Veröffentlicht am 30. November 2015
An diesem Sonntag-Abend wird natürlich viel über die Entscheidung der Hamburger gegen eine Olympiabewerbung im Jahr 2024 geschrieben, vor allem auch im Netz. Ich hätte mir auch ein Ja gewünscht, denn das wäre für mich vielleicht erstmals die Gelegenheit gewesen, auch einmal bei Olympia dabei sein zu können. Doch es sollte nicht sein.
Und schon vorher habe ich gemeint, daß man mit dieser Abstimmung die Demokratie übertreibt… und kaum habe ich das gedacht, lese ich bei facebook vom Sportredakteur bei der BILD Berlin Sebastian Kayser die folgende Meinung, die mir so richtig aus dem Herzen spricht:
…wusste schon immer, dass man es mit der Demokratie auch übertreiben kann. The Olympic Games werden in Deutschland nicht stattfinden. Kein Wunder nach der Fehlerkette: Falsche Stadt, falsche Zeit, falsches Demokratie-Verständnis.
Ich bleibe dabei: Olympia-Chancen hätte nur Berlin gehabt, und dann auch nur für 2028 oder 2032. Die Bewerbung für 2024, wo Deutschland die Fußball-EM bekommt, war rausgeschmissenes Geld, völlig sinnlos. Und dann mit Hamburg! Nur Berlin hat als deutsche Stadt weltweiten Klang. Das ist eindeutig. Aber wenn ich mich als DOSB und Politik schon entscheide, ins Rennen zu gehen, dann muss ich es durchziehen – OHNE Volksabstimmung. Erst Recht, wenn sich über die IOC-Vorgaben hinweggesetzt wird, die da “Bestand nutzen” lauteten. Hamburg hat im Gegensatz zu Berlin kaum nutzbare Sportstätten. Die immensen Kosten haben nun anscheinend abgeschreckt. Umso mehr muss ich einfach mal anpacken, statt ständig hier noch ne Abstimmung und da noch ne Befragung zu machen. Das Volk hat die Bürgerschaft in Hamburg und das Abgeordnetenhaus in Berlin gewählt, und wenn die Ja zu Olympia sagen, dann wird es eben gemacht. Sonst brauche ich ja keine Wahlen, weder für den Bundestag noch für den Landtag noch in der Kommune.
Für Deutschland war es das in den nächsten Jahrzehnten mit Olympia. Schade, ich hätte gern zu aktiven beruflichen Zeiten Olympia im eigenen Land gehabt. München 2022 hätte die Spiele einfach nur abholen müssen, die wurden quasi auf dem Silbertablett serviert. Stattdessen: klassisch verbockt, wie nur wir Deutschen es fertigbringen. Berlin 2000 und Leipzig 2012 waren einfach schlecht vorbereitet. Kein Vergleich zu dem Bums und der Power, die z. B. London 2012 an den Tag gelegt hat.
Ich glaube, es bleibt nur eine Lösung: Berlin ordentlich angehen und mit aller Macht loslegen. Wird mit dieser Bundesregierung aber nichts, die es nicht fertig brachte, Hamburg eine klare Finanzierungszusage zu geben. Als die am Beginn der Abstimmung nicht da war, war klar, dass es in die Hose geht. Heißt: auf eine Regierung warten, die mehr auf den Sport zählt als die jetzige. Mit eigenem Sport-Ministerium und nicht als Anhängsel des Innenministeriums. Was soll das denn? Nur, wenn der Sport wieder die Rolle spielt, die ihm zusteht, als Botschafter außerhalb der Politik, wird das was. Wann das sein wird, das will ich mir lieber nicht ausmalen.
Es ist, wie ich mir schon dachte, garnicht so einfach, eine Homepage zu erstellen. Word Press hilft zwar, aber noch besser ist es, wenn man einen sachkundigen Helfer aus dem Umfeld findet. Und das gelang mir per Zufall, als ich kürzlich meine alte Laufwirkungsstätte, den Zachertsportplatz in Berlin-Lichtenberg, aufsuchte und einen “alten” Lauffreund traf, der mir sofort Hilfe anbot. Bisher haben wir “nur” emails gewechselt, am 1. Dezember wollen wir bei ihm Nägel mit Köpfen machen. Meine Vorstellungen wechseln sehr häufig. Deshalb bin ich froh, wenn die “Geburt” näherrückt. Bis Weihnachten wird es auf alle Fälle fertig sein.
