Lauferlebnisse

Ein Lauf im Namen des Friedens im Jahre 1983

In der DDR wurde das Wort „Frieden“ fast inflationär gebraucht. Es hieß oft bei politischen Meinungen oder gar Entscheidungen des Einzelnen: „ Wenn Du das und das nicht machst, dann bist Du nicht für den Frieden.“ Eine sehr vordergründige These.
Aber es gab auch Ereignisse, wo wir gern dabei waren. So beim Friedenslauf im Jahr 1983 in Berlin. Da Frieden an sich ja etwas sehr Schönes, Erstrebenswertes war und ist, hatten wir Läufer keine Skrupel, an einem Friedenslauf teilnehmen. Da war garantiert, daß auch die staatlichen Stellen voll dahinter standen und uns unterstützten.
Meiner Mutter schrieb ich hinterher: „ Es war eine ziemliche Masse, die sich in Bewegung setzte. Ich startete über 20 km (1:25:41), mit mir noch ca. 1500 Läufer, dazu 800 Marathonläufer und ca. 500 Läufer über 10 km. Es ging vom Leninplatz über den Strausberger Platz, den Alex, vorbei am Palast der Republik bis kurz vor die Friedrichstraße. Dort war die erste Wende. Dann zurück bis zum Strausberger Platz, entlang der Karl-Marx-Allee, Frankfurter Allee, Straße der Befreiung, durch den Autotunnel und danach war für uns die Wende. Die Marathonläufer mußten noch nach Marzahn. Das Wetter war gut, rückwärts Rückenwind. Elke und Ulrike sahen mich am Start, dort war ich schön weit vorn, dann nochmals am Strausberger Platz und dann am Ziel. Ich war mit meinem Platz (24. in der Altersklasse, 199. insgesamt ) zufrieden.“

Im „Leichtathleten“ schrieb ich dann etwas „parteiischer“, sprich der Frieden kam da schon mehr vor. Heutzutage liest sich das vielleicht etwas seltsam, aber damals war es ganz normal:
„Rund 35000 Berliner Sportler und Gäste aus allen Teilen der Republik sowie dem Ausland beteiligten sich am 2. Berliner Friedenslauf. Volks- und Spitzensportler, junge und ältere Läufer, Familien und Hausgemeinschaften machten diese Laufveranstaltung zu einer machtvollen Demonstration für die wichtigste Aufgabe unserer Zeit, die Erhaltung und Festigung des Friedens. Eindrucksvoll das Bild auf dem Leninplatz, als sich die Aktiven kurz vor dem Start auf den verschiedenen Stellplätzen einfanden. Zur Eröffnung richtete die Turnolympiasiegerin Dr. Katrin Büttner-Janz, Mitglied des DDR-Friedensrates, mahnende und zugleich aufrüttelnde Worte an die Sportler… „In diesen Tagen, unmittelbar vor dem Weltfriedenstag, vereinen sich unsere Gedanken und Vorschläge stärker denn je mit den Forderungen von aber Millionen Menschen der ganzen Welt an die verantwortlichen Politiker der NATO-Staaten, sich den zahlreichen Friedensangeboten nicht zu verschließen. Wir sagen nein zu den Atomkriegsplänen der USA. Wir sagen ja zu den Friedensinitiativen der Sowjetunion.“… Mit dem Ertönen des Startschusses setzte sich das Riesenfeld in Bewegung. Fast unübersehbar das Gewimmel auf den kürzeren Strecken im Friedrichshain. Für manche war das schon eine beträchtliche Anstrengung. Aber voller Begeisterung wurden die Meile oder die 5 km gemeistert. Nicht anders ging es auf den Wettkampfstrecken zu. Treffend drückte es der Neuruppiner Ludwig Wolter aus: „ Es ist leichter, im Schweiß zu baden, als in Asche zu vergehen“.

…Im 20-km-Lauf hatten sich nach der Hälfte der Distanz Michael Heilmann (TSC Berlin) und Roland Günther aus einer Fünfergruppe gelöst, der TSC-Sportler behauptete sich dann im Zielspurt knapp. Dramatisch auch das Geschehen im Marathonlauf. Hier konnten der Berliner Manfred Vetter und der Bulgare Vesselin Wassilew nach 30 km eine Vierergruppe sprengen. 9 km vor dem Ziel setzte sich dann Vetter ab und sah schon wie der Sieger aus. Doch dann bekam er krampfartige Beschwerden und mußte einige kurze Gehpausen einlegen. So konnte im Ziel am Leninplatz der Bulgare als Sieger gefeiert werden…

Hinterher gab mir der damals 33-jährige Diplomsportlehrer Stefan Senkel, im DTSB-Bezirksvorstand Berlin für den Freizeit-und Erholungssport verantwortlich, und einer der Hauptorganisatoren des Friedenslaufes, ein Interview.

