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Auch wenn ich doch recht oft in Berlin bin, kann ich immer wieder Neues entdecken. Neugierig bleibe ich, und wenn sich die Gelegenheit ergibt, nutze ich auch oft die Zeit vor oder nach einer Pressekonferenz, um mich in der nahen Umgebung umzuschauen.
Ausgangspunkt des Schauens ist diesmal das Hotel Intercontinental in der Budapester Straße, wo die Pressekonferenz (PK) zum Berliner Halbmarathon stattfindet. Vor der PK war ich zunächst irritiert, wähnte mich vor dem falschen Hotel. Später aber erfuhr ich im Hotel an einem Modell, daß in den letzten Jahren doch einiges gebaut, ausgebaut wurde.
Aber wenn man sich nicht ganz sicher ist, dann sucht man das Namensschild:
Die Pressekonferenz ist beendet. Zeit, um sich im Hotel umzusehen:
Auffällig , daß nicht nur „unsere“ PK im Hause stattfindet, sondern daß vor allem einige medizinische Kongresse abgehalten werden:
Vieles dreht sich um lädierte Schultern, und auch wenn meine beiden Schultern heil sind, lasse ich mir von einem freundlichen Mitarbeiter erklären, wie dessen Firma mit Hilfe von Ultraschall-Geräten die Operationen vorbereitet.
Doch dann verlasse ich das gastliche Haus, und schaue zunächst auf die Werbung für eine Gemälde-Ausstellung:
Dorthin werde ich bald mal gehen. Die Kunst ist ja seit einiger Zeit neben dem Sport mein zweites „Standbein“ geworden.
Ich wende mich Richtung Tiergarten:
Bald stehe ich auf der Cornelius-Brücke:
Von dort aus sieht es so aus:
Weiter führt mich der Weg:
Bald bin ich auch an der mexikanischen Botschaft:
Zu sehen ist von hier aus auch die imposante „Goldelse“:
An weiteren Botschaften komme ich vorbei, wie überhaupt in dieser Gegend viele Botschaften ihre Heimstatt gefunden haben.
Blick auf das CDU-„Schiff“:
Das Hotel Berlin, in dem früher auch Pressekonferenzen des ISTAF stattfanden:
Das Hotel Plaza in der Nürnberger Straße. Übernachtet habe ich hier zwar noch nicht, aber 1991 habe ich dort den Arbeitsvertrag mit der Kölner Zeitschrift „Leichtathletik“ abgeschlossen:
Und dann zum Abschluß auf dem Heimweg nochmals der Blick auf die Goldelse.
Text und Fotos: Peter Grau
Erick Kiptanui, Sieger des Berliner Halbmarathons 2018
© SCC EVENTS/Camera4
Erick Kiptanui hat am 8. April 2018 beim Berliner Halbmarathon mit einem Streckenrekord überrascht: Der Kenianer gewann das Rennen mit der Weltklassezeit von 58:42 Minuten und stellte damit auch die Jahresweltbestzeit ein. Der kenianische Newcomer, der am Sonntag erst sein drittes Rennen in Europa lief und dabei seinen dritten Sieg feierte, erzielte auf der schnellen Strecke sogar die fünftbeste je gelaufene Zeit und verpasste den Weltrekord um lediglich 19 Sekunden.
In dem von Kenianern dominierten Rennen belegten Kiptanuis Landsleute Emmanuel Kiprono und Richard Mengich in 60:29 beziehungsweise 60:36 die Ränge zwei und drei. Bester deutscher Läufer war Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt), der als Achter eine Zeit von 62:13 erreichte. Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) lief als 13. mit 63:14 eine persönliche Bestzeit.
Philipp Pflieger
Schnellste Frau war die für Grün-Weiß Kassel startende Äthiopierin Melat Kejeta mit 69:04 Minuten. Als Zweite lief die Schweizerin Martina Strähl in 69:29 einen Schweizer Rekord, Rang drei belegte Anne-Mari Hyryläinen (Finnland) mit 71:04. Die 3.000-m-Hindernis-Europameisterin Gesa-Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) kam im zweiten Versuch erstmals ins Ziel eines Halbmarathons und stellte mit 72:16 eine deutsche Jahresbestzeit auf. Siebente wurde Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt), die mit 72:44 eine persönliche Bestzeit erreichte.
