Archiv für den Tag: 5. September 2016

Das 75. ISTAF im Berliner Olympiastadion – eine Nachbetrachtung in Worten und Bildern

Harting klein ISTAF 067

Ein Glück, daß es in diesen Tagen, als ich wegen des ISTAFs einige Male die Autobahn frequentierte, dort keine Staus gab. Zumindest nicht zu meinen „Reisezeiten“. Freitag (2. September) Pressekonferenz (siehe dazu „ Was ich rund um die internationale Pressekonferenz vor dem 75. ISTAF in Berlin erlebte ), Samstag früh Kurzbesuch bei der Heimregatta Rudern gegen Krebs“ in Neuruppin (siehe dazu: Traditionsregatta „Rudern gegen Krebs“ in Neuruppin) und zu mittäglicher Stunde wieder Richtung Berliner Olympiastadion gefahren.

Eigentlich wollte ich wieder in der Reichsstraße parken (wie am Freitag), aber dann nahm ich doch den kürzeren Weg, rollte über die A 10 , dann Richtung Spandau, vorbei an Elstal (dort, wo vor einiger Zeit auch die Leichtathletik mal stattfand und wo 1936 die Olympioniken kampierten). Dann war ich schon ganz nahe am Olympiastadion, bog rechts ab in eine beschauliche Wohngegend und fand ein Plätzchen für mein Auto. Damit ich es spät am Abend wiederfinden konnte, fotografierte ich zunächst die wichtigen Straßenschilder:

Glock eins

 

Dicht an der vielbefahrenen Heerstraße pure Idylle:

Glock zwei

Voraus ahnte ich schon das Stadion, nur die Glockenturmstraße mußte ich mich noch „hinaufschleppen“, bepackt mit Laptop und Fotoapparat.

Glock drei

Und schon lag es vor mir:

Glock vier

Hinein durch das Südtor, erste Begegnung mit den Sicherheitskräften. Ein kurzer Blick auf meine Pressekarte und dann wurde ich durchgewinkt. Kurz fragte ich, warum mein Gepäck nicht kontrolliert würde und die Antwort hieß: „Sie sehen vertrauenswürdig aus.“ Vielleicht lag es auch an meinem Alter…

Wie immer schaute ich zunächst, wie das Programmheft angeboten wurde (einige Geschichten durfte ich dafür wieder schreiben).

Glock fünf

Glock sechs

Ein Schild machte zwar aufmerksam, aber die Verkäuferinnen blieben stumm. Ich hatte meine Bedenken, ob das ausreichen würde. Es mußte ja nicht wie auf dem Fischmarkt zugehen, aber ein wenig lauter hätte es sein können. So war ich schon froh, als ich eine Kaufszene filmen durfte:

Glock sieben

Die zwei Türme und zwischen ihnen die Olympischen Ringe, immer ein Hingucker. Schade, daß ich in diesem Stadion keine Olympischen Spiele mehr erleben werde. Aber immerhin war ja mein Vater hier schon mal Olympiabesucher: 1936 (seine Fotos von damals werde ich hier auf meiner Homepag bald veröffentlichen). Achtzig Jahre ist das nun schon her.

Glock acht

Doch nun hinein ins Stadion, und meinen Platz gesucht. Nadine war mir dabei behilflich, und bald saß ich in Reihe 6, neben Jan-Henner Reitze, Martin Neumann und Philip Häfner. Alle drei arbeiteten aktuell, ich hatte das Privileg, mir die Rosinen heraussuchen zu können. Und fotografieren wollte ich. Erstmals hatte ich ja eine Kamera dabei, die besser zoomte, die mir alles etwas näher brachte.

Zunächst kam ich gerade richtig, um den letzten Wurf von Christina Obergföll mitzubekommen. Von oben sah es fast so aus, als ob sie ein wenig traurig dem Speer hinterherschaute:

 

Glock neun

Das könnte man auch verstehen, denn ein Abschied tut immer weh.

Glock zehn

Aber später auf der Ehrenrunde war zumindest kurzzeitig aller Abschiedsschmerz wieder verflogen:

Glock elf

Christina Obergföll durfte ich lange Zeit als Berichterstatter begleiten. Immer war sie freundlich, auskunftswillig, einfach pflegeleicht. Da empfand ich schon ein wenig schade, daß nun vor Olympia der Zoff im Speerwerferinnen-Lager überhand nahm. Ein wenig erinnerte ich mich an frühere Zeiten, als Steffi Nerius und Christina Obergföll vor allem Konkurrentinnen waren.