Frage: Für die wettkampferfahrenen Läufer waren die 20 km und der Marathon gedacht. Sie sind selbst Marathonläufer. Wie ist Ihre Meinung zu solchen Stadtmarathons?
S. Senkel: Diese Läufe sind sowohl für Aktive als auch für Zuschauer reizvoll. Die Laufstrecken sind abwechslungsreich und stimulieren die Sportler. Der Werbeeffekt für das Laufen ist sicher auch nicht zu unterschätzen. Dadurch kann die sich immer stärker entwickelnde Laufbewegung doch mehr in das Bewußtsein der Öffentlichkeit eindringen, als wenn die Läufe auf abgeschiedenen Waldwegen stattfinden…
Frage: Wie wurde die Versorgung und Betreuung gesichert?
S. Senkel: Die Umkleideräume, Wasch-und Duschgelegenheiten reichten aus, von vielen wurde nach dem Lauf das Schwimmbad an der Friedensstraße genutzt. An den sieben Verpflegungspunkten wurden ausreichend Tee, Haferschleim, Keks, Salz, Regusal, Zucker und Zitronenscheiben bereitgestellt. Natürlich war auch die medizinische Hilfe einsatzbereit, aber dank der guten Vorbereitung der Teilnehmer gab es keine nennenswerten Zwischenfälle.
Soweit das Interview.

Interessant auch, zumindest für diejenigen, die dabei waren, ein Einblick in die Ergebnisliste:
(Berlin, 28.8.1983): 20 km: Männer, AK 18-32: Heilmann (TSC) 1:03:03, Günther 1:03:04, Tronnier ( bd. SC Magdeburg) 1:04:13; AK 37-42: Krebs (Lok Potsdam) 1:12:14, AK 43-50: Kastanowicz (TSG Oberschöneweide) 1:13:15; AK über 60: Witte 1:25:45, Selby 1:30:48. Frauen, AK 18-28: Riethmüller 1:17:11, Schmidt 1:19:12, Weinhold 1:20,00, Ute Goldammer (Einheit Pankow) 1:22:53; AK 29-32; Bianchin (Freiberg) 1:29:53, Nemitz 1:28:13; AK 37-42: Oehler 1:32:10.
Marathon, Männer: AK 18-32: Wassilew 2:26:01; AK 33-36: Vetter (HfÖ Berlin) 2:26:08; AK 37-42: Lachmann (EBT Berlin) 2:27:21, Stolz 2:33:28, Deparade 2:35:41; AK 43-50: Lorenz (EBB) 2:32:07, Oppermann 2:32:49, Kahms 2:35:59. Frauen: Gudrun Strohbach (Humboldt-Uni) 3:12:23, Pöplow 3:13:15, Naumann (Motor Weißensee) 3:14:17, Pikhart (Ruhla) 3:32:58.
(Quelle: Der Leichtathlet Nr. 36/83 vom 8. September 1983)

Berlins Läufer feierten den Jahreswechsel 1989/1990

Das war speziell für uns Läufer ein ganz besonderer Jahreswechsel. Nur wenige Monate zuvor war die Mauer gefallen, die gerade für uns Berliner ständig sichtbar gewesen war. Läufer aus Ost und West hatten danach wenig Berührungsängste. Sichtbar vor allem beim 1. Gesamt-Berliner Neujahrslauf.
Auch in der Zeitschrift „ Der Leichtathlet“ wurde das gebührend gewürdigt. Für alle, die damals dabei waren, „drucke“ ich nochmals die Seiten 2 und 3 der Ausgabe vom 12. Januar 1990 ab. Für all diejenigen, die damals noch nicht dabei waren, weil sie zu weit von Berlin entfernt wohnten oder aber noch gar nicht geboren waren, stellt es ein Zeitdokument dar.