So könnte die erste Seite in etwa aussehen! Aber so wird sie nicht. Ich übe nur, die Fotos in die Beiträge hineinzubringen.
Am Sonntag (15. November) war letzter Tag bei der Korrektur eines neuen Buches aus dem in Neuruppin seßhaften Regionalverlag unter Leitung von Peter Pusch. Unter dem Titel „Neuruppin-das Album“ gibt es in diesem Buch eine Stadtführung der besonderen Art. Reich bebildert mit über 500 Postkarten, untermalt mit kurzen Texten, wird der Leser an die Hand genommen und durch Vergangenheit und Gegenwart der Stadt geleitet.
Und ich habe mich wieder durch alle 200 Seiten gewühlt, eifrig Korrektur gelesen. Dieses Tun liegt mir immer noch bzw. schon seit langem. Es macht einfach Freude, wenn man Fehler entdeckt, wenn man zum Gelingen eines Buches beitragen kann. Leider gibt es bei den meisten Zeitungen keine Korrektoren mehr, denn das wäre auch heute noch eine Tätigkeit für mich. Das war vor vielen Jahren, als ich noch in Berlin wohnte, anders. Da durfte ich für die „Berliner Zeitung“ Korrektur lesen.
Die fertige Fassung des Buches wurde auf einer CD per Post „durch die Lüfte“ nach Gera zur Druckerei geschickt. Zwei Wochen wird der Druck wohl dauern, und dann liegt das fertige Buch vor. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest.
Er hatte so ganz normal begonnen, dieser Freitag, der 13. November. Schon früh fuhr ich Richtung Berlin, zum Berliner Olympiastadion, wo 10.30 Uhr eine Pressekonferenz zur Konstituierung des Organisationskomitees für die Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 (Kürzel BEM 2018) stattfinden sollte. Auf dem Olympischen Platz vor dem Stadion traf ich Diskuswerfer Robert Harting, der dort wie ich sein Auto parkte. Schnell produzierte der Berliner noch ein Selfie, daß er später ins Netz stellte. Und im kurzen Gespräch meinte er zur Aufdeckung der russischen Dopingpraktiken. „ Eigentlich freue ich wie auch andere Sportler darüber, denn wir haben schon lange in dieser Richtung gedacht.“ Er sah jedoch auch die Gefahren für seine Sportart durch eine negative Stimmung in der Öffentlichkeit und eine Abkehr von der Leichtathletik.
Und nun sollte gewissermaßen die Arbeit für die EM 2018 im Olympiastadion beginnen, für die Leichtathletik geworben werden.
Der Andrang zur Pressekonferenz war groß. Fotos knipsen, den Text erstellen, das war eine normale Aufgabe. Und weil es im Stadion kein WLAN gab, fuhr ich dann in den Olympiapark um die Ecke und setzte meinen Bericht und die Fotos für leichtathletik.de dort im Büro des TOP Sportmarketing Berlin ab. (siehe http://www.leichtathletik.de).
Die Rückfahrt nach Neuruppin war unproblematisch, weil ohne Stau und Zwischenfälle. Am frühen Abend kam dann die Nachricht, daß der Internationale Leichtathletikverband (IAAF) die russischen Leichtathleten wie erwartet suspendiert hatte. Die sicher weitreichenden Auswirkungen bis hin zu einem Aus der russischen Athleten für die Olympischen Spiele 2016 in Rio sind noch nicht abzusehen.
