Archiv für den Tag: 15. Januar 2016

Nicole Best- ein Leben zwischen Triathlon und Gehen

Mehr als zehn Ironman-Starts, unzählige weitere Triathlon-Wettkämpfe, flotte Zeiten im Laufen und den Weltmeistertitel im Bahngehen zählt Nicole Best zu ihren Erfolgen. Auf ihrer Homepage (www.nicolebest.com) sind die Ergebnisse fein säuberlich aufgezählt. Und in ihrer Vita kann man dort nachlesen, wie sie zum Sport, zum Gehen und zum Triathlon gekommen ist.

Ich traf sie zuletzt 2009 am Rande der Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in der Leipziger Arena, dort, wo auch in diesem Jahr 2016 wieder die deutschen Hallenmeisterschaften stattfinden. Diesmal aber ohne Nicole Best, denn das Gehen steht nicht auf dem Programm.

Über ihren Auftritt bei den Hallenmeisterschaften 2009 habe ich in der „Leichtathletik“ Nr. 11 vom 18. März 2009 den folgenden Artikel geschrieben:

Unterwegs in zwei Welten

Triathleten gelten allgemein als ziemlich modern – neudeutsch darf sogar das Wort cool verwendet werden. Da kommt die „alte Tante“ Leichtathletik meistens nicht mit. Es gibt aber eine Athletin, die beides auf höchstem Niveau verbindet: Die Geherin Nicole Best wandelt zwischen Deutschen Hallen-Meisterschaften und dem Ironman auf Hawaii.
Sie war mit 41 Jahren die älteste Medaillengewinnerin bei den Deutschen Hallenmeisterschaften Ende Februar in Leipzig… Natürlich konnte Best der siegenden Olympiafünfzehnten von Peking, Sabine Krantz /TV Wattenscheid/12:15,70) über 3000 Meter nicht Paroli bieten, aber 13:37,89 Minuten und die Silbermedaille waren trotzdem ein riesiger Erfolg. Im „Schlussspurt“ hatte sie Christin Elß (SC Potsdam) auf den dritten Rang verwiesen. Auch hier galt der Spruch von Danny Ecker: Nicht das Alter, sondern die Höhe, sprich Leistung entscheidet. Christina Elß ist knapp halb so alt wie Nicole Best.

Training auf der Rolle

Dabei frönt die Hessin nur selten ihrer „alten Liebe“, dem Gehen. Im Winter hatte sie anfangs überhaupt nicht spezifisch trainiert, „nur Laufen sowie für den Triathlon Rollentraining und Schwimmen.“ Triathlon? Richtig, Nicole Best ist seit vielen Jahren eine erfolgreiche Triathletin. Seit 1992 bestreitet sie Triathlons. „ Ich mag vor allem die lange Distanz. Einmal im Jahr bin ich bei einem Ironman dabei.“ Oder auch zweimal, denn 2008 mußte sie erst in Klagenfurt antreten, um sich dort als Achte hinter sieben Profis und als klare W40-Siegerin für den Gipfel des Triathlons, die Weltmeisterschaft auf Hawaii (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und ein Marathonlauf) zu qualifizieren. In sehr guten 9:32:02 Stunden gelang ihr das. Den Marathon absolvierte sie dabei in beachtlichen 3:22:11 Stunden. Im Oktober startete dann das große Abenteuer Hawaii. „ Nach 10:33 Stunden war ich im Ziel, eine Stunde langsamer also. Aber die Witterungsbedingungen waren dort auch besonders schwierig. Es war heiß, heißer ging es nicht“.

Da hat es Nicole Best einfacher, wenn sie über die kürzere Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren , 10 km Laufen) Wettkämpfe in der Hessenliga für ihren Darmstädter Triathlonverein bestreitet. Aber auch in diesem Jahr soll es ein Ironman sein, im Sommer ist Roth an der Reihe.
Anfang 2009 galt die volle Konzentration der 41-Jährigen jedoch den ganz kurzen Strecken. Im Januar stieg Best ins Gehtraining für die 3000 Meter en. „ Ich dachte, dass ich genug Kondition durch den Triathlon, durch das Ausdauertraining habe und nun nur etwas Technik trainieren müßte. Aber da habe ich es gleich übertrieben und mir eine Muskelverletzung zugezogen. Doch zwei Tage Pause wirkten Wunder, die Schmerzen gingen weg.“ Im DM-Finale habe sie zwar noch etwas gemerkt, aber stets gedacht: „ Da muß ich jetzt durch“. Und ihre Endzeit lag dann mit 13:37,89 Minuten nur knapp 20 Sekunden über ihrer Bestzeit aus dem Jahre 2000.

Elegante Technik

Nach wie vor macht es Freude, der zierlichen Nicole Best beim Gehen zuzuschauen. Sie hat diese nicht einfache Fortbewegungsart im Blut, könnte man denken. Aber schon 1999, nachdem sie in Erfurt über 10.000 Meter Deutsche Meisterin geworden war, hatte sie mir im Gespräch von ihrer neuen Liebe, dem Triathlon, vorgeschwärmt….

Soweit Auszüge aus dem Artikel in der „Leichtathletik“.
Und wie kam ich nun wieder in Kontakt zu Nicole Best. Ganz einfach: über Facebook.
(Fotos sind auf ihrer Homepage zu sehen)