Das zweite Mal in Dagebüll

Dagebüll!  Dieses Wort kannte ich bis vor einigen Monaten nicht. Kein Wunder, denn für uns DDR-Bürger war Dagebüll lange Zeit unerreichbar weit im „Westen“. Diese Gemeinde, an der Westküste Schleswig-Holsteins im Kreis Nordfriesland gelegen, rückte nun nach der Wende in unseren Blickwinkel. Nicht nur die Ostsee war fortan ein Ziel, sondern auch die Nordsee.

Über meinen ersten Besuch in Dagebüll habe ich auf dieser Homepage unter     http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=2866  berichtet.

Wenige Tage später schrieb mir mein Schulfreund Bernd, daß er ebenfalls nach Dagebüll fahren wird. Getroffen haben wir uns also dort nicht. Aber Bernd hat seine Fahrt nun nochmals Revue passieren lassen und mit Fotos untermalt.

Mit dem Bus nach Dagebüll

„ Wir waren natürlich nicht mit Privatchauffeur und Individualführung
unterwegs, sondern als Pauschaltouristen mit Holidayreisen unterwegs. Mit
diesem Unternehmen haben wir schon einige Reisen unternommen und
festgestellt, dass man mit ihm relativ preisgünstig unterwegs ist, aber
trotzdem eine vernünftige Leistung geboten bekommt. Außerdem starten die
Busse u.a. vom Berliner Alexanderplatz, wo wir mit Bus und Regionalbahn gut
hingelangen.
Unsere Reise ging über 5 Tage, mit 3 Übernachtungen in Dagebüll. Auf dem
Hinweg machten wir noch einen Zwischenstopp in Tönning, einer früher
wichtigen regionalen Hafenstadt an der Eidermündung.

Das Rathaus in Tönning:

Jonas Dagebüll zwei

Altstadtstraße in Tönning:

Jonas Dagebüll drei
Unser Hotel in Dagebüll lag etwa 10 Minuten vom Fahrhafen entfernt. Vom Balkon unseres  Hotelzimmers  bot sich uns ein Blick auf den Fährhafen. Am Horizont ist die Insel Föhr zu erkennen:

Jonas Dagebüll neun

 

Am Ankunftstag hatten wir bis zum Abendessen noch genügend, um eine kleine
Wanderung zur Kirche von Dagebüll zu unternehmen:

Jonas Dagebüll acht

Den Heimweg haben wir dann mit der Eisenbahn vom Bahnhof Dagebüll Kirche nach Dagebüll Hafen angetreten. Das war sogar kostenlos, weil der Schaffner beim Durchgehen
sagte, er habe keine Lust, uns für diese kurze Strecke (etwa 2 – 3 km)
eine Fahrkarte zu verkaufen.

Am nächsten Tag gehörte eine Rundreise auf Amrum mit einem Doppeldeckerbus zum Programm:

Jonas Dagebüll sechs

Der Busfahrer machte dabei den Reiseführer, sehr launig und informativ.

Friesenhäuser auf Amrum:

Jonas Dagebüll vier

Jonas Dagebüll fünf
Am nächsten Tag ging es dann nach Föhr ohne Reiseführer, d.h. wir waren
auf uns selbst gestellt. Zuerst haben wir uns an der Strandpromenade und
in Wyk umgesehen. Vor unserer Rückfahrt hatten wir dann noch genug Zeit,
eine Rundreise mit einem Inselbus für Touristen zu unternehmen. Auch
dieser Busfahrer machte die Tour zu einem Erlebnis. Man merkte, dass diese
Busfahrer routiniert und ganz locker ihren Job machen und eine Menge über
die Inseln und die Besonderheiten ihrer Bewohner zu erzählen wissen.

Jonas Dagebüll sieben

Weil wir bei der Ankunft in Dagebüll noch Zeit bis zum Abendbrot hatten
und das Wetter dazu einlud, unternahmen wir noch eine Wanderung auf dem
Deich und entdeckten dabei die Gleise der Bahn, die vom Festland zu den
Halligen Öland und Nordmarsch-Langeneß führt. Wir sahen auch, dass im Watt vor dem Deich offensichtlich Areale mit Faschinenwänden abgesteckt waren, die zur Landgewinnung dienen sollen (mehr dazu bei Wikipedia unter „Lahnung“ nachzulesen):

Jonas Deich eins

Jonas Deich drei

Jonas Deich vier

Da gerade Ebbe war, hätten wir bei ausreichender Zeit und viel Mut auf dem Bahndamm nach Öland laufen können, aber das Abendessen wartete ja noch auf uns und bei Flut wird wohl außerdem der Bahndamm überspült.
Auf der Rückreise nach Berlin gab es dann noch einen 2-stündigen
Zwischenhalt in Hamburg in der Nähe der Landungsbrücken, so dass wir uns
dort auch noch etwas umsehen konnten.

Bernd Jonas

(alle Fotos: Bernd Jonas)