Wechsel der Sportart: 21 Uhr begann im ARD-Fernsehen das Fußball-Freundschaftsspiel Frankreich und Deutschland. Und es endete im Pariser Stade France gegen 22.45 Uhr. Zweimal hatte man in der ersten Halbzeit schon sehr laute Explosionen gehört, sie aber noch als Böllerschüsse fehlgedeutet. Doch das waren unweit des Stadions bereits Bombenexplosionen, die eine Nacht des Schreckens mit vielen Opfern außerhalb des Stadions einleiteten. Bis 2 Uhr verfolgte ich das Geschehen am Fernseher, gebahnt, voller Entsetzen und Fassungslosigkeit. Ein Tag, der mit einem so hoffnungsfrohen Ausblick auf ein sportliches Großereignis in Berlin begann, endete so schrecklich. Es war ein wahrlich „Schwarzer Freitag“.
Diesen 9. November 1989 erlebte ich in Neuruppin in meinem Arbeitszimmer. Ich sah im Fernsehen die Pressekonferenz des DDR-Fernsehens, auf der Günter Schabowski eine neue Reiseregelung verkündete und auf die Nachfrage, wann denn das gültig sei, stammelte: „ Nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich“. Verblüfft und im ersten Moment nicht erfassend, was das bedeutete, eilte ich ins Wohnzimmer, wo die Glasermeister der Region eine Versammlung abhielten. Auch deren Verblüffung war groß und die Versammlung wurde sofort abgebrochen.
Ich habe es damals bedauert, daß ich nicht mehr ständig in Berlin wohnte, wo ich die Chance gehabt hätte, sofort an die Mauer zu eilen. Aber auch so war zwei Tage später meine Fahrt zum Übergang an der Berliner Invalidenstraße, der Gang zum Grenzpolizisten, der mir nochmals einen Passierstempel in meinen Personalausweis drückte und der folgende Gang durch ein Menschenspalier nach Westberlin ein berührendes Ereignis.
Die Negativschlagzeilen im Sport häufen sich. Nicht nur im Fußball, sondern aktuell auch in der Leichtathletik. Da wird es nicht leicht, sich unbeschwert weiter der Leichtathletik zu widmen, zumal man, wie ich, nicht direkt in das Ganze eingebunden ist, nichts davon gewußt hat und nun nur auf das angewiesen ist, was in den Medien verbreitet wird.
Aber vielleicht ist es gerade deshalb so wichtig, mit den deutschen Ex-Leichtathleten zu sprechen, über schöne Zeiten zu plaudern und zu beschreiben, wie nützlich der Sport für die berufliche Entwicklung war. Und nützlich bedeutet dabei nicht, daß man damals materielle Reichtümer angehäuft hat (was für die meisten sowieso nicht möglich war), sondern vielmehr, daß man Tugenden wie Kampfkraft, Durchsetzungsvermögen, Selbstbewußtsein erworben und gestählt hat.
Und zweitens ist es wichtiger als jemals zuvor, selbst Sport zu treiben. Selbst laufen ist also für mich eine naheliegende Schlussfolgerung.
Wenn es um Pressekonferenzen in Berlin geht, nehme ich gern die einstündige Anfahrt von Neuruppin nach Berlin auf mich. So auch gestern, als das ISTAF-Indoor einlud, um auf die dritte Auflage am 13. Februar 2016 aufmerksam zu machen.
