Archiv für den Tag: 14. August 2016

Natur und Kultur in Nordfriesland – Ausflug auf die Insel Föhr

Nach einem Zwischenstop in Kiel und einer Übernachtung im Hotel „Godewind“ in Schilksee begeben wir uns auf die Autofahrt Richtung Nordsee. Für mich wird das eine Premiere sein. Ich kannte bisher nur die Ostsee.

Nach zwei Stunden sind wir in Dagebüll-Hafen angelangt, einem Ortsteil der Gemeinde Dagebüll in Nordfriesland. Von dort aus verlassen die Besucher der Inseln Föhr und Amrum das Festland. Doch heute ist es für uns noch nicht soweit, denn zunächst werden wir ganz in der Nähe übernachten. Nach 10 Kilometern taucht ein Schild auf:

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Das Hotel macht schon von außen einen angenehmen Eindruck.

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Auf dem Weg zum Hotel wachen zwei Löwen.

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Und innen verstärkt sich der positive Eindruck:

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Wir laden unsere Koffer ab, und ich nutze die Zeit für einen ersten Rundgang in den Garten:

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Und dann umfängt mich eine Blüten-und Pflanzenpracht:

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Einige Meter weiter grasen Schafe:

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Ein Flüßchen plätschert dahin:

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Und auch ein Windrad lugt durch die Bäume:

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Genug des Erkundens. Es gilt, wieder Richtung Hafen zu fahren. Bald landen wir auf einem riesigen Parkplatz, auf dem gefühlte 1000 Autos stehen. 15 Uhr geht unsere Fähre nach der Insel Föhr ab, wir müssen uns sputen.

Links hinten sehen wir das Abfertigungsgebäude:

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Es schaut aus wie auf einem großen Rangierbahnhof. Und später wie bei den Passagierschleusen auf dem Flughafen:

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Doch es klappt alles bestens und bald fährt unser Schiff hinaus, schaukelt auf den Nordseewellen:

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In der Ferne sehen wir die Halligen, die teilweise bewohnt sind:

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Innen ist viel Betrieb, wir lassen uns das   Seelachsfilet  schmecken.

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Und bald sehen wir die Anlegestelle auf der Insel Föhr und haben wieder Land unter unseren Füßen. Föhr liegt südöstlich von Sylt, östlich von Amrum und nördlich der Halligen. Unter den deutschen Inseln ohne Straßen-oder Bahnverbindung zum Festland ist Föhr die flächenmäßig größte Insel mit der höchsten Bevölkerungszahl von 8360 Einwohnern.

Wir kommen auf Wyk an, einem Ort, der als einziger auf der Insel Föhr einen städtischen Charakter hat. Unter anderem gibt es hier einen 15 km langen Sandstrand und mit der Promenade Sandwall eine der schönsten Flaniermeilen Deutschlands (so steht es zumindest bei Google).

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Unsere Fähre fährt weiter zur Insel Amrum:

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Wir aber bummeln zunächst durch den Hafen:

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Und dann sind wir bald im Ort Wyk und verbringen dort rund fünf Stunden. Dabei gibt es einiges zu sehen:

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Gegen 19 Uhr beenden wir unseren Stadtgang und setzen uns ganz in der Nähe unseres eigentliches Zieles in eine Bushaltestelle. Dort erleben wir einige Regenschauer, aber irgendwann ist es dann 19.40 Uhr und wir begeben uns trockenen Fußes auf unser Schiff, die W.D.R.-Fähre Wyk/Föhr.

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Dort erwartet uns ein außergewöhnliches Konzert, auf außergewöhnlichen Instrumenten.

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So sieht der Zuschauerraum aus, der später ganz gefüllt sein wird:

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Fünf junge Leute aus Berlin, das GlasBlasSing Quintett, unterhalten uns dann für zwei Stunden mit ihrem Programm: Volle Pulle-Flaschenmusik XXL.

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Draußen wird es langsam dunkel:

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Aber auch für die Rückfahrt ist alles bestens organisiert. Wir steigen wieder auf eine Fähre, die uns hinüber nach Dagebüll-Hafen bringt. Unser Auto steht noch auf dem Riesenplatz, und unser Chauffeur, mein Kieler Schwager, bringt uns auch ohne Navi sicher zurück in unser Hotel Nahnhof. Gegen Mitternacht treffen wir dort ein, ein ereignisreicher Tag geht zuende.

