Olaf Brockmann: Bejubelte die Silbermedaille der österreichischen Fünfkämpferin Ivona Dadic bei der Hallen-WM in Birmingham

Olaf Brockmann,  der Wiener Sportjournalist, tummelt sich weiterhin bei den internationalen Höhepunkten der Leichtathletik, auch wenn er nun nicht mehr bei der Wiener Kronen Zeitung fest angestellt ist. Aber natürlich darf er weiter für die „Krone“ schreiben. Und er entwickelt sich zum Glücksbringer.

So etwa beim ISTAF Indoor in Berlin, als er vom Sieg des österreichischen Diskuswerfers Lukas Weißhaidinger berichtete (siehe   http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=11455 )

 

Silberglück für Ivona Dadic

Anfang März 2018 weilte er nun bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Leichtathleten im britischen Birmingham, und wieder brachte er der kleinen österreichischen Delegation Glück.

Ivi acht

Schon im Vorfeld hatte er auf die Chancen von Ivona Dadic hingewiesen, hatte die Athletin im Training beobachtet:

Ivi elf Ivi neun

Aber daß es dann so gut klappte, überraschte auch ihn. Entsprechend euphorisch schrieb er am 2. März  abends 21.23 Uhr nach Wien:

Sensationell! Der große Traum wurde wahr! Ivona Dadic eroberte bei der Hallen-WM in Birmingham die ersehnte historische Medaille für Oesterreichs Leichtathletik.

Ivi eins

Im Fünfkampf erkämpfte die WM-Sechste Silber. Im abschließenden 800-m-Lauf war sie vor 6000 Fans zu 2:17,82 Minuten gestürmt und war damit auf insgesamt 4700 Punkte gekommen. Damit mußte sie sich nur Katarina Johnson-Thompson (Gb/4750) geschlagen geben. Jubelnd absolvierte die Modellathletin die Ehrenrunde – eingehüllt in die rot-weiß-rote Fahne. Danach jubelte sie: „Es ist alles einfach wunderbar!“ Und gedachte auch ihres vor neun Jahren bei einem Motorrad-Unfall tödlich verunglückten Bruders Ivan, dem sie ihre Silberne widmete.
Mit ihrer Medaille hat Ivona Dadic ein Stück österreichische Leichtathletik-Geschichte geschrieben! Zuvor hatte es für Rot-Weiss-Rot in der Historie der Hallen-Weltmeisterschaften seit 1987 nur vier Mal Edelmetall gegeben – und zwar Silber durch Klaus Bodenmüller im Kugelstoßen 1991 in Sevilla, jeweils Silber durch Steffi Graf über 800 m 2001 in Lissabon und 2003 in Birmingham sowie 200-m-Bronze durch Karin Mayr 2004 in Budapest.
Kein Wunder, daß der Jubel im kleinen österreichischen Leichtathletik-Lager in der Birmingham Arena grenzenlos war! Ivi, die auch von ihren Eltern (die vor Freude weinten), ihrem Freund und zwei weiteren Freundinnen angefeuert wurde, gewann damit in ihrer noch jungen Karriere im dritten Jahr in Folge ihre dritte internationale Medaille. 2016 war sie EM-Dritte im Siebenkampf in Amsterdam und im Vorjahr Zweite bei der Hallen-EM im Fünfkampf in Belgrad. „Ich bin in allen Disziplinen konstanter geworden“, faßte die von Philipp Unfried maßgeblich betreute Athletin ihren Sensations-Erfolg von Birmingham zusammen. Auch wenn mit Nafi Thiam (Bel), Olympiasiegerin 2016 und Weltmeisterin 2017 im Siebenkampf, sowie Europameisterin Anouk Vetter (Ned) zwei Top-Athletinnen in diesem WM-Fight fehlten, kann dies ihren Triumph natürlich nicht schmälern. Dadic, eine perfekte Wettkampfathletin, hat die Gunst der Stunde in Birmingham, dem Mekka der weltweiten Hallen-Leichtathetik, einfach genutzt.

Ivi sechs Ivi fünf Ivi vier Ivi sieben
In der Morgen-Session hatte sie den Grundstein zu ihrer Medaille gelegt. Über 60 m Hürden begann sie mit einer persönlichen Bestzeit von 8,32 Sekunden (zuvor 8,39), dann ließ sie 1,82 m im Hochsprung folgen und legte im Kugelstoßen mit 14,27 m eine zweite persönliche Bestleistung drauf. Zum Auftakt der Abendsession trumpfte sie im Weitsprung auf: Zweimal flog sie auf 6,29 m, dann sogar auf 6,40 m – nur einen Zentimeter hinter ihrem persönlichen Rekord zurück. Damit lag sie vor dem abschließenden 800-m-Lauf schon auf dem Silberplatz.
Ivi dankte in Birmingham nach Silber vor allem auch ihrem ganzen Team: „Seit einem Jahr habe ich dieses Team aufgebaut. Jetzt weißt du, warum alle Trainer mit dabei waren“, lachte sie. Neben Unfried (Spezialist für die 60 m Hürden) waren dies Inga Babakowa (Hoch), Wolfi Adler (Weit und 800 m) sowie Klaus Moser (Kugel).

Der Traum wurde wahr!

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