Archiv für den Tag: 10. September 2016

80 Oldtimer – die Parade am Bollwerk in Neuruppin

Sie ziehen das Auge des Betrachters magisch an, diese alten Autos, sehr gepflegt und fahrtüchtig. Oldtimer-Rallys gibt es viele in Deutschland, doch in der Regel stehen Wertungsprüfungen auf dem Plan, muß möglichst schnell gefahren werden.

Diesmal war alles anders. Der ADAC Berlin-Brandenburg hatte erstmals zu einer Rally unter dem Motto: „Wandern durch die Mark Brandenburg“ gerufen und rund 80 Fahrzeuge folgten dem Ruf (bzw. ihre Halter). Diesmal sollten die Schönheiten des Ruppiner Landes entdeckt werden und entsprechend waren die drei Tage auch geplant.

Ausgangspunkt war Rheinsberg, und bereits am Freitag (9. September 2016) standen Ziele wie der Ziegelpark Mildenberg und das Weihnachtshaus Himmelpfort auf dem Plan.

Am Samstag aber kamen sie nach Neuruppin, nutzten die dafür super geeignete Fußgänger-Promenade, genannt auch das Bollwerk, direkt am Ruppiner See, unweit der Schiffsanlegestelle und des Fontanehotel, zum Vorbeifahren. Sehen und gesehen werden, so das Motto, und ein sachkundiger Sprecher, der über die Autos alles wußte (so schien es) und dazu alles noch mit kleinen Geschichten garnierte, setzte gewissermaßen die intellektuelle Krone auf. Eine Stunde unterhielt er am Mikrofon das Publikum:

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Die zuschauende Menge wuchs ständig an, und auch ich gesellte mich dazu. Leider ca. zehn Minuten zu spät, und da sah ich dann eines der Prunkstücke gerade noch wegfahren. Doch all das, was danach kam, erfreute mich genauso. Es muß nicht immer nur Prunk sein.

Auch das wichtigste Auto in der DDR, der Trabant, ist das Hinschauen wert:

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 Unser unterhaltender Chefsprecher, eigentlich ein gebürtiger Wessi, lobte das Fahrzeug ebenfalls und fügte hinzu: Wenn die die Trabantbesitzer bei Rallye-Veranstaltern anmelden, dann „nimmt man sie mit Kußhand“.

Und auch der Wartburg ist ein gern gesehener Gast.

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Aber natürlich dominiert das, was in westlichen Gefilden gebaut wurde. Ob es nun Mercedes, Porsche, BMW, Rolls-Royce oder Jaguar heißen möge.

All das vereint fuhr an uns vorbei, und jedes Auto wurde extra vorgestellt.

Ich kam da mit dem Mitschreiben nicht mehr mit, denn ich wollte vor allem auf meinen Fotoapparat betätigen. In „Konkurrenz“ mit Herrn Vogel von der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) und Eckhard Handke vom Ruppiner Anzeiger. Von beiden werde ich am Montag in den Tageszeichnungen lesen können und schauen dürfen.

Vorab aber einige Autos, allesamt schön anzusehen:

Die Autoflotte rollt an:

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Weiter hinten zu sehen: Die Fahrgäste steigen zur Seenrundfahrt auf das Luxusschiff „Kronprinz Friedrich“:

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Vorn aber hält der Autostrom noch einige Zeit an:

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BMW von 1938:

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Im Vordergrund der Chefsprecher (mit bunter Mütze), im Hintergrund die beiden Türme der Klosterkirche:

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Jaguar aus dem Jahre 1959:

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Das wohl älteste Auto, gebaut im Jahr 1936. Mit sehr vielen Originalteilen, wie der Eigentümer berichtet. Aber- eng geht es zu im Zweisitzer:

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Dagegen ein „Frischling“:

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Aber er dient dazu, daß „unser“ Chefsprecher noch eine letzte Geschichte los wird: „ Als ich einmal auf der Transitstrecke eine Panne hatte, hielt genau solch ein Wartburg mit eben dieser Farbe an, bot mir Hilfe an. Ich solle zusteigen, sagte man. Auf meine Entgegnung, daß das doch verboten sei und meinen Helfern Schwierigkeiten bereiten könne, winkten sie nur ab. Kommen Sie ruhig, wir helfen gern“.

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Dann fragt der Sprecher noch nach dem typischen Geräusch des „ Wartburgs“. Und als er keine Antwort bekommt, greift er selbst zu, hebt die Klappe des Kofferraums hoch und läßt sie sausend nach unten fallen. Ein lauter Knall, eben das Geräusch: Metall auf Metall. Und das Lachen und der abschließende Applaus des Publikums waren ihm sicher.

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Die Klosterkirche aber „schaute“ wieder auf ein ruhiges Bollwerk. Doch wie lange? Trubel herrscht oft hier unten. Und ich habe nur 300 m von zuhause bis zum Bollwerk. Beim nächsten Ereignis bin ich wieder dabei.

Peter Grau