Für die 38. Auflage des größten und hochkarätigsten deutschen Halbmarathonrennens hatten, Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, 36.000 Athleten gemeldet. Dies ist eine Rekordzahl für das Rennen, bei dem rund 250.000 Zuschauer an den Strecke standen.
Bereits auf den ersten Kilometern hatten Erick Kiptanui und sein Landsmann Vincent Kipchumba, der als Tempomacher fungierte, einen deutlichen Vorsprung herausgelaufen. Mit Rückenwind erreichten sie die 10-km-Marke in superschnellen 27:32 Minuten – eine Zwischenzeit, die bei gleichbleibendem Tempo ausgereicht hätte, um den Weltrekord von 58:23 Minuten zu brechen. „Es war mein Plan, so schnell zu laufen. Denn ich wusste, dass Berlin eine flache Strecke hat“, sagte Erick Kiptanui, der vom renommierten italienischen Coach Renato Canova trainiert wird. Nachdem Kipchumba zwischen Kilometer 12 und 13 aus dem Rennen gegangen war und nun Gegenwind herrschte, konnte Kiptanui das Tempo nicht mehr ganz halten. Doch er zeigte eindrucksvoll, dass er das Vermögen hat, zum nächsten kenianischen Top-Marathonläufer zu werden. „Ich werde auf jeden Fall auf der Straße weiter laufen und plane auch ein Marathon-Debüt“, sagte Erick Kiptanui, der sich in früheren Jahren zunächst als 1.500-m-Läufer versucht hatte.
Homiyu Tesfaye
Für Homiyu Tesfaye lief es in Berlin nicht ganz so gut wie erhofft. Den avisierten deutschen Rekord von 60:34 Minuten verpasste der 24-Jährige deutlich. Mit 62:13 Minuten lief er aber trotzdem eine ordentliche Zeit. „Ich konnte heute leider nicht meine Trainingsleistungen umsetzen“, sagte Homiyu Tesfaye, den zuletzt auch eine Erkältung behindert hatte. „Aber insgesamt bin ich zufrieden, es ist schließlich meine zweitbeste Halbmarathonzeit. Und ich werde auch in der Zukunft weiter Halbmarathon laufen.“
Melat Kejeta
Zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg lief Melat Kejeta mit 69:04 Minuten. „Nach zehn Kilometern habe ich mich nicht mehr so gut gefühlt, denn ich bin etwas erkältet, und zudem hatten wir dann Gegenwind“, sagte die seit gut vier Jahren in Kassel lebende Äthiopierin. Sie hat die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt und hofft, mittelfristig für Deutschland starten zu können.
Gesa Felicitas Krause
Ein gleichmäßiges, solides Rennen lief Gesa Krause, die auf Platz fünf als beste deutsche Läuferin ins Ziel kam. Vor gut einem Jahr war sie bei ihrem ersten Halbmarathon-Versuch in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) nicht ins Ziel gekommen. „Ich bin heute gut ins Rennen gekommen, und es hat Spaß gemacht. Aber das ist natürlich nach wie vor Neuland für mich“, sagte Gesa Krause, die sich nun wieder auf die 3.000-m-Hindernisstrecke konzentrieren wird. In Berlin will sie im Sommer ihren Europameisterschafts-Titel verteidigen. „Aber es ist durchaus möglich, dass ich wieder zum Berliner Halbmarathon zurückkommen werde“, sagte Gesa Krause, die gut die Hälfte der Strecke gemeinsam mit Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) lief. Ihre Trainingspartnerin wurde am Ende Siebente. „Ich bin zufrieden mit meiner Bestzeit, aber es lief nicht so richtig rund. Eigentlich ist es mein Anspruch, eine 70-Minuten-Zeit zu erreichen“, sagte Katharina Heinig, die Tochter der früheren Marathon-Weltklasseläuferin Kathrin Dörre-Heinig.
