Es ist nicht gerade prickelnd, wenn man seine Lebensjahre dahinrasen sieht. Aber manchmal bin ich doch dankbar, etwas älter zu sein, weil ich es mir leisten kann, noch länger als bis Mitternacht fernsehen zu können und am nächsten Morgen nicht wie manche um 5 oder 6 Uhr aufstehen muß.
Am gestrigen Sonntag (14. Januar) war solch ein Abend. Zunächst sah ich mir eine meiner Lieblingssendungen im Westdeutschen Rundfunk (WDR) an: Wunderschön.
Diesmal zwar nicht mit meiner Lieblingsreiseführerin Tamina Kallert, aber auch Andrea Grießmann machte ihre Sache gut, zumal sie die Landessprache beherrscht. Wohin ging es diesmal? Nach Kuba.
Sehr informativ war es und nebenbei erinnerte ich mich, daß ich noch eine ganze Menge Fotos auf meiner Homepage veröffentlichen will, die mein Wiener Journalistenkollege Olaf Brockmann vor einigen Wochen aus Kuba mitbrachte.
Mehr davon unter http://www.petergrau-leichtathlet.de/?p=11223
Es folgten im Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) einige Filme aus der DDR-Vergangenheit. Zunächst eine Geschichte um drei Kinder der damaligen Politiker-Größen Sindermann, Grüneberg und Mittag, die in der Prominentensiedlung Wandlitz bei Berlin aufwuchsen. Danach eine Geschichte über die von Walter Ulbricht und seiner Frau Lotte adoptierte Tochter Beate, deren „Rückgabe“ an ihre leibhaftige Mutter, und die weitere Adoption einer Tochter, die wiederum den Namen Beate bekam.
Und dann zum Abschluß ein Film über Roberto Yanez Betancourt y Honecker, dem Sohn der Tochter von Erich und Margot Honecker, Sonja.
https://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/a/video-167672.html
Der Künstler Roberto Yanez bei einer Ausstellung in Berlin 2013 (Foto: dpa)
Schon zu Beginn des Filmes stellt Roberto klar, daß er zwar der Enkel ist, aber nicht für all das, was Erich Honecker vorgeworfen wird, verantwortlich gemacht werden will. Doch dann gewöhnt man sich schnell an die philosophierenden Ausführungen eines Mannes, der in Ostberlin geboren wurde, als Kind engen Kontakt zu seinen Großeltern Erich und Margot Honecker hatte, dann in eine normale Oberschule ging und mit 16 Jahren durch die politische Wende aus der DDR nach Chile (dort kommt sein Vater her) kam. Nun ist Roberto erstmals nach 23 Jahren wieder in Berlin. (Film aus dem Jahr 2013, aber hochspannend).
Es war fast 1.30 Uhr, als ich den Fernseher ausmachte. Befriedigt, daß ich mein Wissen erweitern konnte.
Peter Grau