Diesmal fand sie direkt am Veranstaltungsort statt, der Mercedes-Benz Arena Berlin (vormals O2-World). Das Blau der O2-World ist verschwunden, nun dominiert Schwarz, was sehr modern wirkt. Hausherr Michael Hapka ist stolz darauf, weist auf Veränderungen hin. „ Seit dem 1. Juli 2015 heißen wir Mercedes-Benz Arena. Manches ist moderner, frischer geworden.“ Und er betont, daß er glücklich ist, daß auch die dritte Auflage des ISTAF-Indoor hier stattfindet. „ Bei der Premiere wußten wir noch nicht, wie es wird. Nun aber wissen wir es, daß es gut wurde.“
Und wie um das zu betonen, erklärt Meeting-Direktor Martin Seeger, daß die ARD diesmal zur besten Sendezeit am Samstag-Abend eine Zusammenfassung des Events bringt. Frank Kowalski, der in rund 1000 Tagen als Geschäftsführer der Leichtathletik-EM 2018 im Berliner Olympiastadion Gastgeber sein wird, lobt: „ Das ist für diese Veranstaltung der Ritterschlag.“
Bei beiden will Diskuswerfer Robert Harting dabei sein, der nach seinem Kreuzbandriß eine lange Wettkampfpause einlegen mußte. „ Ich freue mich darauf, auch wenn es nun für mich nicht mehr wie von selbst gehen wird. Die Würfe auf Knopfdruck, bei denen ich dann mit einer Weite von 68,50 m oder ähnlich als Sieger aus dem Ring ging, wird es nicht mehr geben.“ Aber er läßt keinen Zweifel daran, daß er die Diskusscheibe wieder weit werfen wird. „ Ich kann 2016 in Rio Olympiasieger werden. Aber ich habe durch die Verletzung eine andere Einstellung zum Sport gewonnen, und das finde ich sogar gut.“
(mehr zur Pressekonferenz und zu Robert Harting ist bei http://www.leichtathletik.de nachzulesen).
So sah ich 1985 aus, im Dreiergespann (links) auf der Hatz im Wald. „Etwas“ jünger und schlanker als heutzutage, und natürlich viel schneller. Aber auch heute macht mir Laufen noch Spaß, auch wenn es mühsam ist, sich nach wochenlangen Laufpausen wieder heranzutasten. Um so mehr bereitet mir ein solcher Tag wie heute Spaß. Eine Stunde war ich im Neuruppiner Stadtwald im speziellen Intervall-Training unterwegs, was gegenwärtig einen ständigen Wechsel zwischen Laufen und Gehen bedeutet. Nicht eben prickelnd, aber immerhin mit Luft nach oben. Und wie immer hatte ich auch viel Zeit, die Gedanken schweifen zu lassen. Heute am 4. November flogen sie zurück ins Jahr 1989, als ich mich am Berliner Alexanderplatz in die Millionenschar derer einreihte, die für Demokratie und Reformen demonstrierten und die alle noch nicht ahnen konnten, daß sich wenige Tage später, am 9. November, die Mauer öffnen würde.
Norbert Hensen, mein Kölner Journalistenkollege, hat es am Sonntag geschafft: Trotz zu wenig Trainingskilometern und Krämpfen nach 25 km erreichte er nach 5:11 h das Ziel. Viel Zeit verbrachte er aber zwischendurch auch mit Fotografieren. “Es war ein Erlebnis”, schrieb er trotzdem hinterher. Und ich tröstete ihn, wenn er überhaupt Trost brauchte, mit meinem Zielfoto vom Marathon 1996 in London, wo es mir
ähnlich erging. Zwar fotografierte ich nicht, aber ich hatte zu wenig trainiert, und zudem war es für Londoner Verhältnisse damals sehr warm.
Zwei Fotos von meinem London-Marathon (eines bei ca. 10 km mitten im Pulk (2457) und dann im Ziel).
Spannend sind die Formel 1-Rennen zuletzt nicht mehr gewesen, vor allem wegen der Überlegenheit von Hamilton und Rosberg. So war es auch eben, bei der Formel 1-Rückkehr nach Mexiko. Aber alle Teilnehmer, alle Journalisten waren begeistert, sie lobten Mexiko über den grünen Klee. Und es war ehrliche Freude der sportbegeisterten Mexikaner, gekrönt mit der Siegerehrung.
Da kann ich ein wenig verstehen, daß sich meine Tochter Ulrike seit vielen Jahren in diesem Land wohlfühlt.
21.3.2015: Dreiviertel der Lebensleiter sind erklommen, nun gilt der Blick auf das letzte Viertel. Für die Feier ist das 3-Gänge-Programm angerichtet. Erster Gang: 12.30 Uhr beim Griechen um die Ecke. 14.00 Uhr zweiter Gang in den Musiksalon zuhause, Pianomusik und Erinnerungen des Jubilars an 75 abwechslungsreiche Jahre. Alle Gäste erhalten eine 32-seitige Zusammenfassung der Lebensstationen von Erfurt über Berlin nach Neuruppin. Dritter Gang: im Kaffeesalon bei Torten, Sahne, Kaffee. Und nebenher wurde auch Sekt, Wein und Obstler gereicht. 17.30 Uhr vierter Gang, der Heimweg der Gäste. Fazit: ein gelungener Tag, ohne Wehmut, ohne Klagen ob des Alters.
