Meine Enkeltochter Paulie lebt in Köln, und ist vielseitig interessiert. So nimmt sie beispielsweise schon fünf Jahre lang Reitunterricht. In Stommeln, 25 km vor den Toren von Köln, hat sie immer mehr Freude daran gefunden. Doch seit einem Jahr fand dort kein Unterricht mehr statt.
So liegt es auf der Hand, bei ihrem Ferienaufenthalt in Neuruppin nach einer Gelegenheit auszuschauen, wo man reiten kann. Wir bekommen den Tip, es in Wulkow bei Bert Deter zu versuchen.
Zunächst führt uns das Navi noch nicht zum Ziel, aber der Reiterhof Deter ist bekannt und eine freundliche Anwohnerin zeigt uns den Weg.
Als Erstes fallen uns die vielen Pferde auf der nahen Weide ins Auge.
Vier Jugendliche, die hier ihre Ferien aktiv verbringen, sitzen am Tisch, mittendrin ihre „Chefin“, die Pferdewirtschaftsmeisterin Dörthe Friedrichson. Paulie wird freundlich begrüßt und bald geht es auf die Weide, um die Pferde „einzufangen“:
In der Zwischenzeit taucht auch der Chef des Reiterhofes, Bert Deter auf, bietet meiner Tochter Petra und mir freundlich Kaffee an. Dann aber sind wir schnell im Fachgespräch. Offen erzählt uns Bert über Licht und Schatten auf seinem Reiterhof, läßt aber immer seine Liebe zum Pferd durchblicken. Wir erfahren in dieser kurzen Zeit sehr viel über den Reiterhof, der fast 50 Pferden eine Heimat bietet. Rund 15 Pferde gehören Bert Deter, die anderen sind „Gastpferde“.
Später mache ich mich auf der Internetseite www.reiterhof-deter.de sachkundig und nehme mir vor, später im Herbst mal wieder vorbeizuschauen und den Chef nochmals eingehend zu interviewen.
Beinahe hätte ich verpaßt, daß Paulie zunächst den ihr zugewiesenen „Andi“ gepflegt hat und dann mit einem Mal schon auf dem Pferd sitzt.
Dörthe gibt die letzten Anweisungen und flugs geht es Richtung Reitplatz.
Ich habe Paulie noch nie leibhaftig reiten gesehen. So bin ich sofort beeindruckt, wie gekonnt sie auf dem Pferd sitzt, und wie sie reitet, ohne Nervosität zu zeigen. Ich bin sehr stolz auf meine Enkeltochter und halte alles mit der Kamera fest:
Spätestens jetzt muß gesagt werden, daß an diesem Nachmittag sehr hohe Temperaturen herrschen. Mehr als eine Stunde reitet Paulie ohne Pause, eine physische Anstrengung für sie und natürlich auch für das Pferd.
Aber sie und die anderen jungen Reiterinnen kämpfen sich durch:
Vorteilhaft für Paulie ist, daß ihr mit Andi ein sehr ruhiges, 17 Jahre altes Pferd zugewiesen wurde. So hat sie wenig Mühe, es zu bändigen und auf die Hinweise von Dörthe zu reagieren. Die Pferdewirtschaftsmeisterin hat schnell gemerkt, daß Paulie schon mal geritten ist und lobt sie zwischenzeitlich auch.
Paulie lobt ihr Pferd, auch wenn sie hinterher bemerkt, daß Andi manchmal in Galopp gefallen ist, wenn Paulie es noch garnicht gewollt hat. Aber insgesamt war es ein voller Erfolg.
Wir verabschieden uns von Dörthe und Bert und wissen, daß es nicht unser letzter Besuch auf dem Reiterhof gewesen ist.
Peter Grau