Notizen aus Berlin und anderswo

80 Oldtimer – die Parade am Bollwerk in Neuruppin

Sie ziehen das Auge des Betrachters magisch an, diese alten Autos, sehr gepflegt und fahrtüchtig. Oldtimer-Rallys gibt es viele in Deutschland, doch in der Regel stehen Wertungsprüfungen auf dem Plan, muß möglichst schnell gefahren werden.

Diesmal war alles anders. Der ADAC Berlin-Brandenburg hatte erstmals zu einer Rally unter dem Motto: „Wandern durch die Mark Brandenburg“ gerufen und rund 80 Fahrzeuge folgten dem Ruf (bzw. ihre Halter). Diesmal sollten die Schönheiten des Ruppiner Landes entdeckt werden und entsprechend waren die drei Tage auch geplant.

Ausgangspunkt war Rheinsberg, und bereits am Freitag (9. September 2016) standen Ziele wie der Ziegelpark Mildenberg und das Weihnachtshaus Himmelpfort auf dem Plan.

Am Samstag aber kamen sie nach Neuruppin, nutzten die dafür super geeignete Fußgänger-Promenade, genannt auch das Bollwerk, direkt am Ruppiner See, unweit der Schiffsanlegestelle und des Fontanehotel, zum Vorbeifahren. Sehen und gesehen werden, so das Motto, und ein sachkundiger Sprecher, der über die Autos alles wußte (so schien es) und dazu alles noch mit kleinen Geschichten garnierte, setzte gewissermaßen die intellektuelle Krone auf. Eine Stunde unterhielt er am Mikrofon das Publikum:

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Die zuschauende Menge wuchs ständig an, und auch ich gesellte mich dazu. Leider ca. zehn Minuten zu spät, und da sah ich dann eines der Prunkstücke gerade noch wegfahren. Doch all das, was danach kam, erfreute mich genauso. Es muß nicht immer nur Prunk sein.

Auch das wichtigste Auto in der DDR, der Trabant, ist das Hinschauen wert:

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 Unser unterhaltender Chefsprecher, eigentlich ein gebürtiger Wessi, lobte das Fahrzeug ebenfalls und fügte hinzu: Wenn die die Trabantbesitzer bei Rallye-Veranstaltern anmelden, dann „nimmt man sie mit Kußhand“.

Und auch der Wartburg ist ein gern gesehener Gast.

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Aber natürlich dominiert das, was in westlichen Gefilden gebaut wurde. Ob es nun Mercedes, Porsche, BMW, Rolls-Royce oder Jaguar heißen möge.

All das vereint fuhr an uns vorbei, und jedes Auto wurde extra vorgestellt.

Ich kam da mit dem Mitschreiben nicht mehr mit, denn ich wollte vor allem auf meinen Fotoapparat betätigen. In „Konkurrenz“ mit Herrn Vogel von der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) und Eckhard Handke vom Ruppiner Anzeiger. Von beiden werde ich am Montag in den Tageszeichnungen lesen können und schauen dürfen.

Vorab aber einige Autos, allesamt schön anzusehen:

Die Autoflotte rollt an:

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Weiter hinten zu sehen: Die Fahrgäste steigen zur Seenrundfahrt auf das Luxusschiff „Kronprinz Friedrich“:

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Vorn aber hält der Autostrom noch einige Zeit an:

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BMW von 1938:

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Im Vordergrund der Chefsprecher (mit bunter Mütze), im Hintergrund die beiden Türme der Klosterkirche:

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Jaguar aus dem Jahre 1959:

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Das wohl älteste Auto, gebaut im Jahr 1936. Mit sehr vielen Originalteilen, wie der Eigentümer berichtet. Aber- eng geht es zu im Zweisitzer:

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Dagegen ein „Frischling“:

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Aber er dient dazu, daß „unser“ Chefsprecher noch eine letzte Geschichte los wird: „ Als ich einmal auf der Transitstrecke eine Panne hatte, hielt genau solch ein Wartburg mit eben dieser Farbe an, bot mir Hilfe an. Ich solle zusteigen, sagte man. Auf meine Entgegnung, daß das doch verboten sei und meinen Helfern Schwierigkeiten bereiten könne, winkten sie nur ab. Kommen Sie ruhig, wir helfen gern“.

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Dann fragt der Sprecher noch nach dem typischen Geräusch des „ Wartburgs“. Und als er keine Antwort bekommt, greift er selbst zu, hebt die Klappe des Kofferraums hoch und läßt sie sausend nach unten fallen. Ein lauter Knall, eben das Geräusch: Metall auf Metall. Und das Lachen und der abschließende Applaus des Publikums waren ihm sicher.

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Die Klosterkirche aber „schaute“ wieder auf ein ruhiges Bollwerk. Doch wie lange? Trubel herrscht oft hier unten. Und ich habe nur 300 m von zuhause bis zum Bollwerk. Beim nächsten Ereignis bin ich wieder dabei.

Peter Grau

Das 75. ISTAF im Berliner Olympiastadion – eine Nachbetrachtung in Worten und Bildern

Harting klein ISTAF 067

Ein Glück, daß es in diesen Tagen, als ich wegen des ISTAFs einige Male die Autobahn frequentierte, dort keine Staus gab. Zumindest nicht zu meinen „Reisezeiten“. Freitag (2. September) Pressekonferenz (siehe dazu „ Was ich rund um die internationale Pressekonferenz vor dem 75. ISTAF in Berlin erlebte ), Samstag früh Kurzbesuch bei der Heimregatta Rudern gegen Krebs“ in Neuruppin (siehe dazu: Traditionsregatta „Rudern gegen Krebs“ in Neuruppin) und zu mittäglicher Stunde wieder Richtung Berliner Olympiastadion gefahren.

Eigentlich wollte ich wieder in der Reichsstraße parken (wie am Freitag), aber dann nahm ich doch den kürzeren Weg, rollte über die A 10 , dann Richtung Spandau, vorbei an Elstal (dort, wo vor einiger Zeit auch die Leichtathletik mal stattfand und wo 1936 die Olympioniken kampierten). Dann war ich schon ganz nahe am Olympiastadion, bog rechts ab in eine beschauliche Wohngegend und fand ein Plätzchen für mein Auto. Damit ich es spät am Abend wiederfinden konnte, fotografierte ich zunächst die wichtigen Straßenschilder:

Glock eins

 

Dicht an der vielbefahrenen Heerstraße pure Idylle:

Glock zwei

Voraus ahnte ich schon das Stadion, nur die Glockenturmstraße mußte ich mich noch „hinaufschleppen“, bepackt mit Laptop und Fotoapparat.

