Zweimal im Jahr – immer während der Schulferien-, kommen Tochter Petra und Enkeltochter Paulie aus Köln nach Neuruppin. Früher flogen sie auf dem Flughafen Berlin-Tegel ein, heutzutage benutzen sie die Bahn.
Am Sonntag, dem 16. Oktober, fahre ich vormittags aus Neuruppin los, um die beiden vom Bahnhof Berlin-Spandau abzuholen.
Ein wenig neblig ist es, aber das stört mich wenig.
9 Grad steht an der Hauswand in Treskow, im Auto ist es viel wärmer.
Aus Köln habe ich die Nachricht bekommen, daß die beiden Kölnerinnen sich Richtung Hauptbahnhof bewegen. Paulie ruht sich auf einem Tisch aus, bis der Bus kommt:
In Köln scheint die Sonne:
Bei Neuruppin sucht man die Sonne dagegen weiterhin vergeblich.
Kurzer Halt an einem Windrad:
Der Weg nach Berlin ist klar:
Und schon bin ich auf der Autobahn:
Rechts auf den Feldern tummeln sich die Kraniche:
Bald wird Richtung Leipzig abgebogen:
Bis Abzweig Spandau fahre ich, dann geht es Richtung Stadt. Zunächst vorbei an den leerstehenden Kasernen der Roten Armee. Der Standort Elstal ist seit 1994 verlassen, die Neubesiedlung mit Beamten aus Bonn während des Umzuges nach Berlin glückte nicht.
Das Einkaufszentrum Havel Park ist an diesem Sonntag leer:
Nun bin ich in Berlin. Rechts und links entstanden in den letzten 20 Jahren viele Neubauten:
Einige Kilometer später biege ich nach links in Richtung Spandauer Altstadt ab. Kurze Fotopause, an der Wilhelmstraße grüßt rechts eine Kirche:
Links steht ein kompakter Bau, es könnte ein Gefängnis sein. Ist es aber nicht:
Eingang des großen Einkaufszentrums am Bahnhof Spandau:
Dicht dabei der Bahnhof Spandau:
Dazwischen laden zwei schmucke Stände ein. An einem wird Thüringer Rostbratwurst angeboten, am zweiten Stand Mandeln und anderes Zuckergebäck (später klärt die Verkäuferin auf, daß in den Mandeln nur wenig Zucker ist, also zahnfreundlich, wie sie meint).
Nicht zu übersehen: das Spandauer Rathaus:
Weiter weg, etwas im Nebel, ein Kirchturm:
Doch länger kann ich nicht verweilen, die Zugankunft naht. Und schon fährt der schmucke ICC aus Köln in den Bahnhof ein:
Wohlbehalten landen beide Kölnerinnen in meinen Armen. Und dann lassen wir uns erstmal eine Bratwurst munden.
Danach haben wir noch Zeit für einen Einkaufsbummel in den Spandauer Arkaden. U.a. probieren wir Kopfhörer aus (das könnte allerdings auch meine Premiere als Fernsehreporter sein. Es sieht recht professionell aus. Und Paulie ist als Assistentin auch voll bei der Sache:
Die Fernsehtätigkeit verschiebe ich auf mein nächstes Leben.
Jetzt heißt es, wieder zum Auto zurückzugehen und Platz zu nehmen. Ohne Probleme verläuft die Fahrt nach Neuruppin und kurz vor dem Ort sehen wir auf den Feldern auch Scharen von Kranichen und/oder Graureihern.
Auf Pilzsuche
Fünf vollgepackte Tage folgen, u.a. mit einer erfolgsgekrönten Pilzsuche:
Einige Pilze sehen schön aus, machen aber einen giftigen Eindruck:
Oder sie zieren einfach nur die Bäume:
Petra grüßt huldvoll, fast wie Königin Elisabeth:
Glückliche Pilzsucher:
Standard im Ferienprogramm ist immer der Besuch im Heimattierpark Kunsterspring. Nur als Vorgeschmack das folgende Foto:
Mehr dazu später in einer Extra-Geschichte.
Nicht nur am Computer läßt es sich spielen
Brett-und Quartettspiele nehmen manche Stunde in Anspruch. Dabei merken wir schnell, daß uns das Halmaspiel oder „ Sandmann, lieber Sandmann“ nicht mehr genügend fordern. Eine zehnjährige junge Dame hat auch schon einen bestimmten Anspruch. Und der wird am besten mit dem Spiel „Monopoly“ erreicht:
Auch wenn ich anfangs immer gewann, die Hotels in der Schloßstraße, der Berliner Straße und der Wiener Straße nur so in die Höhe wuchsen, gab es dann doch einen versöhnlichen Abschluß. Das letzte Spiel gewann Enkeltochter Paulie ganz klar. Insgesamt 12 Hotel baute sie und gab mir so keine Chance. Zwar übernachtete ich luxuriös in diesen Hotels, aber ich gab auch soviel Geld aus, daß ich am Schluß nichts mehr hatte. Aber eines hatte ich: Die Freude, daß Paulie endlich auch einmal gewann.
Entenfütterung am Ruppiner See
Die Enten und Schwäne auf dem nahen Ruppiner See haben immer Hunger. Und wir füttern sie auch gern. Der Weg zum Wasser ist nicht lang.
Am Schulplatz und am Kurzbach-Platz vorbei sind wir schnell auf der Poststraße (die kannten wir ja vom Monopoly-Spiel). Hier stehen zwar keine Hotels oder Häuser, aber gebaut wird. Bald sollen hier in drei Häusern die Mieter einziehen.
Dann wird wieder eine Häuserlücke geschlossen sein. Die Poststraße wird immer ansehnlicher:
Und über allem thront die Klosterkirche:
Die Sonne läßt zwar auf sich warten, aber auch ohne Sonne hat er Ruppiner See seine Reize:
Und Paulie ist stark beschäftigt, das Brot an hungrige Mäuler zu verteilen:
Auch auf ihrem Lieblingsspielplatz fühlt sie sich wie immer wohl:
Der Abschied fällt immer schwer
Die fünf Tage vergehen wie im Flug. Schnell ist der Abschied herangerückt. Auf dem Bahnhof Berlin-Spandau werden die letzten Fotos „geschossen“:
Weiß auf blau wird verkündet, daß der Zug nach Köln bald einrollt:
Er rollt ein und die beiden Kölnerinnen steigen samt Gepäck in den Zug:
Ein letzter Gruß und der Zug bekommt das grüne Signal zur Abfahrt.
Der Ferienaufenthalt in Neuruppin ist damit für diesmal Geschichte.
Peter Grau