Ich hätte mir zum Abschied von Christina Obergföll gewünscht, daß alle deutschen Speerwerferinnen der Spitzenklasse aktiv dabei gewesen wären, aber das war nur ein frommer Wunsch.

Wie es anders geht, bewiesen die männlichen Kollegen. Und wie sich später auf der Pressekonferenz zwei von ihnen, Thomas Röhler und Johannes Vetter, präsentierten, das war einfach begeisternd (später dazu mehr).

Begeisternd wie immer beim ISTAF waren die Schülerstaffeln, ein fester Programmpunkt:

Glock zwölf

Dann aber erfolgte die offizielle Eröffnung:

Glock dreizehn

Und gleich zu Beginn wurden 19 deutsche Olympiasieger der Leichtathletik aus früheren Jahren in schicken Autos auf einer Ehrenrunde den Zuschauern präsentiert. Unter ihnen beispielsweise Ulf Timmermann, der Ex-Kugelstoßer aus Berlin.

Glock vierzehn

Aber leider war ich ganz oben auf der Tribüne überfordert, alle auf „Zelluloid“ zu bannen. Und die Fahrzeuge waren einfach zu schnell für mich.

Glock fünfzehn

Da hätte ich unten an der Laufbahn stehen müssen… So bleibt mir nur, den einen oder anderen in der nächsten Zeit zu einem Interview zu bitten und zu erkunden, wie er seit seinem ISTAF-Sieg die Zeit verbracht hat.

Eine tolle Idee war auch, daß einige der prominenten, heute aktiven Teilnehmer des ISTAf auf Fahrrad-Rikschas ebenfalls dem Publikum vorgestellt wurden:

Glock sechszehn

 

Glock siebzehn

Glock achtzezhn

Etwas verschwommen das Foto der beiden deutschen Olympiasieger von Rio, Thomas Röhler und Christoph Harting. Da fehlte mir ein Foto-Stativ:

Glock neunzehn

Eine ruhigere Hand bewies ich gleich danach, als sich alle Olympiasieger von Rio, die danach aktiv werden würden, schon mal auf das „Siegespodest“ stellten:

Glock zwanzig

Und auf diesem Podest wurde im Laufe der Veranstaltung die Aktiven der jeweiligen Disziplinen vorgestellt. Wie etwa die Diskuswerfer:

Glock einundzwanzig

So weit sind wir auf der Pressetribüne vom Geschehen entfernt:

Glock zweiundzwanzig

Da braucht man normalerweise ein Fernrohr…

Sehr groß ist das Stadion. So fallen dann Lücken auf den Rängen auf, 75.000 oder so gehen hier normalerweise hinein. Aber mit 44.500 Zuschauern konnte der Veranstalter noch zufrieden sein.

Glock dreiundzwanzig

Glock vierundzwanzig

 

Man muß aber die Kamera nur in die richtige Richtung lenken. Da sieht es dann schon viel voller aus:

Glock fünfundzwanzig

Glock sechsundzwanzig

 

Und auch dieser Blick ist angenehm. Er stammt aus dem laufenden Diskuswettbewerb. Der Ring wurde erstmals auf die andere Seite des Stadions versetzt. Wenn ich mich recht erinnere, ist der spätere Sieger, der Österreicher Lukas Weisshaidinger gerade in den Ring gegangen. Dieses Foto habe ich dann am Abend nach Wien zu meinem Journalistenkollegen Olaf Brockmann geschickt. Leider hatte ich kein Foto vom Sieger, aber da half dann bald Iris Hensel aus.

Glock neunzig

 

Zwischendurch: Verabschiedung einiger verdienstvoller deutscher Athleten:

Glock siebenundzwanzig

Björn Otto, Linda Stahl, Christina Obergföll, Betty Heidler (von links)

Glock achtundzwanzig

 

Unsortiert nun einige Fotos aus verschiedenen Disziplinen:

Start 110 m Hürden (etwas verwischt):

Glock neunundzwanzig

Meine „Geschichte“ Pascal Martinot-Lagarde /FRA) (links) weiß noch nicht, ob er gewonnen hat.

Glock dreissig

Er wurde zeitgleich hinter dem Briten David Omoregie in 13,23 s Zweiter.