SCC-Events
Zum Auftakt der Laufserie „Grand mit Vieren“ fand im Neuruppiner Stadtpark am Samstag (7. April) der 19. Startparklauf über 10 km und 5 km statt. Am Start vor dem Jahn-Bad versammelten sich 82 Teilnehmer:
Vorbei am Denkmal für Turnvater Jahn geht es auf die 5-km-Runde:
Ein Blick auf das Ende des Läuferfeldes:
Und plötzlich-, ich denke, daß sie den Start verpaßt haben, kommen zwei Läufer vorbei. Ich erkenne Thomas Röper, der hier früher oft gestartet ist und auch gewonnen hat. Mit ihm habe ich mich früher unterhalten, als er noch auf dem Weg zur deutschen Mittelstreckenspitze auf der Bahn war.
Das ist einige Zeit her. Nun läuft er hier die 1-km-Runde im Familienlauf gemeinsam mit seiner Tochter Henriette.
Weil ich noch immer nicht wieder die Lust am Laufen entdeckt habe (ich hoffe, daß sie in diesem Jahr wiederkommt), drehe ich mit dem Rad eine kleine Runde.
Das Grün fehlt zwar weitgehend noch, aber trotzdem bildet der Goldfischteich einen schönen Anblick:
Zwar sind keine Goldfische zu sehen, aber insgesamt drei Enten begrüßen mich:
Und ich darf den späteren Sieger des 10-km-Wettbewerbes Stefan Schulz vom Ruppiner Triathlon Verein auf dem Rückweg zum Ziel (bzw. Zwischenziel) ablichten:
Sein Vorsprung vor den Verfolgern ist schon groß, und er wird ihn noch ausbauen.
Ich aber fahre wieder nachhause und nehme mir in Gedanken vor, beim nächsten Mal hier im Stadtgarten oder im Oktober beim Hubertuslauf wieder selbst zu Fuß aktiv zu sein.
Peter Grau
Irgendwie scheint diese Fischotter irritiert. Wo bleibt denn mein Futter?
Vielleicht wirkt da die Zeitumstellung noch nach und sie ist zu früh dran. Sei es, wie es sei. Wir warten nicht, sondern werfen einen Blick auf den gegenüberliegenden Teich:
Früher tummelten sich die Wasservögel hier zuhauf, seit der Vogelgrippe ist das leider anders. Zwei Störche beim Nestbau und später beim Fischverzehr, dazu einige wenige Enten, das ist nun alles.
Später erzählt uns die Tireparkmitarbeiterin, daß sie nicht die Kapazität haben, um die Masse von Wasservögeln in feste Behausungen zu bringen, wenn dann mal wieder eine Vogelgrippe im Anmarsch ist.
Besser haben es da unsere Lieblinge, die Zwergziegen. Sie sind froh und munter, haben wieder Nachwuchs bekommen:
Doch dann schnell zurück zu den Fischottern. Die Fütterung beginnt. Allerdings hat anscheinend nur eine dieser Europäischen Fischottern ausgeschlafen. Die Zweite hört nicht auf Zurufe.
Später, als wir wieder vorbeikommen, sehen wir das zweite „Exemplar“. Sie hat verschlafen und wartet nun vergeblich auf ihre Fischration. Einen halben Tag muß sie auf die nächste Fütterung warten:
Wir aber spazieren weiter, zu den Frettchen:
Wie immer sehr possierlich bieten sich anschließend die Waschbären dar:
Die Schweine halten sich in Bewegung:
Bei ihnen hat sich auch Nachwuchs eingestellt:
Keine kleinen Uhus erblicken wir dann im großen Fluggehege. Aber wie immer halten die beiden erwachsenen Uhus still, wenn man sie mit dem Fotoapparat ablichten möchte:
Ganz munter aber sehen sie nicht aus. Da wuselt das Frettchen doch viel mehr umher:
Und wir haben wieder genug gesehen, begeben uns langsam auf den Heimweg:
Text und Fotos: Peter Grau
Mit rund 36.000 Teilnehmern hat dieser Berliner Halbmarathon ungeahnte Dimensionen erreicht. Zwar ist er, gemessen am großen Bruder Berlin-Marathon, in der Öffentlichkeit nicht ganz so bekannt, aber trotzdem hängt mein Herz auch an dieser Laufveranstaltung. Nicht nur deshalb, weil ich selbst 2003 daran teilnahm, sondern auch, weil ich viele Jahre diesen Lauf journalistisch begleitete. Und gerade in diesen Tagen, am 4. April, wurde ich durch Carsten Eich auf seiner Facebook-Seite daran erinnert, daß er 1993 vor nunmehr 25 Jahren in diesem Wettbewerb den noch heute bestehenden deutschen Rekord von 60:34 min aufgestellt hat. Darüber ich damals für die Zeitschrift Leichtathletik geschrieben:
Wer sind seine möglichen Nachfolger? Zuallererst fällt mir da Homiyu Tesfaye ein, der gebürtige Äthiopier und seit vielen Jahren Deutscher. Eigentlich Mittelstreckler, fühlt er sich auch auf den längeren Distanzen zuhause, lief vor einem Monat in Den Haag im Halbmarathon 61:20 Minuten.