Neujahrslauf 1989-1990

Das war ein Lauf-Grand mit Vieren in Berlin

Erster Akt

Wie jedes Jahr lockte auch heuer der Silvesterlauf in den Plänterwald. Zum zweiten Mal mit viel Engagement und Geschickt von der BSG Motor Lichtenberg organisiert, wurde es diesmal wieder ein Supererfolg. Anfangs, bei der Anmeldung im neuen Organisationsbüro an der Eichbuschallee, rollte es zwar nur langsam an, aber – wie oft haben wir es schon bemängelt-, der einzige Grund dafür lag in den überreichen Nachmeldungen. Kurzentschlossen verkündete Organisationsleiter Jürgen Stark die viertelstündige Verlegung der Startzeit, und dann hatten endliche alle 650 Teilnehmer ihre geschmackvollen Startnummern.
Kühl waren die Temperaturen, doch die Fröhlichkeit der Aktiven schwappte auch auf die Zuschauer über. Der für kurze Zeit zum „Bezirksschornsteinfegermeister“ ernannte Werner Pohl konnte nach den üblichen guten Wünschen für den Jahreswechsel per Silvesterknaller den Startschuß für die 5-und 10-km-Wettkämpfer freigeben. Bunt das Feld und nicht zu übersehen die zahlreichen Gäste aus westlichen Gefilden. Auch Prominenz ließ sich sehen, so Marathonspezialistin Kerstin Pressler vom Westberliner LAC Halensee, die nach 34:55 min als erste Frau das Ziel vor der Ostberlinerin Rosemarie Kössler erreichte und sich sichtlich wohl im Kreise ihrer neuen Lauffreunde fühlte. …
Auf Streckenerkundung auch Manfred Steffny, zweifacher Olympiateilnehmer im Marathon und seit langem Chefredakteur der bundesrepublikanischen Laufzeitschrift „spiridon“. Nach einer 5-km-Runde in rund 20 Minuten – ein für ihn normaler Schnitt, denn erst kürzlich lief er 2:48 h im Marathon- war er von der Plänterwaldrunde recht angetan. Sicher hatten dazu auch die fleißigen Helfer des Veranstalters beigetragen, die den Kurs sorgsam gefegt und begradigt hatte.
Manfred Steffny war aber nicht allein an der von weither angereisten Journalistenfront. Auch der Chef der BRD-Läuferzeitschrift „Condition“, Michael Schläbitz, und Thomas Steffens vom Schweizer „Läufer“ nahmen Kontakte zur DDR-Laufszene auf…

Zweiter Akt

Am Nachmittag des Silvestertages zog es dann insgesamt 1555 Aktive nach Westberlin, der SC Charlottenburg hatte zum 14. Berliner Silvesterlauf eingeladen. Reizvoll ist dieser Start für rund 350 Teilnehmer aus der DDR, auch wenn ein harter Kanten bevorstand.
Doch da konnte man vorbeugen, denn es standen Distanzen von 6,8 km, 11,2 km, 15,6 km und 20 km zur Auswahl. Im Mommsenstadion befand sich das Organisationsbüro, vor dem Stadion wurden die Massen in Bewegung gesetzt.
Auch hier wie am Vormittag im anderen Teil der Stadt war manch Silvesterkostüm zu sehen und vor allem Stimmung zu spüren. Über die Harbigstraße ging es Richtung Teufelsberg, dem Aufstieg zur Radarstation folgte dann der kräftezehrendere zum Drachenfliegerberg. Doch leider wurde die Stimmung dadurch gedämpft, daß es schwierig war, den richtigen Weg zu finden. Streckenmarkierungen fehlten bzw. wurden von Antisportlern verändert. Die wenigen Streckenposten waren überfordert. Aber der Veranstalter hat das Problem erkannt, im nächsten Jahr wird ihm das hoffentlich nicht wieder passieren. Und es zeigt sich, daß es auch auf diesem Gebiet deutsch-deutsche Gemeinsamkeiten gibt, leider negative (der Leichtathlet schrieb ja erst kürzlich über das Problem der Streckenmarkierung).
Am Ende konnte demzufolge kein Sieger gekrönt werden. Sicher wäre Olaf Beyer (ASK Vorwärts Potsdam) auch darunter gewesen. Ihn sahen wir in vorderster Front Richtung Ziel laufen, aber es hatte wohl nicht sollen sein.

Dritter Akt

Nach dem turbulenten Jahreswechsel – gerade in Berlin teils fröhlich, teils traurig endend-, nahmen am ersten Tag des Jahres 1990 die Laufenthusiasten wieder das Zepter in die Hand. Tradition bot hier am Vormittag der Neujahrslauf im Friedrichshain. Zum 19. Male wurde auf den 2-km-Rundkurs gerufen. Der Andrang hielt sich diesmal in Grenzen, „nur“ 3000 Aktive begaben sich auf die Strecke, um danach ihre grünen Teilnehmerschleifen in Empfang zu nehmen.
Mit dabei im großen Pulk, aber nicht ganz unentdeckt von Lauffreaks, Herbert Steffny, der 36jährige Marathonspezialist aus Freiburg. Der Bronzemedaillengewinner der Stuttgarter EM von 1986 ließ es sich nicht nehmen, bei diesem Laufspektakel in Berlin dabeizusein. Und er wie viele andere waren dann auch am Nachmittag bei dem Lauf dabei, dem 1. Gesamtberliner Neujahrslauf.