 

Start 100 m der Männer:

Glock zweiunddreißig

Nach fünf Metern:

Glock dreiunddreißig

Im Ziel:

Glock vierunddreißig

Robert Harting betritt den Ring:

Glock fünfunddreißig

Robert Harting verläßt den Ring:

Glock sechsundreißig

Robert Harting gibt Ralph Scholt von der ARD gleich danach ein Interview:

Glock siebenunddreißig

Während des 3000-m-Laufes der Männer:

Glock achtunddreißig

Zieleinlauf der Männer über 3000 m. Hinter dem Kenianer Kiprono Choge wird Bernard Lagat (USA) Zweiter:

Glock neununddreißig

Bernard Lagat nach seinem Abschiedsrennen am Mikrofon:

Glock vierzhig

 

Die Speerwurfgala der vier Deutschen

Erstmals seit dem Jahre 2003 waren die speerwerfenden Männer wieder beim ISTAF dabei. Und wie sich dem Publikum präsentierten, wie sie mit den letzten verbliebenen Kräften Staunen ob ihrer weiten Würfe hervorriefen: man fühlte, was man da über zehn Jahre lang vermißt hatte.

Die Reihenfolge: 1. Johannes Vetter 89,57, 2. Julian Weber 88,29, 3. Andreas Hofmann 85,42, 4. Thomas Röhler 82,55 m.

Hinterher eine nicht endenwollende Ehrenrunde:

Glock einundvierzhig

Zwischendurch wurden Autogramme gegeben:

Glock zweiundvierzig

 

Und dann die Show der Worte im Presseraum. So wie sich beide, Thomas Röhler und Johannes Vetter, da präsentierten, war beispielhaft. Alle Journalisten waren zutiefst beeindruckt, wie die beiden alle Facetten des Speerwurfs darlegten, das individuelle Training (alle gemeinsam trainieren, das würde uns nichts bringen) die Offenheit untereinander in allen Trainingsfragen (es gibt keine Geheimnisse, auch unsere Trainer tauschen sich aus), den menschlichen Zusammenhalt (wir können alle gut miteinander, obwohl wir Konkurrenten sind) und das Selbstbewußtsein (wir wissen, wie stark der deutsche Männerspeerwurf gegenwärtig ist). Ich erinnerte mich gut daran, wie an gleicher Stelle, in diesem kleinen, eigentlich dem großen Olympiastadion nicht würdigen Presse-Räumchen, vor einigen Jahre zwei deutsche Weitspringer, Christian Reif und Sebastian Bayer, eine Lanze für ihre Disziplin gebrochen hatten. Und da flogen die Worte ebenso präzise, überzeugend durch den Raum. Solche Persönlichkeiten braucht die deutsche Leichtathletik!

Leichtathletik: Breite deutsche Speer-Spitze

Beim Istaf im Berliner Olympiastadion zeigen die deutschen Werfer ihre Dominanz – und wie gut sie sich verstehen.

von
Soweit der Hinweis auf den Artikel im „Tagesspiegel“.
 

 

Lassen Sie nun die Fotos auf sich wirken:

 

Glock dreiundvierzig

Glock vierundvierzig

Glock fünfundvierzhig

Glock sechsundvierzig

Glock siebenundvierzhig

Glock achtundvierzig

Zwischendurch wurde das Ergebnis vom Hürdensprint der Frauen eingeblendet:

Glock neunundvierzig

 

Weiter die Show von Thomas Röhler und Claus Vetter:

Glock fünfzig

 

Im neuen Buch  „ Leichtathletik  2016″,  herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband und verlegt vom Kölner Verlag DLM RunMedia GmbH,    signierte Thomas Röhler als Olympiasieger:

Glock einundfünfzig

Dirk Pille, mein Journalistenfreund aus vielen gemeinsamen „Schlachten“ (vor allem der WM 1994 in Athen) war extra aus Erfurt /Sondershausen/Nordhausen herbeigeeilt, um das Neueste über den Thüringer Olympiasieger, der aus Jena stammt, zu erfahren und für die „Thüringer Allgemeine“ zu publizieren (ich selbst als gebürtiger Erfurter war in den 1950er-Jahren schon Leser dieser Zeitung. Damals hieß sie „Das Volk“):

Glock zweiundfünfzig

 

So sieht die Unterschrift des Olympiasiegers im Speerwurf, Thomas Röhler, aus:

Glock achtundfünfzig

 So sieht seine Autogrammkarte aus:

Glock neunundfünfzig

 

Als alle Autogramme geschrieben waren, spürte man, daß nun auch bei Thomas Röhler der Akku immer leerer wurde. Aber nun hat er viel Zeit, ihn wieder aufzuladen. Nach seinen Urlaubswünschen gefragt, antwortete er: „ Ich bin froh, wenn ich erstmal in Jena in meiner Wohnung die Tür hinter mir zumachen kann“. Es sei ihm gegönnt.

Das Abschlußfeuerwerk:

Glock sechszig

Glock einundsechzig