumer Bruch setzte ein Wolkenbruch ein, ich fuhr herunter und wartete. Dann wollte ich starten und ein Pfeifton erschreckte mich. „Feststellbremse lösen“ stand auf dem Display. Ziemlich hilflos drückte und zog ich überall, ohne Erfolg. Als ich schon einen anderen Autofahrer um Hilfe bitten wollte, versuchte ich es nochmal. Und plötzlich war der Pfeifton weg, alles rollte wie gehabt. Vor einem Monat fuhr ich zur Autowerkstatt Wernicke, um Elisabeth zu ihrem neuen Auto zu bringen. Auto abgestellt, kurz andere Autos angeschaut und wieder hineingesetzt: Der Pfeifton erschreckte mich. Diesmal rief ich gleich die Mitarbeiterin der Werkstatt zur Hilfe. Wir setzten uns in Ruhe ins Auto, holten tief Luft, dann drehte ich den Zündschlüssel und alles war wie immer. Kein Pfeifton, Bremse (P) gelöst), auf D gestellt und ab ging die Lucie.
Am Sonntag (28.9.) nun wieder mal das „Pfeifen im Walde“, sprich im Auto. Nach meinem Stadtrundgang in Nauen fuhr ich los, hielt aber nach einem Kilometer nochmals an, um mein Navi einzustellen. Als ich dann wieder losfahren wollte, schreckte mich „mein“ Pfeifton auf. „Feststellbremse lösen“ hieß es zuerst, voller Hektik versuchte ich das, ohne Erfolg. Beim zweiten Versuch stand dann auf dem Display: „Automatik auf D stellen.“ Getan, aber ohne Erfolg. Kurz zur Beruhigung ausgestiegen, nach Hilfe Ausschau gehalten. Sie kam nicht. Also wieder ins Auto gesetzt, im Unterbewußtsein die Autotür richtig zugemacht, und , oh Wunder, nun klappte es wie immer. Kein Pfeifen, keine Hinweise.
Aber verunsichert war ich doch. Abends las ich viel im Internet über ähnliche Probleme, studierte meine Gebrauchsanweisung, alles sehr verwirrend und vielschichtig. Heute am Morgen (30.9.) dann die Eingebung. Es könnte sein, daß ich die Autotür nicht richtig geschlossen hatte. Das wollte ich in meiner Autowerkstatt erzählen, zum Termin um 12 Uhr. Auf dem Hof probierte ich schon mal im Selbstversuch, es klappte. Die Autotür nur leicht zugemacht, Zündschlüssel gedreht, schon kam mein „geliebtes“ Pfeifen. Ich wurde immer sicherer, die Ursache gefunden zu haben. Meine Mieterin Franziska, die nicht nur Kunst kann, sondern auch ein Automatikauto besitzt, bestärkte mich. Sie hörte nicht nur das Pfeifen, sondern sah auch auf dem Display das rote Zeichen mit der geöffneten Tür. Ich hatte das bisher nicht erblickt, nur die große Schrift: „Feststellbremse lösen“.
Selbstbewußt fuhr ich in die Autowerkstatt, bat einen freundlichen Mitarbeiter ins Auto und führte ihm alles nochmals vor: Autotür nur leicht geschlossen, dann Zündung betätigt und schon pfiff es. Die Ursache war entdeckt und der Mitarbeiter erklärte mir nochmals alles auf das Genaueste. Und betonte, daß dieses Problem bei den Kunden öfter mal auftrete, also ich kein Einzelfall sei.
Befriedigt fuhr ich wieder nach Hause. Es war wie in alten Zeiten. Früher habe ich den Trabant auch mal repariert, den Keilriemen erneuert, die Zündkerzen gereinigt, das Motoröl aufgefüllt und ähnliche kleine Sachen. Aber heutzutag sitzt man ziemlich hilflos im Auto, wenn etwas nicht funktioniert. Man verläßt sich auf die Automatik. Oder denkt mal in Ruhe nach und hat dann die Lösung und ein Erfolgserlebnis.

Wiedersehen in Grünheide

In Grünheide, einem Ort vor der Toren Berlins, war ich zuletzt vor 26 Jahren. Anlaß dafür war damals der Umzug von Bernd und Elfriede von der Giselastraße in Berlin-Lichtenberg hinaus in die Natur. „ Das Schöne ist, dass wir direkt vom Haus aus in ein großes Waldgebiet gehen können“, meinten sie damals wie heute. Eine geräumige Parterrewohnung erwartete sie. Ich half beim Umzug, hängte damals die Gardinen auf. Heute lasse ich das lieber andere tun.
Ich wohnte weiter in Berlin, später ab 2005 in Neuruppin. Die räumliche Trennung brachte es mit sich, daß wir uns nur noch auf den Klassentreffen trafen, meistens in Erfurt. Mit Bernd war ich seit der Einschulung in einer Klasse, bis hin zum Abitur.
Nun also, an einem Sonntag im August (10.8.25) sollte unser Wiedersehen in Grünheide stattfinden.
Abfahrt 13 Uhr, das Navi zeigt eine Stunde Fahrzeit an. Doch schon mitten im Ort beginnt ein Stau, den ich so noch nie erlebt habe. Aber die Ursache ist klar: Es hat einen Unfall auf der Autobahn zwischen Herzsprung und Neuruppin –Süd gegeben und die Umleitung führt durch die Stadt. Langsam geht es vorwärts, dann sehe ich, daß der Verkehr auf der Autobahn still steht. Kurzes Überlegen, ich biege nicht ab, sondern fahre weiter Richtung Fehrbellin, durch den Ort und dann der Versuch, wieder auf die Autobahn zu fahren. Der Versuch gelingt, der Verkehr fließt, wenn auch zähflüssig. Aber nach den Abfahrten Richtung Potsdam/Leipzig und später Berlin-Reinickendorf normalisiert sich alles. Abfahrt Erkner, gleich erste Straße links hinein, komischerweise kann ich mich daran noch erinnern. Nach einigen Kilometern taucht das Ortsschild Altbuchhorst auf. Der Name ist mir nicht mehr erinnerlich, aber Bernd erzählt, daß Altbuchhorst zur Gemeinde Grünheide gehört. Stichwort Bernd: Er steht in der Nähe der Wohnung und hält einen Parkplatz für mich frei.
Es ist alles so, als ob wir uns erst gestern gesehen haben. Mit Bernd und Elfriede läßt sich 5 Stunden lang munter plaudern, den Waldspaziergang verschieben wir aufs nächste Mal. Die Rückfahrt verläuft staufrei, nur der Anfang ist holprig, als ich die Abfahrt auf die Autobahn Richtung Hamburg verfehle, weil ich das Schild nicht rechtzeitig gesehen habe und mich das Navi auch nicht gerettet hat. Aber kurz danach kann ich umkehren und beim zweiten Anlauf klappt es. Die Autobahn hat mich wieder. Es ist ein entspanntes Fahren, nur die tiefstehende Sonne stört permanent. Aber sie kann meine Fahrt nicht stoppen. Und auch ein Wolkenbruch, der mich vor zwei Wochen an der Raststätte Linumer Bruch erwischte, ist heute nicht in Sicht. 20.30 Uhr bin ich wieder zuhause, nach einem ereignisreichen Tag.
P.S.: Grünheide kenne ich allerdings schon viel länger. 1980 lief ich dort meinen ersten Marathon und danach versuchte ich mich 1982, 1983 und 1984 am 100-km-Lauf, aber der Sprit reichte jeweils nur bis 70 km. Aber immerhin…