Neujahrslauf 1989-1990 (3)

Vierter Akt

Und dieses grenzüberschreitende Laufereignis wurde dann zum eigentlichen Höhepunkt des Lauf-Grand mit Vieren. Auf der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule wuchs das Gewimmel zur frühnachmittäglichen Stunde mehr und mehr, nahm Riesenausmaße an. Aus beiden Teilen Berlins, aus beiden deutschen Staaten und aus dem Ausland eilten Laufenthusiasten und Laufsympathisanten herbei, und der Regierende Bürgermeister von Westberlin, Walter Momper, schickte im Beisein von Berlins Oberbürgermeister Erhard Krack 20.000 Aktive auf den Weg.
Solch ein farbiges Bild hatte diese Strecke wohl selbst beim Berlin-Marathon noch nicht gesehen und solch eine lockere, ja geradezu euphorische Stimmung ist wohl schlechthin nicht zu überbieten. Hier ging es nicht um Leistung, sondern um das Ausdrücken von Gefühlen für die so plötzlich entstandene völlige Veränderung der politischen Situation an diesem auch in der Vergangenheit markanten Punkt deutscher Geschichte.
Und Walter Frese, Lauforganisator der BSG Fortuna Biesdorf, traf wohl den Nagel auf den Kopf, als am Start seine sieben Tauben in die Lüfte steigen ließ und jeder Taube einen Wunsch zuordnete: Frieden und Freiheit auf der ganzen Welt, Völkerverständigung, Liebe, Glück, Gerechtigkeit und ein vereintes Europa, das waren die Ziele, für die auch dieses Laufspektakel so überaus eindrucksvoll wirkte.
Das Riesenfeld setzte sich langsam in Bewegung, gewissermaßen in Erwartung des Nonplusultras. Was viele Läuferherzen seit Jahren und Jahrzehnten herbeisehnten, sollte Wirklichkeit werden: einmal in solch einer Gemeinschaft durchs Brandenburger Tor zu laufen!
Und dann war es soweit. Die Läuferschlänge trennte sich vor der Mauer nach links und rechts, wir trabten an freundlich grüßenden Grenzpolizisten vorbei. Unsere Startnummer galt als Dokument für den Grenzübertritt. Ein kurzer Schwenk zur Mitte, und dann die erhebenden Schritte durchs Brandenburger Tor. Ein solches Glücksgefühl, das sich anschließend im jubelnden Zuschauerspalier fortsetzte, haben wir wohl selten empfunden. Es brachte uns allen Hoffnung für die Zukunft und bewies gerade an dieser Stelle, welche wunderschöne, ja die schönste Nebensache der Welt der Sport sein kann bzw. ist.
Die folgenden Kilometer führten über die Straße Unter den Linden, vorbei am Palast der Republik, dem Nikolaiviertel, dem Roten Rathaus bis zum Wendepunkt am S-Bahnhof Alexanderplatz. Zurück ging’s vorbei an der Markthalle, der Marienkirche, dem Palasthotel und dem Berliner Dom wieder Richtung Brandenburger Tor. Diese Kilometer haben wir 20.000 fröhlich im Wechselspiel mit den begeisterten Zuschauern erlebt und genossen, das „Prosit Neujahr“ flog ständig hin und her.
Obwohl bei manchen langsam die Kräfte schwanden – mitgeführte Transparente und nicht laufgerechte Kleidung taten ein übriges-, wurde auch die zweite läuferische Begegnung mit dem monumentalen Brandenburger Tor mit Würde und Anstand, mit ausgelassenem Optimismus bestanden, und mancher ließ sich noch schnell einen Grenzpassierstempel auf seine Startnummer drucken. Am Ziel der rund 6 bis 7 km langen Strecke dann verdienter Lohn in Form einer Erinnerungsurkunde an diesen Ersten Gesamt-Berliner Neujahrslauf durch beide Teile der Stadt.
Einhelliges Resümee aller Teilnehmer: Das war das Laufereignis des Jahres 1990, und alle waren glücklich, dabeigewesen zu sein.
Peter Grau

Neujahrslauf 1989-1990 (2)

Erinnerungsurkunde, unterzeichnet von Horst Milde und Stefan Senkel.

Dreier-Marathon im Berliner Plänterwald

Es war wohl eine Weltneuheit im Laufgeschehen, dieser Team-Marathon im Berliner Plänterwald. Und die Regeln waren ganz einfach: Drei Marathonläufer starteten gemeinsam, blieben die ganze Distanz zusammen und wurden nur gewertet, wenn sie gemeinsam die Ziellinie überquerten. 1979 begann das Ganze, Gerd Steinberg von der BSG Empor Brandenburger Tor (EBT) war der Begründer. Bis 1984 führte er Regie, ehe Roland Winkler Gesamtleiter wurde und gemeinsam mit seiner Frau Ingelore und vielen, vielen Helfern den Lauf jeweils perfekt organisierte.