Und wie es der Zufall will, läuft er mir an diesem Freitag ( 6. April ) wenige Minuten vor der Pressekonferenz zum Berliner Halbmarathon im Hotel Intercontinenal „vor die Füße“. Aus etwas fünf Metern lächelt er mir zu – er ist meistens so freundlich -, und ich merke, daß er mich wiedererkennt, obwohl wir uns doch länger nicht gesehen haben. Schnell ein Foto „geschossen“, ohne Blitzlicht und leicht verwaschen, aber nachher werden die Fotos besser.
Für mich sind solche Pressekonferenzen immer auch deshalb interessant, um „alte“ Kollegen wiederzutreffen und uns gemeinsam zu freuen: Hurra, wir leben noch! Diesmal sind es die beiden Mildes, Vater Horst und Sohn Mark, Thomas Steffens, Jörg Wenig, Philip Häfner und Wolfgang Weising. Mehr sind es nicht, leider. Aber so ist der Gang der Zeit.
Zuspruch findet die Pressekonferenz im Raum Schöneberg trotzdem und unterhaltsam wird sie wie immer, auch wenn ich leider nicht jedes Wort verstehe. Zum einen „flüstern“ die Akteure vorn oft nur – eine positive Ausnahme ist Mark Milde -, und zum anderen läßt mein Hörvermögen doch nach.
Urs Weber (links), dessen Beiträge ich aus verschiedenen Laufzeitschriften kenne, moderiert, spricht mit Jürgen Lock vom SCC Events GmbH über die allgemeinen Themen des kommenden Laufes.
Einiges zu sagen hat auch der Sportliche Leiter Mark Milde:
Ich aber bin nun damit beschäftigt, die einzelnen Läufer abzulichten:
Homiyu Tesfaye:
Philipp Pflieger:
Gesa Felicitas Krause:
Und dann nochmals alles zusammen und in Grüppchen:
Es folgt ein kurzer Plausch mit Thomas Steffens (links), der nebenher mit der Pressemitteilung beschäftigt ist und sich mit Jürgen Lock austauscht:
Einige Stunden später lese ich im Internet die folgende Pressemitteilung des SCC Events GmbH:
Berliner Halbmarathon am Sonntag: Homiyu Tesfaye plant Rekordjagd, Gesa Krause für Überraschung gut
06.04.2018
Top-Athleten des Berliner Halbmarathons: Melat Kejata, Philipp Pflieger, Richard Mengich, Homiyu Tesfaye, Gesa Felicitas Krause (von links)
Deutsche Läufer haben beim hochklassigsten und größten nationalen Halbmarathon am Sonntag deutlich bessere Chancen, als das zuletzt der Fall war. Während Läufer aus Kenia und Äthiopien einmal mehr als Favoriten beim 38. Berliner Halbmarathon an den Start gehen, sind vor allen Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt) und Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) für Überraschungen gut.