15.3.2015: Mein runder Geburtstag wirft seine Schatten voraus. Die Einladungen sind verschickt, die Tortenproduktion im Hause läuft.
12.3.2015: In der Bibliothek habe ich mir einige Bücher ausgeliehen: „Der Crash ist die Lösung“ (Welk, Friedrich), „ Die verbotene Reise“ (Peter Wensierski), „ Restlaufzeit“ (Hajo Schumacher) und „Ab jetzt ist Ruhe“ (Marion Brasch).
5.3.2015: Ab heute ist wieder Leichtathletik-Zeit. Bis zum Sonntag geht es bei der Hallen-EM in Prag um Medaillen. Erinnerungen an frühere Europameisterschaften und Weltmeisterschaften werden wach. Die Halle hat mir immer Spaß gemacht.
4.3.2015: Ausführlicher Lebenslauf ist fertiggestellt. 32 Seiten sind es geworden, und dabei habe ich noch viel gekürzt. Später für die Homepage will ich das noch mit Fotos unterfüttern.
3.3.2015: Wie jeden Dienstag trafen wir uns wieder bei Peter Pusch zum Dreier-Gipfel in Sachen Homepage. Übten, wie man Fotos auf die Homepage verschiebt. Aber alles ist recht kompliziert, braucht noch viel Übung.
1.3.2015: Wieder mal eine halbe Stunde gelaufen. Zwar mit kleinen Gehpausen, aber immerhin. Das Wetter war auch lauffreundlich, kühl, so wie ich es mag. Und ein wenig Motivation habe ich aus den Briefen an meine Mutter geschöpft, die ich gerade für meine Homepage ausgewertet habe, und in denen viel über meine Lauferlebnisse zu lesen war.
23.2.2015: In wenigen Tagen habe ich das Buch „ Das hohe Haus. Ein Jahr im Parlament“ von Roger Willemsen mit großem Interesse gelesen. Willemsen saß dort nicht als Abgeordneter, sondern als ganz normaler Zuhörer auf der Besuchertribüne im Berliner Reichstag. Das gesamte Jahr 2013 verfolgte er, war in jeder Sitzungswoche dabei. Kein Thema war ihm zu abgelegen, keine Stunde zu spät. Er sprach nicht mit Politikern oder Journalisten, sondern machte sich sein Bild aus eigener Anschauung und durch die Lektüre von etwa 50.000 Seiten Parlamentsprotokoll. Als „mündiger Bürger“ und leidenschaftlicher Zeitgenosse mit offenem Blick erlebte er nicht nur die großen Debatten und Feierstunden, sondern auch Situationen, die nicht von Kameras erfaßt wurden und jedem Klischee widersprachen: effektive Arbeit, geheime Tränen und echte Dramen. Der Bundestag funktioniert, aber anders als vielleicht gedacht.
R.i.P: Das schreibe ich nun sehr ungern in meinem Tagebuch. Und noch mehr, wenn es überraschend kommt. Heute, am 8. Februar 2016, das sind nur rund 12 Monate nach dem Eintrag vom Buchtip in diesem Tagebuch, erreicht mich die folgende Nachricht:
Der Bestseller-Autor und frühere Fernsehmoderator Roger Willemsen ist tot. Dies bestätigten sein Büro in Hamburg und sein Frankfurter Verlag S. Fischer am Montag.
Willemsen starb am 7. Februar 2016 im Alter von 60 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung in seinem Haus in Wentorf bei Hamburg.
Der Autor gehörte zu den bekanntesten deutschen Intellektuellen. Im August 2015 wurde bekannt, dass der Autor an Krebs erkrankt ist. Die Diagnose erhielt er kurz nach seinem 60. Geburtstag. Daraufhin sagte er alle öffentlichen Veranstaltungen ab und lebte seither weitestgehend zurückgezogen aus der Öffentlichkeit.