BSG Empor Brandenburger Tor

Die Lauftruppe von EBT Berlin. Unter ihnen die beiden Chef-Organisatoren des Team-Marathons, Gerd Steinberg (oben 2. von rechts) und Roland Winkler (unten, ganz rechts)

Roland Winkler schrieb immer auf die Einladung: „Der Lauf findet bei jedem Wetter statt“. Und er fand immer statt, bei Schnee, bei Eis, bei Schlamm und nur wenige Male bei normalen äußeren Bedingungen. Und immer auf der gleichen Strecke im Plänterwald, einem 5-km-Rundkurs auf Asphalt und Naturboden, quer durch den Park und am Ufer der Spree entlang, und immer rund um den Kulturpark.
Ich war 1981 erstmals dabei, lief meinen zweiten Marathon überhaupt und das mit meinen Lauffreunden von EBT, Lehmitz, Wanders und Fritsch. 3:45,35 Minuten brauchten wir gemeinsam, doch die Zeit war bei diesem Team-Marathon nie das wichtige Ziel. Vielmehr war es immer der Aufgalopp zum Jahr, und weil das Wetter oft schlecht war und man sich ja auch nach dem langsamsten Läufer im Team richten mußte, waren die Teams oft eine halbe Stunde langsamer als normal.
Aber gerade wegen des langsameren Tempos war dieser Marathon auch oft kurzweilig, so paradox das klingt. Man hatte Zeit und genug Puste, um sich auch während des Laufes zu unterhalten. Und manchmal dachte man gemeinsam an den Höhepunkt des Tages: Die Abschlußveranstaltung in der nahen Schule, die gleichzeitig Organisationspunkt, Umkleidekabine und Tanzdiele war. Und getanzt wurde in der Regel bis in die Nacht hinein.
Leider gibt es diesen Lauf heutzutage nicht mehr. 31 Mal wurde er ausgetragen, bis im Jahre 2009 letztmalig die Dreierteams auf die Rundreise durch den Plänterwald gingen.
Meine 7 Ergebnisse:
1981: 3:45:35
1982: 3:46:03
1984: 3:17:30
1985: 3:30:22
1986: 3:23:13
1988: 4:09:00
1989: 3:33:24

Teammarathon 1988

Ostwesttrio 1988: Jürgen Roscher (Westberlin), Peter Grau und Horst Prill (beide Ostberlin, v. links); an vierter Stelle: Stefan Senkel

Mein schnellster Team-Marathon

1984: Urkunde von meinem schnellsten Team-Marathon

Geschichten aus meinem Läuferleben

Es war ein freundlicher Tag, dieser 9. Mai im Jahre 1985. Und es sollte ein erfolgreicher Marathontag werden, an dem für mich am Ende eine Zahl stand: 3:08:57.  Drei Stunden, acht Minuten und 57 Sekunden. Am Tag zuvor war ich gemeinsam mit meinem Lauffreund Udo Frey aus Berlin angereist. Wir hatten uns Decin ausgesucht, diesen Ort in der CSSR, an der Elbe und nahe der Grenze zur DDR gelegen. Schon einmal war ich 1981 dort auf Marathonspuren gewesen. Doch da blieben die Uhren erst bei 3:17:55   stehen, vor allem auch den hohen Temperaturen von fast 30 Grad geschuldet. Nun sollte es eine neue Bestzeit werden. Am Abend zuvor, so kann ich mich erinnern, ließen wir uns einige Gläser leckeren tschechischen Bieres schmecken. Für Profis wohl nicht die richtige Vorbereitung, aber wir als Amateure konnten danach wenigstens ruhig schlafen. Hellwach aber waren wir an diesem Donnerstag (8. Mai war Tag der Befreiung) , gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten, die sich zum Start auf dem Marktplatz der Stadt sammelten. Die Temperaturen waren marathonfreundlich und der erste Teil der 42.195 km verlief reibungslos. Schulter an Schulter lief ich mit Udo aus dem Ort hinaus und dann auf einer asphaltierten Straße entlang.  Auf Asphalt laufen mochte ich schon immer. Bei einem kontinuierlichen Tempo blieb noch genug Zeit, um die Umgebung wahrzunehmen.  Links floß die Elbe dahin und an der rechten Seite türmten sich die dichten Wälder des Böhmischen Mittelgebirges. Bald waren wir an der Grenze angelangt, zogen in Bad Schandau eine kleine Schleife im Ort und begaben uns dann auf die Rückreise. Lange blieben wir zwei  zusammen, ehe sich Udo rund drei Kilometer vor dem Ziel absetzen konnte. Das war aber für mich nur eine „kleine“ Niederlage, denn der Sieg wurde mir dann schwarz auf weiß mit der neuen Bestzeit geliefert.

In den folgenden Jahren versuchte ich es zwar noch mehrmals, unter die ominöse 3-Stunden-Marke zu kommen, war einmal auch kurz davor, ehe mir eine Verletzung einen Streich spielte. Deshalb aber behielt ich Decin immer in bester Erinnerung. Mit 3:08:55 kann ich heutzutage schon ein klein wenig angeben.