Bei den Männern kommen die Favoriten aus Kenia: Mit Gilbert Masai und Richard Mengich treffen dabei die Sieger der vergangenen beiden Jahre aufeinander. Masai geht als Titelverteidiger ins Rennen, sein kenianischer Landsmann Mengich gewann den Berliner Halbmarathon 2016. „Ich habe gut trainiert, nachdem mich im vergangenen Jahr ein Ermüdungsbruch im linken Bein zurückgeworfen hat. Am Sonntag will ich gewinnen“, sagte Richard Mengich. Ein kenianischer Newcomer gehört ebenfalls zu den Favoriten: Erick Kiptanui gewann sein Halbmarathon-Debüt in Lissabon im März in flotten 60:05 Minuten.
Auch Homiyu Tesfaye will vorne mitlaufen. „Richard Mengich wird es nicht leicht haben, wenn er gewinnen will“, sagte der aus Äthiopien stammende 1.500-m-Spezialist, der bereits vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon als Siebenter in 62:58 Minuten überrascht hatte. „Das war gar nicht so gut im letzten Jahr, dieses Mal bin ich besser vorbereitet“, sagte Homiyu Tesfaye, der sich im März in Den Haag auf starke 61:20 steigerte und nun am Sonntag in Berlin den deutschen Rekord ins Visier nimmt. „Mein Ziel ist es, diesen Rekord zu brechen.“ Die Bestmarke hatte der damalige Leipziger Carsten Eich beim Berliner Halbmarathon vor 25 Jahren aufgestellt. Er gewann 1993 das Rennen in 60:34 Minuten, was damals sogar ein Europarekord war. Mit Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) ist ein zweiter deutscher Topläufer am Start, der gut in das Wettkampfjahr 2018 gestartet ist. „Ich habe zuletzt gut trainieren können und will mich am Sonntag weiter steigern“, sagte der 30-Jährige.
Im Rennen der Frauen startet mit Kejeta Melat eine Läuferin, die vor kurzem sehr gute Form zeigte: Die Äthiopierin, die für Grün-Weiß Kassel startet und in Deutschland lebt, ist die einzige Läuferin im Feld, die eine Bestzeit von unter 70 Minuten aufweist (68:41). „Ich habe gut trainiert und hoffe, dass das Wetter gut ist“, sagte Melat. Einen zweiten Anlauf nimmt beim Berliner Halbmarathon Gesa Krause. Europas beste Hindernis-Läuferin hatte sich vor einem Jahr in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) schon einmal an den 21,0975 km versucht, kam dort jedoch nicht ins Ziel. „Ich freue mich, dass ich wieder in Berlin laufen kann – wenn auch auf einer ungewohnten Strecke. Deswegen ist es schwer, eine Zeitprognose abzugeben. Aber ich bin in Topform“, sagte Gesa Krause, die erst am Freitagmorgen aus einem Trainingslager in Südafrika direkt nach Berlin kam. Wenn die Hindernis-WM-Dritte von 2015 ihr Potenzial auch nur halbwegs auf den Halbmarathon übertragen kann, kann sie am Sonntag eine gute Rolle spielen.
Hilfreich ist für Gesa Krause, dass mit Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) eine Trainingspartnerin und Freundin im Rennen ist. Nachdem sie vor einem Jahr beim Berliner Halbmarathon ihre persönliche Bestzeit um 30 Sekunden verpasst hatte, will Heinig es dieses Mal besser machen. 72:55 Minuten war sie vor zwei Jahren in Barcelona gelaufen. In Berlin plant die 28-Jährige eine deutliche Steigerung.
Ausgewählte Topläufer mit Bestzeiten
Männer:
Gilbert Masai KEN 0:59:31
Richard Mengich KEN 0:59:35
Erick Kiptanui KEN 1:00:05
Noah Kigen KEN 1:00:25
Vincent Kipchumba KEN 1:00:32
Simon Tesfaye ERI 1:01:00
Homiyu Tesfaye GER 1:01:20
Zouhair Talbi MAR 1:02:00
Suttoali Khoarahlima LES 1:02:04
Evans Kurui KEN 1:02:08
Emmanuel Kiprono KEN 1:02:56
Birhanu Addisie ETH 1:03:20
Philipp Pflieger GER 1:03:44
Frederick Kipkosgei KEN Debüt
Frauen:
Kejeta Melat ETH 1:08:41
Maryanne Wangari KEN 1:10:13
Eunice Kioko KEN 1:10:31
Maja Neuenschwander SUI 1:10:46
Anne-Mari Hyryläinen FIN 1:11:10
Martina Strähl SUI 1:11:50
Neheng Khatala LES 1:12:46
Katharina Heinig GER 1:12:55
Gesa Felicitas Krause GER – – –
Und später sehe ich noch ein hörenwertes Interview, welche Urs Weber nach (oder vor) der Pressekonferenz mit den deutschen Hauptakteuren führte.