Glock drei

Und schon lag es vor mir:

Glock vier

Hinein durch das Südtor, erste Begegnung mit den Sicherheitskräften. Ein kurzer Blick auf meine Pressekarte und dann wurde ich durchgewinkt. Kurz fragte ich, warum mein Gepäck nicht kontrolliert würde und die Antwort hieß: „Sie sehen vertrauenswürdig aus.“ Vielleicht lag es auch an meinem Alter…

Wie immer schaute ich zunächst, wie das Programmheft angeboten wurde (einige Geschichten durfte ich dafür wieder schreiben).

Glock fünf

Glock sechs

Ein Schild machte zwar aufmerksam, aber die Verkäuferinnen blieben stumm. Ich hatte meine Bedenken, ob das ausreichen würde. Es mußte ja nicht wie auf dem Fischmarkt zugehen, aber ein wenig lauter hätte es sein können. So war ich schon froh, als ich eine Kaufszene filmen durfte:

Glock sieben

Die zwei Türme und zwischen ihnen die Olympischen Ringe, immer ein Hingucker. Schade, daß ich in diesem Stadion keine Olympischen Spiele mehr erleben werde. Aber immerhin war ja mein Vater hier schon mal Olympiabesucher: 1936 (seine Fotos von damals werde ich hier auf meiner Homepag bald veröffentlichen). Achtzig Jahre ist das nun schon her.

Glock acht

Doch nun hinein ins Stadion, und meinen Platz gesucht. Nadine war mir dabei behilflich, und bald saß ich in Reihe 6, neben Jan-Henner Reitze, Martin Neumann und Philip Häfner. Alle drei arbeiteten aktuell, ich hatte das Privileg, mir die Rosinen heraussuchen zu können. Und fotografieren wollte ich. Erstmals hatte ich ja eine Kamera dabei, die besser zoomte, die mir alles etwas näher brachte.

Zunächst kam ich gerade richtig, um den letzten Wurf von Christina Obergföll mitzubekommen. Von oben sah es fast so aus, als ob sie ein wenig traurig dem Speer hinterherschaute:

 

Glock neun

Das könnte man auch verstehen, denn ein Abschied tut immer weh.

Glock zehn

Aber später auf der Ehrenrunde war zumindest kurzzeitig aller Abschiedsschmerz wieder verflogen:

Glock elf

Christina Obergföll durfte ich lange Zeit als Berichterstatter begleiten. Immer war sie freundlich, auskunftswillig, einfach pflegeleicht. Da empfand ich schon ein wenig schade, daß nun vor Olympia der Zoff im Speerwerferinnen-Lager überhand nahm. Ein wenig erinnerte ich mich an frühere Zeiten, als Steffi Nerius und Christina Obergföll vor allem Konkurrentinnen waren.

Ich hätte mir zum Abschied von Christina Obergföll gewünscht, daß alle deutschen Speerwerferinnen der Spitzenklasse aktiv dabei gewesen wären, aber das war nur ein frommer Wunsch.

Wie es anders geht, bewiesen die männlichen Kollegen. Und wie sich später auf der Pressekonferenz zwei von ihnen, Thomas Röhler und Johannes Vetter, präsentierten, das war einfach begeisternd (später dazu mehr).

Begeisternd wie immer beim ISTAF waren die Schülerstaffeln, ein fester Programmpunkt:

Glock zwölf

Dann aber erfolgte die offizielle Eröffnung:

Glock dreizehn

Und gleich zu Beginn wurden 19 deutsche Olympiasieger der Leichtathletik aus früheren Jahren in schicken Autos auf einer Ehrenrunde den Zuschauern präsentiert. Unter ihnen beispielsweise Ulf Timmermann, der Ex-Kugelstoßer aus Berlin.

Glock vierzehn

Aber leider war ich ganz oben auf der Tribüne überfordert, alle auf „Zelluloid“ zu bannen. Und die Fahrzeuge waren einfach zu schnell für mich.

Glock fünfzehn

Da hätte ich unten an der Laufbahn stehen müssen… So bleibt mir nur, den einen oder anderen in der nächsten Zeit zu einem Interview zu bitten und zu erkunden, wie er seit seinem ISTAF-Sieg die Zeit verbracht hat.

Eine tolle Idee war auch, daß einige der prominenten, heute aktiven Teilnehmer des ISTAf auf Fahrrad-Rikschas ebenfalls dem Publikum vorgestellt wurden:

Glock sechszehn

 

Glock siebzehn

Glock achtzezhn

Etwas verschwommen das Foto der beiden deutschen Olympiasieger von Rio, Thomas Röhler und Christoph Harting. Da fehlte mir ein Foto-Stativ:

Glock neunzehn

Eine ruhigere Hand bewies ich gleich danach, als sich alle Olympiasieger von Rio, die danach aktiv werden würden, schon mal auf das „Siegespodest“ stellten:

Glock zwanzig

Und auf diesem Podest wurde im Laufe der Veranstaltung die Aktiven der jeweiligen Disziplinen vorgestellt. Wie etwa die Diskuswerfer:

Glock einundzwanzig

So weit sind wir auf der Pressetribüne vom Geschehen entfernt:

Glock zweiundzwanzig

Da braucht man normalerweise ein Fernrohr…

Sehr groß ist das Stadion. So fallen dann Lücken auf den Rängen auf, 75.000 oder so gehen hier normalerweise hinein. Aber mit 44.500 Zuschauern konnte der Veranstalter noch zufrieden sein.

Glock dreiundzwanzig

Glock vierundzwanzig

 

Man muß aber die Kamera nur in die richtige Richtung lenken. Da sieht es dann schon viel voller aus:

Glock fünfundzwanzig

Glock sechsundzwanzig

 

Und auch dieser Blick ist angenehm. Er stammt aus dem laufenden Diskuswettbewerb. Der Ring wurde erstmals auf die andere Seite des Stadions versetzt. Wenn ich mich recht erinnere, ist der spätere Sieger, der Österreicher Lukas Weisshaidinger gerade in den Ring gegangen. Dieses Foto habe ich dann am Abend nach Wien zu meinem Journalistenkollegen Olaf Brockmann geschickt. Leider hatte ich kein Foto vom Sieger, aber da half dann bald Iris Hensel aus.

Glock neunzig

 

Zwischendurch: Verabschiedung einiger verdienstvoller deutscher Athleten:

Glock siebenundzwanzig

Björn Otto, Linda Stahl, Christina Obergföll, Betty Heidler (von links)

Glock achtundzwanzig

 

Unsortiert nun einige Fotos aus verschiedenen Disziplinen:

Start 110 m Hürden (etwas verwischt):

Glock neunundzwanzig

Meine „Geschichte“ Pascal Martinot-Lagarde /FRA) (links) weiß noch nicht, ob er gewonnen hat.