Aber wie war ich überhaupt zum Marathon und zu einer solchen Zeit gekommen?  Sport getrieben hatte ich in Jugendzeiten gern, bei Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis stellte ich mich nicht ungeschickt an. Sprintschnell war ich nie, doch schon damals machten mir etwas längere Laufstrecken keine Angst. Aber eine Laufbewegung im eigentlichen Sinne gab es noch nicht.  Sie entwickelte sich in der DDR nur langsam, aber dann ziemlich gewaltig. Und ich schwamm gern auf dieser Welle mit.

Aller Anfang ist schwer

Es begann am 3. Januar 1974 auf dem Zachertsportplatz in Berlin-Lichtenberg, also vor über 40 Jahren. Dort lief ich meine ersten 400-m-Runden, 12 an der Zahl, in einem gemächlichen Tempo von zusammen 27 Minuten. In den folgenden Monaten kam ich zwar nicht über diese Distanz hinaus, aber es war immerhin ein Anfang. Die Jahresbilanz: 108 km.

1975 schraubte ich mein Pensum wieder stark zurück, es wurden gerade mal 8 km. Aller Anfang war also schwer. Doch dann, 1976, ging es spürbar aufwärts. Es begann mit einem Neujahrslauf in Berlin-Friedrichshain. Der nötige Auftakt , um mehr zu wagen. Zwar steigerte sich die Distanz nicht so schnell, doch es wurden im Urlaub in Cantnitz immerhin schon 6 km im Stück. Und am 7. November 1976 lief ich beim Stundenlauf der BSG Turbine Bewag auf den Willi-Sänger-Sportanlagen meinen ersten Wettkampf.  Fast 30 Runden schaffte ich auf der Aschenbahn, 11.910 Meter genau. Im November folgte noch ein zweiter Stundenlauf, nun auf meinem heimischen Zachertsportplatz. Diesmal kamen 12.240 Meter heraus, gelaufen mit einem Körpergewicht von 61 kg. Hinterher wog ich noch 60,5 kg, hatte also ein Pfund verloren.

Jedenfalls hatte ich „Blut“ geleckt. Von nun  an reizten mich  Wettkämpfe.  Ob es nun der Crosslauf in Weißensee auf schwerem Boden oder der BVB-Stundenlauf im Stadion an der Siegfriedstraße mit erreichten 12.900 Metern waren, der nötige Anreiz war gegeben, auch mehr zu trainieren. Erleichtert wurde mir der Anfang, weil ich etliche Gleichgesinnte fand, die ebenfalls wie ich auf dem Zachertsportplatz fast bei Null anfingen und sich dann kontinuierlich steigerten. Zu ihnen zählten u.a. Udo Bauermeister, Jürgen Stark, Horst Prill,  Gunther Hildebrandt,  Siggi Büttner und Bernd Dehnke.

1976 kamen immerhin schon 314 km heraus.

1977- ein Jahr im Aufwind

Im Januar 1977  wagte ich mich an einen Halbmarathon, für den ich 106 Minuten brauchte. Im März folgte ein kleiner Rückschlag, als ich beim 20-km-Plänterwaldlauf, der auf einem 5-km-Kurs durchgeführt wurde, schon bei 15 km ausstieg, und das ohne ersichtlichen Grund. Vielleicht war das Anfangstempo von 21:35 min für die ersten 5 km zu schnell gewesen. Ich hatte an dieser Aufgabe einige Zeit zu knabbern und schwor mir, es nicht wieder zu tun. Und diesen Schwur hielt ich  ein, auch wenn ich später etwa bei Hitzemarathons manchmal knapp vorm Aufgeben war.

Wie einfach es aber war, mit einem höheren Trainingspensum auch viele Wettkämpfe bestehen zu können, zeigten mir die nächsten Wettkämpfe. Am 26. März lief ich auf der Bahn über 10.000 m 43:52 min,  am 4. April beim HfÖ-Cross in der Lichtenberger Parkaue 67:57 min über 15 km, am 13. April 43:31 min beim 10-km-Lauf auf der Tartanbahn im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark. Am 17. April beim ersten Wettkampf außerhalb von Berlin  im nahen Oranienburg sprangen beim Sachsenhausen-Gedenklauf über 15 km  66:28 Minuten heraus. Damals in Oranienburg gewann  Konstantin Lebedjew, der aus der Sowjetunion stammte und als Offizier in Elstal bei Berlin stationiert war.  Lebedjew,  ein sehr angenehmer Lauffreund, war fortan bei vielen Wettkämpfen dabei, die auch ich bestritt. Nach dem Abzug der Roten Armee aus Deutschland verlor ich ihn zunächst aus den Augen, doch über Facebook bekam ich wieder Kontakt zu ihm.  Jetzt, 2015, meldet er sich oft aus Kiew, berichtet über die politischen Entwicklungen in der Ukraine und über seine sportlichen Auftritte. Er konnte wie viele Läufer von damals nicht von der Lauferei lassen.