Kultur und Geburtstag ist für mich eine sehr gute Kombination. Und so hielt ich es auch an diesem 21. März 2018.
Ziel ist für uns die etwa 30 km nördlich von Neuruppin gelegene Gemeinde Rheinsberg. Der Hauptanziehungspunkt ist dort das Schloß.
Vorab lesen wir uns ein wenig kundig:
Das malerisch am Ufer des Grienericksees gelegene Schloß Rheinsberg war von 1736 bis 1740 die Kronprinzenresidenz des späteren preußischen Königs Friedrich des Großen. Friedrich Wilhelm I. erwarb den Landsitz für seinen ältesten Sohn im Jahr 1734 nach dessen Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erweiterte das Gebäude zu einer Dreiflügelanlage und gestaltete die Innenräume im Stil des frühen Rokoko. Der Kronprinz schuf hier einen Musenhof, an dem er sich fernab von Berlin seinen philosophischen, literarischen und musischen Interessen widmen konnte.
Nach seinem Regierungsantritt schenkte Friedrich das Schloß seinem Bruder Heinrich. Der Prinz, ein Diplomat von europäischem Rang, führte die Tradition des Musenhofes ab 1752 glanzvoll fort. Der friderizianische Park wurde erweitert und zu einem der frühesten empfindsamen Landschaftsgärten Deutschlands umgestaltet.
Die Umbauten, die Heinrich über ein halbes Jahrhundert hinweg an seiner Residenz vornahm, fanden mit der Einrichtung der Paraderäume und der Sommerwohnung als frühklassizistische Raumkunstwerke einen krönenden Abschluß. Aus der Kronprinzenzeit Friedrichs hat sich unter anderem der prachtvolle Spiegelsaal erhalten:
Soweit einige geschichtliche Bezüge.
Die Sonne lacht
Für unseren Besuch haben wir Sonnenschein bestellt und Petrus erfüllt den Wunsch. Schnee und Sonnenschein bilden einen interessanten Kontrast:
Und noch bevor wir das Schloß erreichen, haben wir eine kurze Begegnung mit einem Eichhörnchen.
Dann aber spazieren wir weiter Richtung Schloß, schauen auf den Grienericksee:
Weil unsere Führung durch das Schloß erst um 12 Uhr beginnt, erkunden wir weiter das Umfeld:
Dann aber schließen wir uns 15 Leuten an und lassen uns die Schönheiten des Schlosses von der Fremdenführerin erläutern.
Zu schauen gibt es sehr viel. Hier nur ein kurzer Eindruck:
Nach einer Stunde verabschieden wir uns vom Schloß und fahren ins zwei Kilometer entfernte Hafendorf Rheinsberg. Dort im Hotel erwartet uns ein leckeres Mittagessen. Anschließend werfen wir noch einen Blick ins eigentliche Hafendorf:
Peter Grau
Die Tage gehen ins Land, mein Geburtstag ist Vergangenheit.
Nachlesen kann ich auf Papier, wer an mich gedacht hat. Drei Briefe erreichten mich: Einer aus Berlin von meinem Lauffreund Jürgen, einer von meinem Neuruppiner Freund Günther und einer vom Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg, genauer von Jürgen Fischer, den ich sicherlich schon seit 40 Jahren kenne.
