Der Martinimarkt in Neuruppin ist jedes Jahr ein Besuchermagnet für jung und alt. Man spricht vom größten Jahrmarkt zwischen Rostock und Berlin, und das haben auch diesmal die insgesamt 60.000 Besucher bewiesen. Dicht an dicht reihten sich die Fahrgeschäfte, die Stände mit Speis und Trank aneinander. Auf dem Schulplatz, auf dem Bernhard-Brasch-Platz und auf dem beide verbindenden Teil der Karl-Marx-Straße lebte der Rummel.
Wie immer sind wir ganz dicht dabei, sehen aus unserem Badezimmer das Riesenrad.
Tradition ist auch, daß wir am ersten Tag zu unserem Lieblingskiosk gehen und uns ein warmes Kirschglühbier bestellen. Der „Wirt“ ist auch immer zu einem Schwätzchen bereit:
Am letzten Tag bin ich dann nochmals über den Martinimarkt gegangen, um die Karussells abzulichten. Die Vielfalt ist erneut überzeugend.
Doch der Anfang ist nicht so, wie ich es mir gedacht habe. Ich fotografiere diese beiden Pferdchen, die zu einem Kinderkarussell gehören:
Doch dann erscheint ein Angestellter dieses Fahrgeschäftes und bedeutet mir mit Gesten: nicht fotografieren. Was mag der Grund sein? Ist in den Pferden etwas Verbotenes versteckt? Ich verweise den Angestellten auf meinen Presseausweis, frage ihn nach dem Grund. Doch gleich merke ich, daß er der deutschen Sprache nicht mächtig ist, mir es deshalb auch nicht erklären kann.
Für den Moment bin ich sauer, denn um mich herum fotografieren die Besucher ausdauernd mit ihren Handys. Vielleicht sehe ich zu professionell aus.
Aber ich habe mir vorgenommen, auf Fotopirsch zu gehen, und lasse mich durch diesen Zwischenfall nicht beirren. Es bleibt auch ein einmaliger Vorfall.
Karussells auf dem Schulplatz:
Die Berliner Rutsche, direkt am Eingang zum Bernhard-Brasch-Platz:
Auto-Scooter gehörte früher zu meinen Favoriten. Heute bevorzuge ich größere Autos.
Und dann stehe ich vor einer Neuheit, dem Monster:
Bis auf 45 Meter hoch werden die Fahrgäste geschleudert. So hoch hinaus möchte ich nicht fliegen. Aber fotografieren ist von überall möglich:
Woanders geht es gemäßigter zu. So etwas beim kleinen Riesenrad:
Oder beim Kinderkarussell:
Schneller geht es zu bei diesem „normalen“ Karussell:
Und ich erinnere mich dabei daran, daß wir damals, während der Schulzeit in Erfurt, auf dem Platz zwischen Thüringenhalle und Stadion, ebenfalls einen großen Rummel hatten und wir lange auf ähnlichen Karussells standen. Nicht, um zu fahren, sondern um Musik zu hören. Das waren meine ersten Begegnungen mit Elvis Presley und Bill Halley. Leider höre ich heute solche Musik auf dem Martinimarkt nicht.
Die Petersburger Schlittenfahrt:
Für Spaß und Gruseln ist auch gesorgt:
Wie Hühner auf der Stange sitzen die jungen Leute, ehe sie in die Luft geschleudert werden:
Das Kettenkarussell. Früher bin ich da gern mitgefahren.
Genug der Fahrgeschäfte. Nun drehe ich auf dem Brasch-Platz noch eine Runde, um mir anzusehen, was an Essen und Trinken angeboten wird:
Auf der Hauptstraße reihen sich dann ebenfalls viele Stände aneinander:
Und so sieht unser Lieblingsstand aus, wo es das Kirschglühbier gibt:
Auf dem Schulplatz geht die Ess-und Trinkorgie weiter, wenn man denn will:
Über allem thront das Riesenrad. Auch im Dämmerlicht noch ein Blickfang:
„Verbotenerweise“ fotografiere ich nochmals das Karussell mit den anrüchigen Pferden. Diesmal aber in ganzer „Pracht“, und ohne Einwände des Personals:
Musik rundet meinen Spaziergang der Sinne ab:
Nochmals das Riesenrad abgelichtet, denn bald schließt der Martinimarkt für dieses Jahr und schon in der Nacht wird es abgebaut.
Dann müssen wir wieder ein Jahr warten. Aber der Martinimarkt 2017 kommt bestimmt.
Peter Grau