Entenküken, Fontane und Landschaften – die Chance zum Innehalten

Wer wie ich sich auf das Abenteuer Homepage einläßt, der muß wissen, was er will und wohin er will. Ich will zuallererst Wissenswertes über die Leichtathletik verbreiten, weil ich viele Jahre meines Lebens damit verbracht habe und weil ich sie noch immer mag, trotz aller Negativmeldungen. Und deshalb fahre ich auch zu Veranstaltungen wie den Halleschen Werfertagen und lasse dort vor allem das Drumherum auf mich wirken und gebe es weiter.

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David Storl wird bei den Halleschen Werfertagen interviewt

 

Spontan greife ich Ereignisse aus dem normalen täglichen Leben auf, so etwa unsere 30- tägige Begegnung mit der Entenfrau und ihren zehn Küken (siehe „Die Ente auf dem heißen Glasdach“).

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Über manches stolpere ich einfach, wenn ich durch die Stadt gehe. So geschehen, als der Künstler Ottmar Hörl für einige Wochen rund 400 Fontanefiguren vor der Neuruppiner Pfarrkirche aufstellte:

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Fontane-Figuren vor der Pfarrkirche (Foto: Wrosch)

Vier Fontane-Figuren trapierte er zudem am Bollwerk mit Blick auf den Ruppiner See. Und unsere Ente mit ihren Küken staunte nicht schlecht, als sie die vier gelben Gestalten sah, kurz bevor sie selbst den Sprung ins Wasser wagte (Foto: Wrosch)

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Ebenfalls ein wichtiges Element dieser meiner Homepage sind Spaziergänge durch Städte und Dörfer, und Wanderungen durch die Natur. Flora (Pflanzenwelt) und Fauna (Tierwelt) sind dankbare Objekte für den Fotoapparat und die Schreibfeder.

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Und ich merke es immer an den Reaktionen der Leser, daß sie sich gern auf diese „leichten“ Themen einlassen. Auch, um etwas Ruhe in das ansonsten hektische Leben zu bringen.

 

Heraushalten wollte ich mich aus den ausufernden politischen Debatten, obwohl das manchmal sehr schwer fiel und fällt. Denn ich habe den Eindruck, daß von der öffentlichen Meinung, sprich den Medien, oft die Probleme so lange behandelt werden, bis sie keiner mehr hören will und kann. So war es bei Böhmermann, der irgendwie die richtige Kampfrichtung gefunden hat, nämlich kontra Erdogan, daß nur wenige sich trauten, zu sagen, daß sie solch ein Gedicht als geschmacklos, einfach unangenehm empfanden (ich zählte mich dazu). Nun ist dieses Kapitel hoffentlich abgeschlossen.

Nicht abgeschlossen ist der allgegenwärtige, ständige Kampf gegen alles, was AfD heißt, was sich auch nur damit beschäftigt. Zuviel Interesse an dieser Partei weckt Mißtrauen, sodaß es klüger ist, sich nur im privaten Kreis oder überhaupt nicht zu äußern. Aber das nicht alle die AfD ablehnen, wird dann an den Wahlurnen sichtbar.

Die Flüchtlingsdebatte läuft gerade nur auf Sparflamme, zumindest in den Medien. An der Basis, in den Städten und Gemeinden, die eng damit befaßt sind, ist das sicher anders.

Heute kam nun ein neues „weltbewegendes“ Problem in die Öffentlichkeit. Der Bundestag stimmte der Armenienresolution zu. Normalerweise würden sich 99 Prozent der Deutschen nicht damit befassen, weil sie schlicht von diesem Fakt keine Kenntnis hatten. Nun aber ist man gezwungen, nachzuschauen, was damals im 1. Weltkrieg geschah und warum 1,5 Millionen Armenier ihr Leben lassen mußten.  Aber wenn man weiß, daß die Türkei bei diesem Thema immer sehr pikiert reagiert, versteht es man schwer, daß man nun ohne Not eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei riskiert.  Fazit: Gibt es nicht wichtigere Themen, die die Nation bewegen?

Und ein weiteres persönliches Fazit: Ich fahre besser damit, mich nicht auf die politische Schiene einzulassen. Dazu müßte ich ganz tief in die Materie einsteigen, mich vielleicht als Journalist im politischen Berlin akkreditieren lassen. Doch dazu habe ich nicht mehr die Kraft.

So belasse ich es bei Pressekonferenzen (PK) rund um die Leichtathletik. Wie etwa am 9. Juni, wenn ich nach Berlin zur Eröffnungs-PK des 75. ISTAF fahre.

Peter Grau

 

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