Glock dreissig

Er wurde zeitgleich hinter dem Briten David Omoregie in 13,23 s Zweiter.

 

Start 100 m der Männer:

Glock zweiunddreißig

Nach fünf Metern:

Glock dreiunddreißig

Im Ziel:

Glock vierunddreißig

Robert Harting betritt den Ring:

Glock fünfunddreißig

Robert Harting verläßt den Ring:

Glock sechsundreißig

Robert Harting gibt Ralph Scholt von der ARD gleich danach ein Interview:

Glock siebenunddreißig

Während des 3000-m-Laufes der Männer:

Glock achtunddreißig

Zieleinlauf der Männer über 3000 m. Hinter dem Kenianer Kiprono Choge wird Bernard Lagat (USA) Zweiter:

Glock neununddreißig

Bernard Lagat nach seinem Abschiedsrennen am Mikrofon:

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Die Speerwurfgala der vier Deutschen

Erstmals seit dem Jahre 2003 waren die speerwerfenden Männer wieder beim ISTAF dabei. Und wie sich dem Publikum präsentierten, wie sie mit den letzten verbliebenen Kräften Staunen ob ihrer weiten Würfe hervorriefen: man fühlte, was man da über zehn Jahre lang vermißt hatte.

Die Reihenfolge: 1. Johannes Vetter 89,57, 2. Julian Weber 88,29, 3. Andreas Hofmann 85,42, 4. Thomas Röhler 82,55 m.

Hinterher eine nicht endenwollende Ehrenrunde:

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Zwischendurch wurden Autogramme gegeben:

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Und dann die Show der Worte im Presseraum. So wie sich beide, Thomas Röhler und Johannes Vetter, da präsentierten, war beispielhaft. Alle Journalisten waren zutiefst beeindruckt, wie die beiden alle Facetten des Speerwurfs darlegten, das individuelle Training (alle gemeinsam trainieren, das würde uns nichts bringen) die Offenheit untereinander in allen Trainingsfragen (es gibt keine Geheimnisse, auch unsere Trainer tauschen sich aus), den menschlichen Zusammenhalt (wir können alle gut miteinander, obwohl wir Konkurrenten sind) und das Selbstbewußtsein (wir wissen, wie stark der deutsche Männerspeerwurf gegenwärtig ist). Ich erinnerte mich gut daran, wie an gleicher Stelle, in diesem kleinen, eigentlich dem großen Olympiastadion nicht würdigen Presse-Räumchen, vor einigen Jahre zwei deutsche Weitspringer, Christian Reif und Sebastian Bayer, eine Lanze für ihre Disziplin gebrochen hatten. Und da flogen die Worte ebenso präzise, überzeugend durch den Raum. Solche Persönlichkeiten braucht die deutsche Leichtathletik!

Leichtathletik: Breite deutsche Speer-Spitze

Beim Istaf im Berliner Olympiastadion zeigen die deutschen Werfer ihre Dominanz – und wie gut sie sich verstehen.

von
Soweit der Hinweis auf den Artikel im „Tagesspiegel“.
 

 

Lassen Sie nun die Fotos auf sich wirken:

 

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Zwischendurch wurde das Ergebnis vom Hürdensprint der Frauen eingeblendet:

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Weiter die Show von Thomas Röhler und Claus Vetter:

Glock fünfzig

 

Im neuen Buch  „ Leichtathletik  2016″,  herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband und verlegt vom Kölner Verlag DLM RunMedia GmbH,    signierte Thomas Röhler als Olympiasieger:

Glock einundfünfzig

Dirk Pille, mein Journalistenfreund aus vielen gemeinsamen „Schlachten“ (vor allem der WM 1994 in Athen) war extra aus Erfurt /Sondershausen/Nordhausen herbeigeeilt, um das Neueste über den Thüringer Olympiasieger, der aus Jena stammt, zu erfahren und für die „Thüringer Allgemeine“ zu publizieren (ich selbst als gebürtiger Erfurter war in den 1950er-Jahren schon Leser dieser Zeitung. Damals hieß sie „Das Volk“):

Glock zweiundfünfzig

 

So sieht die Unterschrift des Olympiasiegers im Speerwurf, Thomas Röhler, aus:

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 So sieht seine Autogrammkarte aus:

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Als alle Autogramme geschrieben waren, spürte man, daß nun auch bei Thomas Röhler der Akku immer leerer wurde. Aber nun hat er viel Zeit, ihn wieder aufzuladen. Nach seinen Urlaubswünschen gefragt, antwortete er: „ Ich bin froh, wenn ich erstmal in Jena in meiner Wohnung die Tür hinter mir zumachen kann“. Es sei ihm gegönnt.

Das Abschlußfeuerwerk:

Glock sechszig

Glock einundsechzig

 

Traditionsregatta „Rudern gegen Krebs“ in Neuruppin

Kurz bevor ich am Samstag (3. September) wieder nach Berlin gefahren bin, um das 75. ISTAF zu erleben, bin ich hier in Neuruppin hinunter zum Ruppiner See gefahren und habe dort den Start der „Rudern gegen Krebs“ erlebt. Seit vielen Jahren wird diese Veranstaltung vom Neuruppiner Ruderclub (NRC) organisiert und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.

Rud eins

Viele Unterstützer hat diese Regatta gefunden:

Rudern zwei

Diesmal waren 72 Boote gemeldet und bereits in den Vorläufen wurde hart um die Platzierungen gekämpft. Nachfolgend die ersten Eindrücke von den Vorbereitungen, von den Rennen und dem Umfeld:

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Rudern acht

Rudern fünf

 

Rudern sechs

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Rudern sieben

Aber nicht nur Ruderboote waren unterwegs. Wie oft an diesen Sommertagen gab es auch eine Vielzahl von Segelbooten auf dem Ruppiner See zu sehen:

Rud elf

 

Zufällig treffe ich nach ihrem ersten Einsatz im Boot zwei Ruderer aus Rheinsberg. Die KAUBOY‘S kommen nicht aus dem „Wilden Westen“, sondern das Wort ist eine Übersetzung eines komplizierten medizinischen Wortes: CMD- Craniomandibuläre Dysfunktionen. Das hat mir die „Chefin“ der beiden, Dr. Kirsten Schulz-Steinberg, Zahnärztin aus Rheinsberg, auf einer Visitenkarte zugesteckt: „Das würde sowieso niemand verstehen“. Deshalb sind die die KAUBOY`S.