Die meisten Glückwünsche aber kamen über Facebook. Rund 190 Freunde dachten an mich. Einen Teil von ihnen kenne ich persönlich, aus meiner Journalisten-Zeit. Andere sind virtuelle Freunde, die ich bei Facebook gewonnen habe. Alle habe ich registriert, nur bei wenigen konnte ich mich bisher persönlich bedanken. Ich schaffe das zeitlich einfach nicht. Deshalb an dieser Stelle: Dank an alle, die an mich dachten. Ich denke auch an sie, wenn sie wieder Geburtstag haben. Und wenn ich nicht jedem Glückwünsche schicke, sei mir das verziehen. Inzwischen, im März 2018, sind es allein 2082 Freunde bei Facebook geworden. Eigentlich zuviel, um sich mit ihnen ständig zu „unterhalten“. Aber ich habe mich daran gewöhnt, will sie nicht mehr missen. Jeden Tag erfahre ich viel von ihnen, und manchmal darf ich auch solche Meldungen nutzen, um mit ihnen meine Homepage zu verschönern.
Vor allem Künstler und deren Werke habe ich in der letzten Zeit vorgestellt, sowohl auf meiner Homepage als auch auf meiner zweiten Facebook-Seite (Peter Grau, Journalist, Kunst-und Kulturseite).
Wie lange ich dafür die Kraft aufbringen werde, weiß ich nicht. Ganz damit aufhören will ich nicht, weil ich damit soviel Freude habe und neues Wissen erlange. Aber ich will in den nächsten Monaten mich vor allem auch mit meinem eigenen Leben befassen, mich an all das erinnern, was ich in nunmehr 78 Jahren erlebt habe. Und das soll dann in einem Buch münden. Zwar sehe ich jetzt schon das Problem, daß ein Buch wohl nicht reichen wird. Aber sammeln möchte ich erstmal den Stoff und dann kann ich entscheiden, was daraus wird. Mal sehen, wie ist in einem Jahr aussieht.
Man wird bei Geburtstagen oft gefragt, was man denn geschenkt bekommen habe. Hier ist ein Blick auf meinen Gabentisch:
Ich freue mich immer, wenn ich auf Facebook neue Entdeckungen machen kann. Und eine solche hat mir Marion Mergen beschert. Sie schrieb über ihre Erinnerungen an ein Depeche Mode-Konzert, was sie vor nunmehr dreißig Jahren am 7. März 1988 in Ostberlin in der Werner –Seelenbinder-Halle besucht hatte.
Marion Mergen (Mari März):
DER SOUND DER ANDEREN
Heute vor genau 30 Jahren war ich dabei, als Depeche Mode Geschichte schrieb. Ostdeutsche Geschichte. Zu einer Zeit, als niemand auch nur im Traum daran dachte, dass dieses Ungetüm aus Stahl und Beton eines Tages verschwinden würde. Ich war fünfzehn … damals … am 7. März 1988. Der Geburtstag der FDJ – der Freien Deutschen Jugend. Ein bitterer Witz, der mir zu dieser Zeit so langsam bewusst wurde. FREI. Dieses Attribut gab es hinter der Mauer nicht. Jedenfalls nicht für mich in Ost-Berlin. Schon gar nicht mitten in der Pubertät – als Freigeist und Outlaw zwischen all den Söhnen und Töchtern der Staatssicherheit. In meiner Schule, die nicht umsonst den Namen des Begründers dieser paranoiden und menschenverachtenden Organisation trug. Felix Dzierzynski. Etwas Gutes hatte dieser Umstand allerdings. Ich war mit meiner Freundin Romana die Einzige in unserer Klasse, die überhaupt englische Musik hörte und mit diesem SOUND DER ANDEREN etwas anfangen konnte. Ich weiß heute ehrlich gesagt nicht mehr, wie wir es geschafft haben, legal an diese Karte zu kommen, für die zahllose DM-Fans in der DDR mehrere Monatsgehälter und sogar ganze Motorräder auf dem Schwarzmarkt bezahlten oder aber zu Hunderten vor der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin/Prenzlauer Berg in dieser unglaublichen Märznacht umsonst warteten.