Seinen Stationierungsort Elstal habe ich viele Jahre später auch kennengelernt, als ich als Berichterstatter bei leichtathletischen Wettkämpfen dort arbeitete. An einem Ort, an dem sich 1936 Sportler auf die Wettkämpfe der Olympischen Spiele im Olympiastadion vorbereiteten. So konnte man dort auch das Zimmer besichtigen, das Jesse Owens damals bewohnte.

Wie schnell ich mein  Leistungsniveau steigern konnte, bewies ich am 8. Mai 1977, als ich im Erfurter Georgij-Dimitroff-Stadion  bei großer Hitze einen Stundenlauf bestritt. Hitze war nie mein Freund , aber ich schaffte immerhin schon 13.146 Meter. Drei Tage später lief ich im Berliner Ernst-Grube-Stadion die 10.000 m in 43:14 Minuten. Es war ein angenehmes Gefühl, die Verbesserungen spüren zu dürfen, die allein auf einem besseren Training basierten.  Und auch danach war es immer so, daß ich relativ viele Wettkämpfe bestritt und damit auch die Lust zum Trainieren wach hielt. Zudem trainierte ich auch mehr, weil ich in den Ergebnislisten nicht immer weit hinten stehen wollte.

Erster Marathon in Grünheide

Am 29. März 1980 bestritt ich meinen ersten Marathonlauf. Und der war nicht einmal geplant. In Grünheide vor den Toren Berlins fand seit 1977 ein 100-km-Lauf statt, und man konnte dort auch mitlaufen, wenn man nicht den ganzen langen Kanten absolvieren wollte.  So hatte ich geplant, nur 30 km als Training mitzulaufen. Doch da ich mich gut fühlte, meldete ich mich auch offiziell an.

Marathon-Premiere in Grünheide

5.30 Uhr war in Berlin aufstehen angesagt, 6.30 Uhr startete ich meinen Trabant, um 7.15 Uhr am Veranstaltungsort einzutreffen. Dort bekam ich dann die Startnummer 3, begrüßte etliche Bekannte und Punkt 8 Uhr ging es los. Der Start erfolgte inmitten eines Ferienobjektes mit vielen Bungalows, die wir auch zum Umziehen nutzten. Jeweils nach einer Waldrunde von 10 Kilometern kehrten wir zurück, konnten dort Tee und Haferschleim zu uns nehmen. Ich tat das bei 20 und 30 km, dazu nur Tee bei 25 und 35 km. Von Anfang an lief ich mit dem Berliner Peter Schultze, der ca. 60 km laufen wollte und deshalb auch langsamer begann. Die ersten 10 km liefen wir in 55 Minuten, die folgenden 3×10 km in jeweils 58 Minuten. Bis auf kurze Gehpausen an der Verpflegungsstelle waren wir ständig in Bewegung, und immer im Wald. Schon nach 10 Kilometern war ich sicher, daß ich die Marathondistanz schaffen würde. Und die Zeit verging auch fast wie im Fluge, denn wir unterhielten uns oft und über viele Dinge des Lebens und genossen die Waldluft. Erst ab 35 km wurden meine Beine etwas schwerer, aber das war wohl normal. Ehrgeiz hatte ich noch, um unter 4 Stunden zu bleiben und deshalb ließ ich auch die letzte Verpflegungsstelle aus. Mit 4:02:20 h gelang mir das zwar nicht ganz, aber meiner Freude tat das keinen Abbruch. Frisch geduscht und schnell erholt ging es wieder zurück nach Berlin. Meiner sehr laufinteressierten Mutter schrieb ich dann im Brief:

„Insgesamt habe ich jetzt ein Hoch. Ich weiß nun auch, wie es am Rennsteig sein wird und wie ich mich dort verhalten muß. Solch ein Wettkampf ist leichter, als wenn ich 4 Stunden trainieren müßte.“

Der Kultlauf am Rennsteig

Rennsteiglauf, das war gewissermaßen das Mekka der DDR-Läufer. Es gehörte einfach zum guten Ton, jedes Jahr im Mai an diesem Lauf teilzunehmen, der über Berg und Tal auf dem Höhenweg „Rennsteig“ im Thüringer Wald führte. Ich war dort in meiner Jugend schon unterwegs gewesen, doch nicht als Läufer, sondern als Skiläufer. Von Erfurt waren wir in den 1950er-Jahren mit der Eisenbahn nach Oberhof gefahren und dann hieß es, auf Skiern den Rennsteig erwandern. Ein wenig übte ich auch das Abwärtsfahren, so auf der berühmten „Idiotenwiese“ in Oberhof. Doch so richtig lernte ich das Wedeln, das Slalom-Fahren nicht, und auch nicht das „Skaten“, denn das kam erst viel später. Zu dieser Zeit aber konnte ich mir noch nicht vorstellen, daß ich später mal viele Male am Rennsteiglauf teilnehmen würde.