Rud zwölf

Und so sehen sie von vorn aus:

Rudern dreizehn

Kurz bevor ich die Regattastrecke am Bollwerk wieder verlassen mußte, konnte ich noch ein Interview mit einem Prominenten verfolgen. Der Regattasprecher, hauptberuflich beim Radio RBB tätig, war einesteils überrascht, aber auch verzückt, daß er ungeplant einen wichtigen Mann des Fernsehens interviewen durfte.

Rudern vioerzehn

Es war ARD-Wettermann Donald Bäcker (links), der in Neuruppin geboren ist, auch noch ganz in der Nähe, in Walsleben, eine Wohnung hat und extra zur Regatta von seinem Arbeitsort Köln herübergekommen war:

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Interessant, was Donald Bäcker über seine Arbeit mit und für das Wetter zu erzählen hatte.

Schade, daß ich nach Berlin fahren mußte. Hätte ich nicht den ISTAF-Termin gehabt, wäre Donald Bäcker auch für mich ein sehr interessanter Interviewpartner gewesen. Vielleicht klappt es das nächste Mal.

Peter Grau

 

 

Was ich rund um die internationale Pressekonferenz vor dem 75. ISTAF in Berlin erlebte

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Einen Tag vor dem 75. ISTAF luden die Organisatoren um Meetingchef Martin Seeber zur üblichen internationalen Pressekonferenz ein. Oftmals war ich früher dabei, konnte mich an Lokalitäten wie das Hotel InterContinental in der Budapester Straße erinnern, damals zu Zeiten eines Rudi Thiel. Und auch im Hotel Estrel in Berlin-Neukölln fanden die Pressekonferenzen statt, oft auch, weil dort die Athleten übernachteten.

Diesmal war es anders. Das Athletenhotel lag im Osten, im schönen Bezirk Köpenick. Und wie mir erzählt wurde, fand das Penta-Hotel großen Anklang. Aber die Journalisten wollte man dorthin nicht schicken. So wählte man das Marshallhaus auf dem Berliner Messegelände aus. Direkt am Funkturm gelegen kannte ich es schon vom Vorjahr. Vorteilhaft, denn so wußte ich den Weg.

Zunächst Anfahrt auf der Autobahn von Neuruppin aus, und dann ließ ich mich vom Navi über eine ungewohnte Strecke lotsen. Ob es weniger Kilometer waren, weiß ich nicht, aber zumindest lernte ich eine andere Berliner Gegend kennen. Reichsstraße 8 hatte ich angegeben, weil ich dort gut parken kann und nicht so weit zum Messegelände zu laufen habe.  Jetzt, bei der Nachbetrachtung, gibt mir das Wort „Reichsstraße“ zu denken. Reich, das ist auch ein heute negativ belegter Begriff. Noch mehr „Heim ins Reich“. Dabei könnte ich das von mir auch sagen, denn nach 45 Jahren leben und erleben in Berlin fühle ich mich ein wenig Nachhause gekommen. Doch vorsichtig muß ich mit der Wortwahl sein, denn heutzutage darf man oft nicht das sagen, was man denkt, fühlt. Da gibt es irgendwie eine Richtung (neudeutsch Political Correctness), die die Grenzen bestimmt. Wer immer diese Richtung auch vorgibt.

In der zugeparkten Reichsstraße finde ich noch ein kleines Plätzchen zum Parken.

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und mein Auge fällt zunächst auf eine Glaserei:

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Interessant, weil nicht nur meine Frau Glasermeisterin ist, sondern wir auch eine Glaserei auf unserem Grundstück beherbergen.

Hier in Charlottenburg, einem wohlsituierten Berliner Bezirk, fallen einem schnell prachtvolle Villen ins Auge, gediegen vom Alter her oder sehr modern.

 

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Hier wollte ich eigentlich das Haus des RBB ( Rundfunk Berlin-Brandenburg) fotografieren, aber ein Bus verstellte mir den Blick:

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Doch Busse fahren auch mal wieder weg, und schon ist der Blick frei:

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Und gleich kommt auch der Funkturm ins Bild, und ich ertappe mich bei dem Gedanken, daß ich letztmals lange vor dem Bau der Mauer dort oben war. Es muß so um 1954 gewesen sein, damals bei einem Berlin-Besuch gemeinsam mit meiner Mutter.

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Der Andrang zum Messegelände ist groß, vor wenigen Stunden hat die IFA für die Besucher ihre Pforten geöffnet.

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Vor dem Eingang der Messe, am Haus 21, steht der Stand des ISTAF und dort bekomme ich meinen Presseausweis.

 

Damit stehen mir nun alle Tore, alle Hallen, alle Freiflächen der Messe offen. Doch zunächst will ich ja zur Pressekonferenz (allgemein PK genannt).

Nach fünf Minuten Fußweg bin ich am Tor der Begierde angelangt:

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Marshall, so erinnere ich mich, ist nicht nur der Namensgeber dieser Halle, sondern auch der Namensgeber für den Marshall-Plan, einem großen Wirtschaftswiederaufbauprogramm der USA für Westeuropa, wirksam von 1948 bis 1952. Genannt war es nach dem US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger des Jahres 1953, George C. Marshall.

Zuerst begrüßt mich Pressechef (offiziell Leiter für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit) Sven Ibald, der erstmals diese internationale PK leiten wird. Links über seiner Schulter lugt sein Vorgänger Claus Frömming hervor, der nun der Kommunikationsdirektor für die EM 2018 ist.

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Im Arm hält Sven Ibald eine gute Bekannte von mir, Ulrike Philipp.  Sie ist seit ewig in Sachen Leichtathletik unterwegs, kann sprachgewandt bei den internationalen Meetings die Athleten nach getaner Arbeit ausfragen.  Heute darf sie dolmetschen.

Personen sind ja oft wichtiger als Worte. Worte vergehen, Personen bleiben bestehen. Deshalb wird das Folgende auch mehr von Personen dominiert.

Claus Frömming erklärt einem internationalen Gast das Smartphone oder was auch immer:

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Und auf einem Einzelporträt verkündet er: Hier wird nicht geraucht!  Ob er heimlich vor der Tür raucht? Ich habe noch nie eine Zigarette in seinen Händen gesehen.