ZDF-Sendung „Willemsens Woche“ machte den Autor bekannt
Willemsen, der vor allem mit essayistischen Reisebüchern („Die Enden der Welt“) bekannt wurde, landete zuletzt mit seinem Buch „Das Hohe Haus“ (2014) einen Bestseller. Er hatte ein Jahr lang das Geschehen im Bundestag von der Tribüne als Zuhörer verfolgt.
Im Fernsehen machte sich der in Hamburg lebende Autor vor allem in den 90er Jahren mit der ZDF-Talksendung „Willemsens Woche“ einen Namen. Im Schweizer Fernsehen moderierte er den „Literaturclub„.
Der 1955 in Bonn geborene Willemsen machte sich einen Namen als Journalist, Buchautor und Kulturkritiker. Einem größeren Publikum wurde er ab den 1990er Jahren im Fernsehen mit einer Sendung bekannt, in der er aufsehenerregende Interviews führte.
Willemsen auch als Dozent tätig
Darüber hinaus moderierte er zahllose Kulturveranstaltungen und -sendungen, schrieb Bücher und war als Dozent tätig.
22.2.2015: Zwei Tage lang habe ich am Computer den Livestream von leichtathletik.de von den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe verfolgt. Der Weg dorthin war mir zu weit, aber die Übertragung mit einem brillanten Kommentator Markus Röhrig ließ einen hautnah dabei sein. Und ich erinnerte mich auch an das Jahr 1992, als ich direkt in Karlsruhe bei Hallenmeisterschaften dabei war, damals noch in der Europahalle und damals noch damit befaßt, den Westen Deutschlands zu erkunden. Mir ist noch erinnerlich, daß ich in den Pausen, vor und nach den Wettbewerben, laufenderweise das Umfeld der Halle erkundete und über die schmucken Reihenhäuser staunte. Ich weiß, daß ich damals sagte: „ „Hier ist die heile Welt“. Und diesen Ausspruch wiederholte ich später oft, ob in Kiel im Stadtteil Mettenhof, ob in Sindelfingen, Bremen, Frankfurt, Nürnberg oder Ulm. Schade, daß heute so vieles selbstverständlich ist.
16.2.2015: Am Rosenmontag, an einem Tag, wo der Frohsinn in Köln regiert, kam aus der Domstadt in Sachen Leichtathletik die Mitteilung, daß nach sieben Jahren die Tätigkeit der CNG sport& media GmbH für den Kölner Markenverlag und damit auch für die Zeitschrift „Leichtathletik“ und das Laufmagazin „ aktiv Laufen“ beendet wird. Damit ist zwar nicht das Ende beider Zeitschriften angesagt, aber traurig bin ich doch, denn mit Anja Herrlitz, Norbert Hensen, Martin Neumann und Christian Ermert habe ich sehr lange zusammengearbeitet, viel mehr als nur sieben Jahre. Diese Nachricht überraschte mich nicht völlig, aber sie machte mich doch sehr traurig. Für mich ist es ein Zeichen, wie schwer es heute Zeitungen und Zeitschriften haben, sich zu behaupten. Die Leselust für Werke auf Papier läßt nach, das Internet ist weiter auf dem Vormarsch. Ein Grund auch für mich, daß ich meine Erinnerungen nicht in einem Buch niederlege, sondern auch den Weg übers Internet gehe und mir eine Homepage „baue“.
16.2.2015: Am heutigen Rosenmontag habe ich den Kölner Zug von Anfang bis Ende am Fernseher verfolgt. Ich wußte, daß meine Enkeltochter Paulie mit ihrer Mutter am Rande stehen wird und fleißig Kamelle auffängt. Mal sehen, wann das Paket bei uns ankommt. Übrigens war als Kommentator beim WDR erstmals der blonde Guido Cantz dabei, der ein geborener Kölner ist, den Karneval lebt und ansonsten im Fernsehen auch mit „Versteckter Kamera“ unterwegs ist.