Der erste offizielle Rennsteiglauf fand am 12. Mai 1973 als 100-km-GutsMuths-Gedenklauf statt, die Strecke führte von der Hohen Sonne bei Eisenach bis nach Masserberg. Am 9. Mai 1975 fand der Rennsteiglauf erstmals als Wettkampf statt und bald bestand das Angebot aus einer längeren Strecke von ca. 70 km  und einer kürzeren Strecke von rund 45 km. Mir reichte immer die kürzere Distanz, denn auch die war wegen der vielen Hügel und Berge recht strapaziös.

 

Meine Rennsteigpremiere im Jahre 1980

Wie immer bei einer Premiere war die Aufregung groß, denn ich wußte ja nicht, was da auf mich zukommen würde. Aber ich hatte ja die Erfahrung des ersten Marathons mit im Gepäck. So bekam ich am 17. Mai meine Nerven in den Griff, konnte sogar in der Nacht zuvor einigermaßen schlafen. Wie später bei meinen oftmaligen Starts hier am Rennsteeig bekam ich die erste Gänsehaut, als die tausend Köpfe zählende Läuferschar sich im Startgebiet auf einer riesengroßen Wiese drängte.

Rennsteiglauf 1984
Rennsteiglauf 1984

Punkt 9 Uhr setzte sich die Herde in Bewegung. Blockstarts waren dabei nicht möglich und so mußte ich anfangs öfters gehen, später an jedem Anstieg und die gab es zuhauf.

Rennsteiglauf

Die einzelnen Stationen: Limbach 10 Uhr (1 x Tee), Masserberg 11 Uhr (2x Haferschleim, 1 x Tee), Neustadt 12.15 Uhr (1 x Haferschleim, 1 x Tee), Frauenwald 13.30 Uhr.

Das Ziel Rennsteiglauf

Und dann der grandiose Zieleinlauf in Schmiedefeld am Rennsteig. Nach 5 Stunden und 8 Minuten hatte ich die ca. 45 km über Stock und Stein, über Berge und durch Täler bewältigt.
Es war mein erster Rennsteiglauf, und es sollten noch viele folgen.

Auf der Erholungswiese nach dem Zieleinlauf
Auf der Erholungswiese nach dem Zieleinlauf

Aber nicht nur die großen Läufe säumten meine Läufer-Laufbahn. Genauso gern war ich bei kürzeren Distanzen dabei. Als Beispiel darf ich dieses Jahr 1980 anführen. Nach dem Rennsteiglauf folgten bald ein Stundenlauf (25.6.; 13.380 m), dann ein Stundenpaarlauf auf dem Zachertsportplatz (1.7.) mit Rainer Lehmann bei Dauerregen (uns immer abwechselnd schafften wir 15.756 m), später der Buchenwald-Gedenklauf in Weimar über 25 km (13.9.; 2:02:15 h; auf einer schweren Strecke und kurz unterbrochen wegen eines Wolkenbruches in einem Hauseingang), ein 25-km-Lauf in Waren „Rund um die Müritz“ (5.10.; 1:57:02 h), ein 16-km-Lauf in Wendisch Rietz (1:22:04), ein 10.000-m-Lauf auf dem Kissingensportplatz (14.10.; 44:22), ein 33-km-Lauf „Rund um die Müggelberge“ (19.10.; 2:51:47), der Hubertuslauf über 26 km in Neuruppin (2.11.), der Pfefferkuchenlauf über eine Stunde (13.670 m; 21.12.) in der Siegfriedstraße und der EBT-Silvesterlauf im Berliner Plänterwald über 10 km in 41:34 min. Alles in einem Jahr!

So könnte ich jetzt über jedes Jahr berichten, über alte und neue Laufveranstaltungen. Aber es bringt mehr, wenn ich einige herausgreife und vor allem auch meine Entwicklung darstelle, die mit mehr Laufkilometern auch schnellere Zeiten auf allen Distanzen brachte. Klingt einfach, und im Nachhinein war es auch einfach. Auch deswegen, weil wir uns nicht allein bewegten, sondern in der Gemeinschaft, sei es bei der Sportgemeinschaft EBT (Empor Brandenburger Tor) Berlin, sei es in meinem Wohnumfeld in Berlin-Lichtenberg mit einer Laufgruppe, die nicht nur auf dem Zachertsportplatz trainierte, sondern auch von dort aus die Parks und das Waldumfeld des Pionierparks und der „Alten Försterei“, der Heimstatt des Fußballclubs Union Berlin, laufenderweise unsicher machte.

Fortsetzung folgt!