Jahrelang war der Ex-Äthiopier Homiyu Tesfaye die Medaillenhoffnung für den DLV über 1500 m. Auch wenn ich ihn nie persönlich gesprochen habe, mochte ich ihn doch. Er kam freundlich daher und der große Erfolg schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch nun hat sich vieles in seinem Leben geändert.
In der FAZ vom 18.11.2016 wird ausführlich darüber berichtet. Lesen Sie dort die Geschichte des Homiyu Tesfaye:
Leichtathlet Tesfaye: Sankt Moritz – der Liebe wegen
Von Katja Sturm und Michael Reinsch
Homiyu Tesfaye galt als kommender Weltklasseläufer mit Medaillenchancen. Jetzt scheint seine Laufbahn zu Ende zu sein: Nicht steuerbar, heißt es. Einfluss hat nur eine – seine Verlobte.
Homiyu Tesfaye und Maryam Jamal
Es war, als sei ein Weltklasseläufer vom Himmel gefallen: 2010 stand plötzlich ein junger Mann auf dem Sportplatz von Eintracht Frankfurt, sagte, er heiße Homiyu Tesfaye, stamme aus Äthiopien und habe politisches Asyl beantragt. Er wollte ein bisschen mittrainieren. Ein Jahr später wechselte er in die Gruppe von Bundestrainer Wolfgang Heinig, drei Jahre später war er Deutscher, auch weil er als Medaillenkandidat bei den Olympischen Spielen von Rio erschien.
Inzwischen scheint die Karriere des Homiyu Tesfaye im Deutschen Leichtathletik-Verband zu Ende zu sein. „Ich bin maßlos enttäuscht“, sagt Heinig, „Er ist nicht steuerbar und deshalb nicht förderwürdig.“ Seit fast einem Jahr wollte Tesfaye von Heinig nur noch Trainingspläne, aber keine Zusammenarbeit mehr. Er verpasste Trainingslager, meldete sich zu längeren Aufenthalten in Äthiopien zwar bei der Bundeswehr ab, deren Sportförderung er genoss, nicht aber beim Bundestrainer, er verpasste Doping-Kontrollen…