In meiner Kindheit gab es keine Playmobilfiguren. Der Grund ist zweifach: Erstens wurde diese Figuren erst ab 1974 eingeführt und zweitens existierten sie in Westdeutschland und nicht dort, wo ich lebte, in Ostdeutschland.
Was aber sind Playmobilfiguren? Etwas schwammig werden sie als System-Spielzeuge bezeichnet. Übersetzt heißt das, daß es Figuren sind, die Kinder darstellen sollen, deren Hände, Arme, Beine und der Kopf sich bewegen lassen.
Geschaffen werden sie seit 1974 von der deutschen Firma geobra Brandstätter mit Sitz in Zirndorf bei Nürnberg. Damals konnte man noch nicht voraussehen, welches Ausmaß dieser Playmobil-Kult einmal nehmen sollte. Inzwischen werden 100 Millionen Figuren pro Jahr hergestellt, und sie zieren viele Kinderzimmer.
So richtig erfahren habe ich von diesem Spielzeug durch meine Enkeltochter Paulie, die in Köln lebt. Seit einigen Jahren schwärmt sie für Playmobilfiguren, zählt schon viele zu ihrem Besitz.
Doch so viele, wie sie der Playmobil-Sammler Oliver Schaffer besitzt, hat sie natürlich nicht. Dieser Oliver Schaffer gastierte nun vom 5. August bis zum 9. September 2018 mit einem Teil seiner Figuren in der Neuruppiner Kulturkirche (früher Pfarrkirche).
Oliver Schaffer (links) und Andreas Vockrodt
Neuruppins Kulturmanager Andreas Vockrodt erfuhr davon, daß Oliver Schaffer nicht nur seine Sammelleidschaft zuhause frönt, sondern auch in Ausstellungen andere daran teilhaben läßt. Und Schaffer sagte zu, eine Ausstellung in Neuruppin zu gestalten.
Die gesamte Kirche durfte er mit seiner Sammlung belegen, sehr zum Vergnügen der insgesamt 9000 Besucher.
Voller Neugier spaziere ich zur Kulturkirche. Vor der Kirche lädt eine Fontane-Figur zum Hineingehen ein. Diese Figur ist extra für diese Ausstellung produziert worden und kann gleich am Eingang erstanden werden (und ist auch nach dem Ende der Ausstellung noch über http://info@kulturkirche-neuruppin.de zu bestellen):
Die Orientierung wird durch einen Wegweiser erleichtert:
Zunächst erblicke ich die Kulturkirche in klein:
Und dann lasse ich mich treiben, fotografiere alles und erfreue mich jetzt an allem, was ich gesehen habe und was nun andere sehen können:
Irgendwann aber habe ich genug Fotos „im Kasten“. Viel Spaß beim Durchblättern!
Text und Fotos: Peter Grau