Wir hatten damals kein Telefon, kein Internet, im DDR-Fernsehen wurde darüber nicht berichtet, auf der Eintrittskarte stand nicht mal der Name der Band … und trotzdem wussten meine Freundin und ich, dass diese „goldene“ Eintrittskarte mehr wert war als alles Geld der Welt. Depeche Mode machte übrigens 100.000,00 DM Verlust an jenem Abend … und doch spielten sie. Für uns! Die Atmosphäre am Einlass war mit nichts zu vergleichen. Ich habe sie sehr still und bedrückend in Erinnerung. Angst ging um. Die einen (wie wir) fürchteten, dass uns jemand die Karte wegnehmen könne. Ich hatte meine im Stiefel versteckt. Und die anderen (so viele) konnten die bittere Wahrheit kaum ertragen, dass sie ohne Karte das einzigartige Konzert ihrer Idole nur von draußen erleben durften. Viele weinten an diesem Abend. Heulten sich die Seele aus dem Leib. Ich auch. Obwohl ich zu den Glücklichen gehörte, die Dave Gahan, Martin Gore, Andrew Fletcher und (damals noch) Alan Wilder live erleben durften, flennte ich die ganze Zeit … als ein Traum Realität wurde, wir die Unfreiheit für einen unvergesslichen Moment vergaßen, als unsere Idole von den heimlich geschmuggelten BRAVO-Postern stiegen und wir uns fühlen durften wie ganz normale Teenager jenseits der Mauer. Ein Jahresvorrat an Tränen ging an diesem Abend drauf. Nicht nur bei mir…“
Soweit der authentische Bericht von Marion Mergen. Und ich muß gestehen: Schon beim Lesen dieses Berichtes flossen bei mir die Tränen, obwohl ich kein Depeche Mode-Fan war (allerdings gefällt mir deren Musik heutzutage). Aber solche Tränen sind leicht erklärbar. All das, was wir damals in der DDR erlebten, blieb bis heute in unserem Gedächtnis. Und vor allem auch das, was wir damals nicht erleben durften. Eben, weil wir eingemauert waren.
Die Erinnerungen verblassen
Dreißig Jahre sind eine sehr lange Zeit. Manches verblaßt. Doch erinnern konnte ich mich zumindest, daß Ulrike, eine meiner Töchter, damals auch Depeche Mode-Fan gewesen ist. Sie war etwa im Alter von Marion Mergen, wir lebten ebenfalls in Ostberlin. Ulrike, die nun seit vielen Jahren in Mexiko-Stadt lebt schrieb mir dazu jetzt:
„Ich habe dunkel in Erinnerung, daß damals in unserer Schulklasse 2 Tickets verteilt wurden. Mit Sicherheit weiß ich, daß wir alle für René gestimmt haben, weil er der Mega-Fan von Depeche Mode war. Ich denke fast, daß ich ebenfalls eine Eintrittskarte hatte, auf der allerdings nicht mal der Name der Band stand. Also hatte ich vielleicht das zweite Ticket. Oder ich habe damals soviel darüber gelesen, daß ich denke, daß ich dabei war“. Meine zweite Tochter Petra allerdings ist der Meinung, daß ihre Schwester nicht live dabei war. Gleich, wie es war. Dieses Konzert hat Ulrike damals sehr bewegt.
Doch nun kommt der Knalleffekt. Drei Tage, nachdem ich die Geschichte von Marion Mergen gelesen hatte, bekam ich folgende Fotos aus Mexiko zugeschickt:
Depeche Mode tourt gerade in Amerika, und Ulrike hatte kurzfristig mit ihrer Kollegin Valentina (rechts) Tickets für ein Konzert der nunmehr dreiköpfigen Band in einem Baseball-Stadion von Mexiko-Stadt erstehen können. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.
Peter Grau
Über das Konzert von Depeche Mode 1988 in Ostberlin kann man auch im Folgenden nachlesen
http://www.spiegel.de/einestages/depeche-mode-in-der-ddr-a-946720.html.
Und über Marion Mergen, die ja der eigentliche Auslöser dieser Geschichte war, werde ich bald auf meiner Homepage berichten.
Wer sehr neugierig ist, kann sich über sie, die auch mit ihrem Künstlernamen Mari März bekannt ist, unter www.mari-März.de oder www.korrekt-getippt.de informieren.