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Wir freuen uns immer, wenn wir uns wiedersehen. Klaus Weise ist ein altes „Inventar“, den ich noch von seinen Zeiten beim „Deutschen Sportecho“ kenne, der täglichen Sporttageszeitung der DDR. Heute schlägt er sich mit klugen Artikeln über eine Vielzahl von Sportarten durch:

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Noch ein Urgestein: Ralf Jarkowski, fast seit Geburt bei dpa. (leicht übertrieben gesagt):

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Szenewechsel:  Ehe die PK beginnt, holt sich ein Fotograph (oder besser Fotograf, ich darf ja hier alles so schreiben, wie ich möchte)  zwei nette, junge Damen vor dem Haus vor die Linse: Gesa Felicitas Krause und  Tianna  Bartoletta. Ich hänge mich an und weiß nun  gar nicht, welches Foto ich auswählen soll, denn alle sind gelungen:

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Zurück wieder in den Presseraum. Dort unterhält sich Gina Lückenkemper angeregt mit Bernard Lagat. Ich bin immer wieder etwas verblüfft,  wenn ich sehe, wie sicher sich heute die jüngeren Athleten auf englisch unterhalten können (am Samstag mache ich diese Erfahrung auf mit Thomas Röhler). Normal, werden manche denken, aber für uns „Frühgeborene“ mit DDR-Vergangenheit war das leider nicht normal, und das wirkt sich noch heute negativ aus.

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Und wie immer (oder fast immer) sitzt mein Kollege von leichtathletik.de,, Jan-Henner Reitze, in der ersten Reihe, laptop auf den Knien und den Photoapparat in der Hand. Er wird aktuell über die Pressekonferenz berichten (nachzulesen bei leichtathletik.de):

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Jan-Henner Reitze, David Rudisha, Ulrike Krieger (BZ und BILD) (von links)

 

Wie immer dabei ist auch Fotografin Iris Hensel:

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Freundlich lächeln meine Kollegen Martin Neumann und Philip Häfner in die Kamera. Sie dürfen nachher schreibenderweise über die PK berichten:

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Und dann beginnt die Pressekonferenz und Sven Ibald hat alles im Griff:

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Auf dem Podium reiht sich die Prominenz auf:

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Bernard Lagat, Gina Lückenkemper, Tianna Bartoletta,  Martin Seeger, Claus Frömming (von links) (später kommen noch David Rudisha und Gesa Felicitas Krause hinzu.

Und jeder Einzelne hat etwas zu sagen (nur das Mikrofon vor dem Mund stört die Schönheit der Bilder):

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Die Presseschar lauscht:

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Anschließend wird nochmals zum Gemeinschaftsfoto gebeten:

Einmal nach rechts zu den Fotografen schauen:

Mar neunundvierzig

Einmal zur Mitte:

Mar nochmals Mitte

 

Einmal nach links:

Mar einundfünfzig

Klappt doch wunderbar.

 

Dann noch etwas lockerer:

Mar zweiundfünfzig

Und in trauter Zweisamkeit:

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Und anschließend wird weiter geplaudert:

Martin Neumann schaut zu Gina Lückenkemper auf:

Mar vierundfünfzig

 

Im Dreiergespräch (Philip Häfner und Jan – Henner Reitze mit Gina Lückenkemper / von rechts):

Mar Gina zwei

 

Oder aber es wird geschrieben:

Mar Ralf Jarkowski

Ralf Jarkowski (dpa)

 

Mar siebenundfünfzig

Mar achtundfünfzig

Friedhard Teuffel (Tagesspiegel)

 

Der Presseraum leert sich langsam, ich trolle mich davon, denn ich will ja noch einen Abstecher in die Messehallen unternehmen. Zunächst lande ich bei der Telekom, werde dort über günstige Tarife beraten (ich will so bald wie möglich weg von O2/E plus, weil ich mit diesen Anbietern in Neuruppin nur schlechten Empfang habe). Ich bekomme einen heißen Tip: Gehen Sie zu Congstar, einem Tochterunternehmen der Telekom und ebenfalls in Köln beheimatet. Und der Tip ist möglicherweise Gold wert.

Empfangen werde ich nicht in einer der stickigen Hallen, sondern im Freien, in Strandatmosphäre:

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Der freundliche Congstar –Mitarbeiter lenkt mich auf folgendes Angebot:

Mar einundsechzig

Da kann ich dann per Prepaid selbst wählen, wie lange ich was brauche. Mal sehen, wie sich das dann in der Praxis ansieht.

Meine Kraft  ist nun an diesem Freitag doch aufgebraucht, auch weil die Temperaturen jetzt gegen 16 Uhr in den „Himmel“ steigen. Also verlasse ich die „Heiligen Hallen“ der Messe, gehe zum Parkplatz in  der Reichsstraße und lasse mich dann in einer Stunde nachhause fahren. Es war ein ereignisreicher Freitag, der 2. September 2016.

Berliner Olympiateam im Olympiastadion geehrt

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Die Sportmetropole Berlin hat am 29. August 2016 im Olympiastadion den Auftakt der bevorstehenden Saison gefeiert. Ein besonderer Programmpunkt in diesem Jahr: die „Welcome Home“-Zeremonie für die Olympia-Teilnehmer des „Teams Berlin Rio“. Die Sportler, die sich beim Olympiastützpunkt Berlin auf die Wettkämpfe in Rio vorbereitet haben, wurden vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller sowie dem Sportsenator Frank Henkel für ihr Engagement und ihre herausragenden Leistungen geehrt. An jeder vierten der 42 Medaillen für Deutschland war das „Team Berlin Rio“ beteiligt. Insgesamt holten die Sportlerinnen und Sportler in den olympischen Wettkämpfen vier Mal Gold, drei Mal Silber und vier Mal Bronze in die deutsche Hauptstadt.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller: „Die sportliche Bilanz des ‚Team Berlin Rio‘ kann sich sehen lassen. Die Team-Mitglieder waren in Rio hervorragende Botschafter unserer Stadt in der internationalen Sportwelt. Dafür danke ich im Namen Berlins von ganzem Herzen. In einer guten Woche fangen für den anderen Teil des ‚Team Berlin Rio‘ die Paralympics an. Die Sportmetropole Berlin und die Berlinerinnen und Berlinern drücken dann von neuem die Daumen und hoffen gemeinsam auf weitere Medaillen. Ich wünsche unseren Team-Mitgliedern für die Paralympics in Rio viel Erfolg! Selbstverständlich gilt das Gleiche für die Berliner Proficlubs, denen ich einen erfolgreichen Start in die Saison 2016/2017 wünsche!“

2,5 Millionen Besucher pro Saison bei den Berliner Proficlubs

Die Mitglieder der Sportmetropole Berlin freuen sich, den Auftakt der neuen Saison mit der Ehrung der Olympia-Teilnehmer zu verbinden. Zumal Spitzensport in Berlin eine besondere Bedeutung hat: Allein die sechs Berliner Proficlubs 1. FC Union Berlin, ALBA Berlin, BR Volleys,  Eisbären Berlin, Füchse Berlin und Hertha BSC ziehen jedes Jahr rund 2,5 Millionen Besucher in die Stadien und Sportarenen der Hauptstadt. Großveranstaltungen wie der Berlin-Marathon, das ISTAF oder das DFB-Pokalfinale sorgen für zusätzliche Sportbegeisterung.