14.2.2015: Das ISTAF-Indoor lockte und es wurde ein Fest.
Gegen 15 Uhr fuhren wir aus Neuruppin ab, auf fast leerer Autobahn. Mehr Verkehr erwartete uns in Berlin. In der Prenzlauer Allee war dann ziemlicher Stau und in der Warschauer Straße auch nochmal. Jedenfalls kamen wir glücklich auf dem Parkplatz an der O2 World an, ganz dicht vor der Halle. 17.00 Uhr spazierten wir beide durch den Haupteingang, ich also nicht durch den Presseeingang. Für meine Frau Ruth war es der erste Besuch in dieser Halle, sie war sehr beeindruckt. Nach leckerer Currywurst brachte ich sie auf ihren Platz, Block 207, Reihe 21, Platz 13. Und diese 13 brachte uns Glück. Ich verabschiedete mich, um die Presseplätze im 4. Stock suchen. Aber das war nicht so einfach. Die vielen Platzanweiser und Sicherheitsleute waren zwar freundlich, aber so richtig konnten sie mir nicht helfen. Doch das sollte sich später noch als Glückstreffer herausstellen. Es war dann ca. 17.45 Uhr und dann hatte ich den richtigen Einweiser getroffen, der meinte, die Presseplätze wären im Block 418 und 419, also ganz oben. Dann kam das Glück herangeflogen. Ich sah auf der gleichen Ebene (2. Stock) Ruth allein sitzen, d.h. ihre Nachbarn waren gerade unterwegs. Nun kam der erleuchtende Gedanke: einfach hingehen, hinsetzen… Und die beiden Plätze neben der 13 blieben frei, bis zum Schluß. Ich blieb also dort die ganze Zeit sitzen, hatte eine Supersicht, direkt auf die Stabhochsprunganlage, aber eben nicht von ganz oben. Ich war wieder überwältigt von allem, aber es war eben das zweite Mal für mich. Ein besserer Zeuge war Ruth bei ihrer Premiere, und sie sah alles sehr positiv, kurzweilig, und auch an die laute Musik gewöhnte sie sich schnell. Es war richtig schön, als einer der Hallensprecher die Zuschauer animierte, zu Laola-Wellen und ähnlichem. Und viel wurde mit Lichteffekten gearbeitet, mit Feuerwerk… Einfach alles sehr modern und mitreißend. Nach dem Fast-Weltrekord im Stabhochsprung durch den Franzosen Renaud Lavillenie (6,02 m übersprungen, 6,17 m verpaßt) gab es dann eine Umbauphase für die Diskuswerfer. Aber das dauerte zu lange für uns, weil ja noch eine lange Heimfahrt vor uns lag. Ich habe nochmals eine Currywurst gegessen und dann hinaus zum Parkplatz. Der „Grüne“ war gut zu sehen. Es dauerte einige Minuten, ehe wir die Ausfahrt fanden, aber dann hatten wir das „ Loch“ gefunden und los ging es in der autoleeren Stadt. Straße der Pariser Kommune, Greifswalder Straße, Prenzlauer Promenade, Autobahn, gegen 22.30 Uhr waren wir zuhause. Ein gelungener Tag!
Einige Fotos habe ich bei facebook eingestellt (unter meinem Namen zu sehen).
13.2.2015: Eine Pressekonferenz des ISTAF-Indoor ist angesagt, 14 Uhr im Maritim- Hotel in Berlin. Ich bin gespannt, denn dort wird auch das Programmheft vorgestellt, und dafür habe ich alle Geschichten über die Athleten geschrieben. Eine dankbare Aufgabe für dieses spektakuläre Fest der Leichtathletik, das schon im vorigen Jahr alle begeisterte.
Die acht Geschichten: Renaud Lavillenie, Sosthene Moguenara, Dafne Schippers, Christophe Lemaitre, Cindy Roleder, Dayron Robles, Martin Wierig und Nadine Müller.
