Eine Sopranistin auf Abwegen

Manchmal macht es Klick, wenn man bestimmte Namen hört. So gestern geschehen, als ich las: Die spanische Sopranistin Montserrat Caballé (82 Jahre) ist wegen Steuerbetrugs zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Hinzu kam eine Geldstrafe von 250.000 Euro und noch eine Zahlung von 70.000 Euro an das Finanzamt. Ihr wurde vorgeworfen, dem Finanzamt im Jahre 2010 Steuern vorenthalten zu haben. Sie habe den Pyrenäen-Kleinstaat Andorra als ihren Wohnsitz angegeben, aber in Wirklichkeit in Barcelona gelebt. Die Musikerin hatte bei einer Vernehmung durch einen Ermittlungsrichter einen Steuerbetrug bestritten und ausgesagt, in dieser Zeit wirklich in Andorra gewohnt zu haben. Dennoch zahlte sie die angeblich hinterzogenen Steuern mittlerweile nach. Dies dürfte den Weg zu dem jetzt geschlossenen Übereinkommen freigemacht haben.
Und warum erinnerte ich mich an sie? 1997 hatte ich sie das erste und einzige Mal live singen hören und zwar bei der Eröffnungsfeier der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Athen. Sie fand in dem für die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit erbauten Marmorstadion Panathinaikos statt. Ich weiß auch noch, daß ich und mein Kollege Jörg Wenig von dieser Feier sehr angetan waren, und das u.a. auch wegen der Sopranistin. Und wenige Tage danach liefen die Marathonläufer dort ins Ziel.