Welcome Home drei

Um die ganze Bandbreite des Berliner Spitzensports auch den Fans näher zu bringen, gibt es das Superticket ab heute in einer Neuauflage: Damit kann man zwischen dem 21. Oktober und dem 19. Dezember 2016 alle Proficlubs einmal live erleben – und zahlt nicht einmal 50 Euro dafür. Das Ticket ist erhältlich unter www.superticket.berlin.

Welcome Home eins

Foto Team Berlin Rio: Aus dem Team Berlin Rio waren dabei: Patrick Hausding, Lena Schöneborn, Robert Harting, Theo Reinhardt, Christoph Harting, Lisa Unruh, Ronja Fini Sturm, Silvio Heinevetter, Marcus Groß, Andreas Kuffner, Anastasija Khmelnytska, Fabian Wiede, Petrissa Solja, Karl Schulze, Martin Häner, Steffen Fäth, Martin Zwicker und Paul Drux.

 

Welcome Home zhwei

Foto Sportmetropole: Die Mitglieder der Sportmetropole Berlin (v.l.) Himar Ojeda, Jürgen Lock, Michael Hapka, Andrea Joras, Sebastian Rüß, Klaus Böger, Burkhard Kieker, Kaweh Niroomand, Ingo Schiller, Frank Henkel, Daniel Fiebig, Peter John Lee, Michael Müller, Timo Rohwedder, Bob Hanning, Oskar Kosche.

Fotoimpressionen aus der Olympiastadt Rio de Janeiro

 

Olaf Brockmann Porträt mit Telefon

Olaf Brockmann, Kronen Zeitung Wien

 

Rio 2016 für Homepage

Die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro klingen  langsam nach. Zumindest die Erinnerungen sind noch frisch. Und es lohnt sich immer, auf Fotos aus Rio zu schauen. Mein Kollege Olaf Brockmann  von der Kronen Zeitung, Wien, war bis zuletzt fleißig auf der Pirsch.  Nachfolgend eine kleine Zusammenstellung von Fotos, die die Licht –und Schattenseiten der Olympiastadt zeigen.

Nach eins

Nach zwei

Nach drei

Nach vier

Nach fünf

Nach sechs

Nach sieben

Nach neun

Nach zehn

Nach elf

Nach zwölf

Nach dreizehn

Nach vierzehn

Nach sechzehn

Nach siebzehn

 

Nach achtzehn

Nach neunzehn

Nach einundzwanzig

Nach zweiundzwanzig

Nach vierundzwanzig

 

Nach achtzehn

Nach fünfundzwanzig

Nach sechsundzwanzig

Nach siebenundzwanzig

 

Nach achtundzwanzig

Nach neunundzwanzig

Nach dreißig

Ein Buchtip: Berlin 1936 – Sechzehn Tage im August

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Jeden 18. des Monats treffen sich Lesefreudige in der Fontane-Buchhandlung in Neuruppin, um sich von Autoren aller Genres etwas vorlesen zu lassen und nebenher im Frage -und Antwortspiel Interessantes über das Buch und über den Autoren zu erfahren.

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Die Filialleiterin der Buchhandlung, Jana-Kolar-Voigt, stellt den Autor vor.

 

Diesmal, am 18. August 2016, war der Historiker Oliver Hilmes aus Berlin angereist, um sein neuestes Buch „Berlin 1936 – Sechzehn Tage im August“ vorzustellen.

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Irgendwie schien es genau der richtige Zeitpunkt zu sein, denn noch liefen ja die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro Tag und Nacht.

Doch Oliver Hilmes stellte gleich am Anfang klar: „ Ich wollte auf keinen Fall ein Sportbuch schreiben, mich nicht darüber auslassen, wer wann was gewonnen hat, damals im Berliner Olympiastadion.“ Zudem stellte er sich gleich als nicht am Sport Interessierter vor. „ Ich habe keine Lust, mir 24 Stunden lang Beachvolleyball anzuschauen“. Das hörbare Gemurmel unter den rund 30 Anwesenden war klar dahingehend zu deuten, daß er mit dieser Aussage keine Lorbeeren ernten konnte.

Aber man verzieh es ihm wohl, denn er ist Historiker und kein Sportjournalist. „ Ich wollte das Umfeld dieser Spiele beleuchten, all das, was damals in Berlin vor sich ging.“ Und natürlich wollte er aufdecken, daß diese Olympischen Spiele von den gerade an die Macht gekommenen Nazis mit ihrer „Lichtgestalt“ Adolf Hitler zur Propagandaschau gemacht wurden.

Mir kam zu diesem Zeitpunkt bereits der Gedanke, daß es im Olympiastadion auch normale Zuschauer gegeben hat, die nur des Sports wegen gekommen waren. Dazu zählte beispielsweise mein Vater, der ja schon bei den Olympischen Spielen in Amsterdam dabei gewesen war (siehe dazu auch mein Beitrag in der Rubrik Erinnerungen: Als Zuschauer 1928 bei den Olympischen Spielen in Amsterdam ) und der es sich 1936 nicht nehmen ließ, mit seinen drei Brüdern nach Berlin zu fahren. Mein Vater hat bei diesen Olympischen Spielen mit einer ganz normalen Kamera insgesamt 58 Fotos „geschossen“, von denen ich später eine Auswahl auf meiner Homepage veröffentlichen werde.

Doch zurück zum  Buch „ Berlin 1936 – Sechzehn Tage im August“, das  anders als normal strukturiert ist, wie es der Autor Oliver Hilmes erklärte. Für jeden Tag – also sechzehn an der Zahl – hat er ein Kapitel geschrieben, dazu ein Siebzehntes Kapitel, in welchem er erklärte, was aus den einzelnen handelnden Personen später geworden ist.

Wer sind diese Personen? Im Klappentext des Buches heißt es dazu:

„ Zehntausende Gäste aus aller Welt strömen in die Stadt. Die Olympischen Spiele locken die Besucher zu den Sportstätten, in die Straßen, Bars und Cafés. Für einen kurzen Moment wirkt Berlin in diesem Sommer weltoffen und unbeschwert, als schalte die Diktatur in einen Pausenmodus. Oliver Hilmes folgt Berlinern und Touristen, Sportlern und Künstlern, Diplomaten und Nazi-Größen, Nachtschwärmern und Showstars durch die fiebrig flirrende Zeit der Sommerspiele und erzählt ihre Geschichten. Es sind Geschichten von Opfern und Tätern, von Mitläufern und Zuschauern. Es ist die Geschichte eines einzigartigen Sommers.“

In der Buchlesung setzte der Autor einen Anreiz zum Lesen des Buches, indem er aus den Kapiteln 1. August, 2. August, 3. August, 5. August, 13. August und 15. August las sowie aus dem resümierenden Kapitel.