9.2.2015: Es gilt ein Jubiläum zu feiern: Nun schon drei Jahre haben wir unseren Hyundai i20, und sind mit ihm vollauf zufrieden. Vor allem aber mögen wir nach wie vor seine Farbe: grün. Er fällt auf, wir finden ihn leicht auf dem Parkplatz und grün bedeutet außerdem: die Hoffnung.
7.2.2015: Im Bonner General-Anzeiger ist ein bemerkenswertes Interview mit Dieter Baumann veröffentlicht worden. Es wurde von Berthold Mertes geführt, den ich seit langer Zeit gut kenne, vor allem auch als Marathonläufer. In Erinnerung ist er mir noch als „Hase“ für Katrin-Dörre Heinig beim Hamburg-Marathon. Diesen Marathon bestritt ich viele Jahre zuvor 1987 in 3:21 h, damals noch als DDR-Bürger auf einer Westreise, die ich wegen eines 90. Geburtstages meines Onkels genehmigt bekam. Bei Berthold Mertes habe ich mich für das Interview bedankt und angekündigt, dieses Interview u.U. später auf meiner Homepage zu bringen.
4.2.2015: Heute ist meine Geschichte über den 400-m-Läufer Karsten Just in der Zeitschrift „Leichtathletik“ erschienen, und das auf fast zwei Seiten. Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber jetzt ist die Freude um so größer. Und es ist erstaunlich, wieviel dann zunächst auf Facebook ihr positives Votum abgeben. Man bekommt schnell mit, wie sehr die Ex-Athleten an der beruflichen Entwicklung ihrer einstigen Konkurrenten interessiert sind. Das animiert mich, auch in Zukunft solche Geschichten zu schreiben. Und wenn sie nicht in der Zeitung oder bei leichtathletik.de gebracht werden können, dann habe ich ja immer noch meine Homepage im Hintergrund. Vielleicht wird sie ein wenig der Treffpunkt der Ehemaligen.
27.1.2015: Wir zwei „Peters“ haben einen Dritten gewonnen, der schon Erfahrungen mit Homepages gesammelt hat. Ulrich Bredow ist vor zwei Jahren nach Neuruppin gezogen und will uns beiden bei unserem Bemühen helfen. Von nun an wollen wir uns jeden Dienstag treffen. Der Arbeitseifer hat uns gepackt.
21.1.2015: Erstes Treffen mit Peter Pusch vom Regionalverlag Ruppin. Mit ihm habe ich viele Jahre zusammengearbeitet, als Autor und Korrektor seines „ Kreiskalenders“. Das war mehr als ein normaler Kalender. Vielmehr ein Sammelsurium von historischen Geschichten rund um die Stadt Neuruppin und die Region und ebenso aktuellen Geschichten. Nun mit dem 25. Jahrgang schloß dieses Kapitel. Peter Pusch aber will weiter aktiv bleiben und ebenfalls wie ich auch eine eigene Homepage erstellen. So trafen sich also zwei, die dasselbe anstreben.
20.1.2015: Gewöhnlich geht man mit guten Vorsätzen in ein neues Jahr. Und wer wie ich schon fast 75 Jahre seines Lebens hinter sich hat, dem drängt sich das Wort „Erinnerungen“ förmlich auf. Erinnern aber kann man sich an vieles, vor allem an die vergangenen Lebensjahrzehnte. Doch wie hält man so etwas fest? Ein Buch zu schreiben verbietet sich vor allem aus Kostengründen. Aber es gibt ja das Internet, in dem ich mich von Beginn an tummele. Recht oft stieß ich auf private Homepages von Leichtathleten, aber auch von Bekannten und Freunden. Warum also nicht selbst eine Homepage erstellen?
18.1.2015: Ich habe immer bedauert, kein Tagebuch geschrieben zu haben. Nun habe ich zwar entdeckt, daß meine Briefe an meine Mutter mehr als ein Tagebuch waren, aber trotzdem möchte ich für das letzte Viertel meines Lebens wieder ein Tagebuch führen. Nicht für jeden Tag, aber immer dann, wenn etwas Wichtiges passiert ist. Und offen lasse ich auch, ob ich einiges aus der Vergangenheit in diesem Tagebuch aufleben lassen werde.