Zu Leichtathletik-Veranstaltungen in Leipzig fahre ich immer sehr gern. Nicht nur, weil die „Arena“ sehr gut für die Leichtathletik geeignet ist, sondern auch, weil Leipzig fast „vor der Tür“ liegt, wenn man das bei 230 km sagen darf.
An diesem Samstag, dem 27. Februar 2016, war es zwar frühmorgens frisch, aber die Sonne lachte, und frohen Mutes machte ich mich auf zur Autobahn, um zu den Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten zu fahren. Nach 150 km legte ich bei Köckern eine kurze Pause ein. Traditionell, denn das hatte ich früher bei meinen gefühlt tausend Fahrten nach Erfurt auch so getan. An der Raststätte Köckern war immer Halbzeit. Aber Leipzig liegt viel näher als Erfurt. Nach etwas über zwei Stunden war ich bereits angekommen. Zwar führte mich mein Navi nicht gleich zum Hotel, dem Commundo Tagungshotel in der Zschocherschen Straße. Die Nr. 69 sei auf der rechten Seite, meinte mein Freund Yannick auf dem Navi. Doch dort waren nur leere Häuser zu sehen. Aber nach kurzem Suchen fand ich das Hotel doch noch, auf der linken Seite, mitten in diesem ehemaligen Arbeiterviertel Plagwitz. Das Zimmer-Nr. 312, mit Aussicht auf einen ruhigen, großen Innenhof, war sehr einladend. Vor allem der riesige Schreibtisch vor der Fensterfront überzeugte.
Zwei Kilometer brauchte ich nur vom Hotel zur Jahnallee und zur Arena.
12 Uhr kam ich im Presseraum an, begrüßte das Ehepaar Vollmer, die seit ewigen Zeiten bei allen Meisterschaften die gute Seele im Organisationsbüro sind. Der Raum füllte sich immer mehr, und ich konnte viele „alte“ Bekannte schon jetzt sprechen.
Dann wurde es offiziell. Mediendirektor Peter Schmitt moderierte die Eröffnungspressekonferenz:
DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop, DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska und Thomas Bauerfeind vom neuen DLV-Partner Bauerfeind AG äußerten sich zu den bevorstehenden Deutschen Hallenmeisterschaften.
Dr. Clemens Prokop
Idriss Gonschinska
Thomas Bauerfeind
Die Journalisten lauschten eifrig, aber Fragen hatten sie jetzt noch nicht:
Und dann stürzten sich alle auf ihre Presseplätze in der vollbesetzten Halle.
Wenn ich nicht gerade mit Interviews im Presseraum oder im Kaffee beschäftigt war, konnte ich auf meinem Platz inmitten der Kollegen von leichtathletik.de das Geschehen ebenfalls hautnah verfolgen
Aus dem leichtathletik.de-Team: Martin Neumann, Christian Fuchs, Harald Koken, Silke Morrissey (von links)
Und ich konnte miterleben, wie mein Sitznachbar Harald Koken am Samstag den Liveticker bestückte, in atemberaubender Geschwindigkeit und ohne irgendeine Pause. Weil ich selbst früher einige Male den Liveticker „füttern“ durfte, konnte ich diesen Streß noch besser nachfühlen.
Nur gut, daß alle Ergebnisse sofort auf seinem Bildschirm eingespielt wurden:
Aber nicht nur der Liveticker ging über das Internet hinaus in die Welt. Auch zusammenfassende Texte, Bilder und Videos waren und sind über www.leichtathletik.de abzurufen.
Ich durfte mich vor allem den Gesprächen hingeben, ob nun Smalltalk oder auch intensiv. So plauderte ich 45 Minuten lang mit Andreas Busse. Der hatte in den 80ern in der Weltspitze der Mittelstreckler mitgemischt, und arbeitet nun schon 20 Jahre lang als Projektleiter des Indoor –Meetings in Karlsruhe. Für den gebürtigen Dresdner waren diese Meisterschaftstage eine willkommene Gelegenheit, in die alte Heimat zu kommen und Freunde und Bekannte aus früheren Jahren zu treffen.
Andreas Busse (links) und Alain Blondel bei der Hallen-Europameisterschaft 2015 in Prag
Aber die Finalentscheidungen über 60 m der Frauen und Männer verpaßte ich natürlich nicht. Zunächst freute ich mich sehr über den Sieg von Tatjana Pinto.
Der Anfang: Tatjana Pinto am Start des 1. Vorlaufes, links mit der Startnummer 466.
Und dann sah ich den Rekordlauf von Julian Reus, der in 6,52 s den Langzeit –Rekord des Berliners Sven Matthes (dessen Geschichte unter „Treffs mit Leichtathleten“ auf dieser Homepage) verbesserte.
Julian Reus „ am Boden“, aber nur für die Fotografen. Und gelb auf schwarz die Zeit des neuen deutschen Hallenrekordes: 6,52!
Die Finalteilnehmer freuen sich gemeinsam, umringt von Fotografen.
Julian Reus glücklich am Mikrofon von Hallensprecherin Julia Nestle.
Auf den Spuren des Leipziger Marathonlaufes
Am Sonntagvormittag begab ich mich dann auf die Spuren der Vergangenheit, suchte den alten Kurs des Leipziger Marathonlaufes, den ich in den 80er-Jahren viermal absolviert hatte. Darüber und über den anschließenden Kurztrip durch Leipzigs Zentrum berichte ich in einer späteren Tagebuchnotiz.
Am frühen Nachmittag standen dann weiter die Finals der DM auf dem Programm. Erneut ausverkauft war die Halle, ein schönes Zeichen für die nach wie vor bestehende Attraktivität der Leichtathletik, auch wenn das leider in den Medien nicht mehr so herüberkommt. Doch Fotografen gab es genug in Leipzig:
Die Fotografen bei der Arbeit
Und kurz vor dem Abschluß der Meisterschaften bekam ich nochmals Besuch auf der Pressetribüne. Ex-400-m-Mann und Mitglied der Bronzestaffel bei der WM 1993 in Stuttgart, Karsten Just (seine Geschichte auch unter „Treffs der Leichtathleten“ auf meiner Homepage) kam gemeinsam mit seiner Frau Kathi vorbei:
Und vorher hatte er ein Foto „geschossen“, als „Beweis“, daß ich wirklich inmitten der Journalistenschar von leichtathletik.de gesessen habe:
Diesmal von rechts: Silke Morrissey, Pamela Ruprecht, Harald Koken, Peter Grau, Martin Neumann (Foto: Karsten Just)