Auf Nachfrage aus dem sehr interessierten Publikum betonte der Autor, daß alle Geschichten authentisch seien, er sich das Ganze im intensiven Quellenstudium in Berliner Bibliotheken angeeignet habe. „ Da war es ein großer Vorteil, daß ich in Berlin lebe“. Ungefähr ein Jahr brauchte er für die Recherchen und für das Schreiben des Buches.

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Nach der Buchlesung darf der Autor noch eifrig sein Buch signieren

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Die Buchlesung brachte alle auf den Geschmack, das Buch zu kaufen und zu lesen. Ich hatte es schon einen Tag zuvor in der Fontane-Buchhandlung gekauft und werde es nun in den Tagen nach den Olympischen Sommerspielen von Rio in Ruhe lesen.

Zwischendurch werde ich, wie so oft in der Vergangenheit, am Ort des Geschehens sein.

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Am 3. September 2016 findet zum 75. Male das Internationale Stadionfest (ISTAF) im Berliner Olympiastadion statt.

Peter Grau

 

Der Buchautor:

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Oliver Hilmes: 1971 geboren, studierte Geschichte, Politik und Psychologie in Marburg, Paris und Potsdam. Er wurde in Zeitgeschichte promoviert und arbeitet seit 2002 für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Seine Bücher über widersprüchliche und faszinierende Frauen „ Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler- Werfel“ (2004) und „Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner (2007) wurden zu Bestsellern. Zuletzt erschienen von ihm „ Liszt. Biographie eines Superstars“ (2011) und „ Ludwig II. Der unzeitgemäße König“ (2013).

Oliver Hilmes: Berlin 1936, Sechzehn Tage im August. Siedler Verlag, München, 2016. ISBN: 978-3-8275-0059-5

Gina Lückenkemper – keine lächelt schöner als sie

 

Gina Lückenkemper ist eines der neuen, jungen Gesichter des deutschen Frauensprints. Ins Berliner Olympiastadion bringt sie zum 75. ISTAF zwei Bronzemedaillen von der EM aus  Amsterdam mit.

Gina klein Porträt von ihrer Seite

Würde eine „Miss Lächeln“ gewählt werden, wäre Gina Lückenkemper erste Anwärterin. Die  19jährige Sprinterin lächelt oft und gern. „ Ich bin ein Honigkuchenpferd“, charakterisiert sie sich selbst. Und es ist beileibe keine Unsicherheit. Das würde auch überraschen, bei ihrem rasanten Aufstieg in die deutsche Sprintspitze. Nach dem Abschied der jahrelang besten Sprinterin Verena Sailer hatte man sich Sorgen gemacht. Doch unbegründet, denn die Dortmunderin schaffte nach dem Gewinn der Goldmedaille über 200 m bei der U20-EM sofort den Sprung in die Erwachsenspitze.  Ihre große Stärke ist ihre Lockerheit. „ Sie verfügt über die Fähigkeit, über den Spaßfaktor locker zu bleiben. Und im Sprint ist Lockerheit sehr wichtig,“ hat ihr Trainer Uli Kunst kürzlich erklärt.

Und sie selbst meint: „Schnell war ich schon immer. Ich rede schnell , ich esse schnell“. Und manchmal fährt sie auch schnell Auto.

Die Hauptschnelligkeit aber bringt sie auf die Laufbahn. In diesem Jahr kannte sie einfach keine Zeitgrenzen. Bei der DM 2016  in Kassel holte sie sich über ihre Lieblingsstrecke von 200 m in 22,84 s Gold.

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Gina Lückenkemper bei der DM 2016 in Kassel (Foto: Dirk Gantenberg)

 

Anschließend lief sie bei der EM in Amsterdam 22,74 s und bekam dafür die Bronzemedaille. Nochmals Bronze gab es für sie in der 4×100-m-Staffel, und das in der Besetzung Tatjana Pinto, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase.

Rennen gibt mir das Gefühl von Freiheit“, erklärte sie danach. Und das wollte sie auch in Rio beweisen. Die Staffel sollte es richten, eine Medaille wurde angepeilt. Beinahe wäre einer der stärksten Gegner, die US-Staffel, im Finale nicht dabei gewesen, weil sie im Vorlauf den Stab verloren. Doch durch eine recht zweifelhafte Entscheidung wurde ihnen ein Sololauf genehmigt, und damit  kamen sie durch die Hintertür ins Finale und dort zu Gold. Die deutsche Staffel mit Gina Lückenkemper lieferte ein beeindruckendes Rennen, aber am Ende reichte es nur zu einem vierten Platz. Oder streicht man am besten dieses „Nur“?

Ihr Trainer sieht bei ihr noch große Reserven. „ Sie muß sich aber entscheiden, ob sie in die Weltspitze hinein und dafür mehr ins Training investieren will.“ Doch da spricht er aber eher von der Perspektive in Richtung Olympia 2020 in Tokio.

Zunächst aber wird Gina Lückenkemper dem Berliner Olympiastadion ihre Aufwartung machen. Zwei Jahre später bei der EM 2018 könnte hier für sie eine weitere „Sternstunde“ kommen. Das Lächeln wird sie bis dahin nicht verlieren.

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Gina Lückenkemper im Jahr 2014 (Foto: Dirk Gantenberg)

 

Gina Lückenkemper

200 m I Frauen

Alter: 19 Jahre

Land: Deutschland

Bestleistung:  22,67 s

Erfolge: 4×100 m: Vierte Olympia 2016,  Dritte EM 2016, Dritte  U20-EM 2014;  200 m: Dritte EM 2016, U20-Europameisterin 2015

Thiago Braz da Silva, der brasilianische Stabhochsprung-Sieger von Rio, kommt zum 75. ISTAF

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Weltklasse-Leichtathletik und Rio-Stars hautnah beim 75. ISTAF: Neben den beiden deutschen Olympiasiegern Thomas Röhler (Speer) und Christoph Harting (Diskus) haben bereits zehn Tage vor dem Jubiläums-Event im Berliner Olympiastadion fünf weitere Gold-Gewinner aus Rio ihr Kommen zugesagt. Allen voran der brasilianische Shooting-Star Thiago Braz da Silva, der den Stabhochsprung-Wettbewerb mit olympischem Rekord von 6,03 m für sich entschieden hatte.

Leichtathletik Berlin 13.02.2016 ISTAF indoor Stabhochrung der Männer, Thiago Braz da Silva (BRA) Foto: Camera 4
Thiago Braz da Silva (BRA) beim ISTAF Indoor 2016 (Foto: Camera 4)

Ebenfalls freuen können sich die Fans auf die Olympiasieger Sara Kolak (Kroatien/Speerwurf), Michelle Carter (USA/Kugelstoßen), David Rudisha (Kenia), den schnellsten Mann der Welt über 800 m, sowie Tianna Bartoletta (USA), die im Weitsprung und mit der 4×100-m-Staffel triumphierte und mit zwei Goldmedaillen zum ISTAF kommt.

Neben diesen sieben Olympiasiegern mit acht Goldmedaillen vermelden die ISTAF-Organisatoren bereits die Zusage von neun Europameistern. Am 3. September an den Start gehen alle fünf deutschen Gold-Gewinner und vier polnische Titelträger aus Amsterdam:

Aus Deutschland:  Gesa Felicitas Krause (3000 m Hindernis), Cindy Roleder (100 m Hürden), Christina Schwanitz, David Storl (beide Kugelstoßen) und Max Heß (Dreisprung).

Aus Polen: Adam Kszczot (800 m), Robert Sobera (Stabhochsprung), Piotr Malachowski (Diskus) und Angelika Cichocka (1.500 m; ISTAF: 800 m).

Meeting-Direktor Martin Seeber: „Wir bieten den Zuschauern 16 spannende und hochkarätig besetzte Disziplinen. Sieben Olympiasieger und neun Europameister – das verspricht tollen Sport. Und wir werden noch weitere Weltklasse-Athleten nach Berlin holen.

Am 3. September stehen ab 15 Uhr folgende 16 Disziplinen auf dem Programm:

Männer: 100 m, 800 m, 3000 m, 110 m Hürden,  Stabhochsprung, Dreisprung, Kugelstoßen, Diskuswurf, Speerwurf

Frauen: 200 m, 800 m, 100 m Hürden, 3000 m Hindernis, Weitsprung, Kugelstoßen, Speerwurf.

Tickets für das Jubiläums-ISTAF gibt es ab 9 Euro unter www.istaf.de.

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Die 24. Leichtathletik-EM 2018 wirft ihre Schatten voraus

Liebe drei EM 2018

Ticket-Vorverkauf für Leichtathletik-EM 2018 gestartet

Auf die Plätze, fertig, Tickets! Die 24. Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 starteten am Montag, dem 22. August 2016  ihr wichtigstes Kommunikationsmittel und den Vorverkauf von Eintrittskarten. Ab sofort ist die Leichtathletik-EM 2018 unter www.berlin2018.info     mit allen verfügbaren Ticket-Angeboten im Internet erreichbar.

Vom 7. bis 12. August 2018 finden die Leichtathletik-Europameisterschaften erstmals im Berliner Olympiastadion und auf den Straßen der Sportmetropole Berlin statt. Rund 1.600 Athletinnen und Athleten aus über 50 Nationen werden um die Medaillen in 47 Disziplinen kämpfen.

Genau neun Jahre nach der stimmungsvollen Leichtathletik-WM 2009 kommt die olympische Kernsportart mit den besten Athleten Europas zurück auf und neben die schnellste Bahn der Welt! Erinnerungen werden wach an Jamaikas Sprint-Superstar Usain Bolt, der 2009 mit zwei Weltrekorden in Berlin Geschichte schrieb, und der Stern eines gewissen Robert Harting aufging. Die ganze Welt sah und spürte, dass nicht nur Athleten in Berlin ihre Höchstleistungen abrufen, sondern auch das fantastische Publikum im Olympiastadion und am Straßenrand zur Topform aufläuft.

Die 100-Meter-Finals am ersten Tag

Auch darum wird die Leichtathletik-EM am 7. August 2018 wie keine der 23 Europameisterschaften zuvor durchstarten. Höhepunkt folgt auf Höhepunkt – und das von Beginn an! Gleich am ersten von sechs Wettkampftagen stehen mit den 100-Meter-Finals der Frauen und Männer zwei Knüller auf dem Programm. Zwei von insgesamt fünf Final-Entscheidungen zum Auftakt – so schnell startet sonst kein Event!

Möglich wird der starke Start durch Vorläufe und Qualifikationswettkämpfe bereits am 6. August 2018. Weitere Highlights sind Qualifikationswettkämpfe an einem prominenten Ort sowie Start und Ziel der Straßenwettkämpfe inmitten der City.

Liebe eins   EM 2018

Frank Kowalski, Geschäftsführer der Leichtathletik-EM 2018: „Wir freuen uns sehr, dass wir planmäßig starten und bereits jetzt Tickets für die größte Sportveranstaltung des Jahres in Deutschland anbieten können. Wir bieten nur Karten für den Unterring im Berliner Olympiastadion an. Erst wenn wir dort ausverkauft sind, öffnen wir auch den Oberring für den Verkauf.“

Erstmals Mehrkampf-Tickets im Angebot

Eintrittskarten sind in insgesamt fünf Kategorien inklusive Premium- und Familien-Tickets erhältlich. Das günstigste Einzelticket für die vier angebotenen Veranstaltungen am Vormittag kostet 15,00 Euro, für die sechs Abend-Sessions 35,00 Euro. Dauerkarten für alle sechs Abende zusammen wird es ab 195,00 Euro geben. Für einen Aufpreis ab 35,00 Euro können Dauerkartenkäufer zusätzlich die vier Vormittags-Sessions besuchen.

Highlights sind die erstmals angebotenen Mehrkampf-Tickets, die preisgünstigen Familientickets oder die Dauerkarten für die besten Plätze auf Höhe der Ziellinie.

Schaufenster der digitalen Aktivitäten www.berlin2018.info

Die Webseite www.berlin2018.info ist das Schaufenster für alle digitalen Aktivitäten der Leichtathletik-EM 2018. Auf der Startseite laufen Facebook und Twitter in einem Social Media Stream zusammen und informieren auf den ersten Blick und in Echtzeit über alles, was in der deutschen und internationalen Leichtathletik passiert.

Das digitale Angebot bietet ständig aktuelle und exklusive Nachrichten, Fotos und Filme aus der internationalen Leichtathletik, Informationen zum Zeitplan, attraktive Ticket-Angebote, Porträts interessanter Athletinnen und Athleten und vieles mehr. Bereits vom ersten Tag an ist die Online-Präsenz für alle mobilen Endgeräte optimiert.

Mehr Informationen, Zeitpläne, Preise und Tickets unter www.berlin2018.info.

Liebe zwei EM 2018

 

P.S: Und eine von zwei Generalproben findet am 3. September 2016 beim ISTAF im Berliner Olympiastadion statt.

Harting klein ISTAF 067