Morgenstund hat Gold im Munde. Und das erfahren wir, weil uns ein von der Hausherrin Petra Jessen-Petter liebevoll gedeckter Frühstückstisch erwartet:

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Abschied von Hausherr Siegfried Petter und seiner Frau, und dann geht es gen Kiel. Denken wir zumindestens. Eine kurze Pause wird eingelegt, und nochmals die Landschaft bewundert:

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Doch dann kommt noch eine Überraschung. Mein Schwager hat das nächste Ziel geheimgehalten und so will ich es auch handhaben. In der nächsten Geschichte wird das Geheimnis gelüftet. Bis dahin….

Peter Grau

Christoph Harting – ein Olympiasieg ohne Worte

 

Wie beschreibt man einen Olympiasieg im Diskuswurf Mit Worten. Und normal ist dann, wenn der Sieger auch etwas sagt. Bei den Hartings ist das total unterschiedlich. Robert, der Ältere, der Extrovertierte, spielt mit den Worten.  Christoph, der sechs Jahre  Jüngere, der Introvertierte, läßt allein seine Wurfkunst reden.

Bisher wartete Diskuswerfer Christoph Harting geduldig auf den großen Wurf. Bei der WM 2013 in Moskau verpaßte er nur um 17 Zentimeter das Finale, bei der EM 2016 in Amsterdam fehlten 14 Zentimeter zu Bronze. Zuletzt, so hört man, fand er eine professionellere Einstellung zu seinem Sport, nachdem er  früher alles etwas lockerer nahm. Und er stellte auch seine Wurftechnik um, wirft nun nicht mehr aus dem Stützabwurf wie sein Bruder, sondern springt am Ende mit den Füßen um.  Nun hat all das bei den Olympischen Sommerspielen in  Rio Früchte getragen. Und das in einem spektakulären Wettkampf. Ohne Robert Harting, der die Quali nicht überstanden hatte, schien der Pole Piotr Malachowski der Topfavorit zu sein. Er wurde dieser Rolle auch lange gerecht, hielt das Gold nach fünf Durchgängen mit einer Weite von 67,55 m  schon fast in den Händen. Wäre da nicht ein Harting gewesen. Christoph Harting, der 2,07-m-Riese vom SCC Berlin, zelebrierte den Super-Wurf seiner bisherigen Karriere im letzten Durchgang. Die Zwei-Kilo-Scheibe flog auf die neue persönliche Bestweite von 68,37 m.  Es war der Goldwurf. Der Pole konnte nicht mehr kontern und der Wattenscheider Daniel Jasinski, genannt Jasse, war mit dem Bronze-Wurf von 67,05 m  sowieso im siebenten Himmel.

Christoph Harting hat lange auf diesen Erfolg gewartet. Wie Robert Harting von Torsten Lönnfors trainiert, war er sich diesmal seiner Sache sicher. „ Vor dem letzten Versuch dachte ich:  Das ist meine Bühne, das ist mein Stadion. Den Sieg nimmt mir keiner weg“. Entsprechend zelebrierte er den Sieg, kostete seinen Sieg aus.  Und sorgte anschließend für reichlich Verwirrung, ja Unverständnis wegen seines Verhaltens bei der Siegerehrung.

 

Christoph Harting

Diskuswurf  I  Männer

Alter: 25 Jahre

Land: Deutschland

Bestleistung: 68,37 m

Erfolge:  Olympiasieger 2016, Vierter EM 2016, Achter WM 2015, Zweiter DM 2016, Deutscher Meister 2015

 

Auf der offiziellen Pressekonferenz legte Christoph Harting dar, daß er nicht die Öffentlichkeit suche, und daß es ihm vollkommen egal sei, was die Journalisten von ihm denken. „Ich muß vor keinem von Ihnen versuchen, besonders gut dazustehen. Was Sie über mich denken, ist mir vollkommen egal“.  Mit diesen Worten und vorher mit seiner präzise durchgezogenen Haltung, keine Interviews zu geben, löste er natürlich bei den Journalisten kein Wohlgefallen aus. Es war abzusehen, daß er dafür bald die Quittung bekommen würde. Und die kam sowohl im Netz als auch in den Medien, in Funk, Fernsehen und Presse. Vor allem sein Verhalten bei der Nationalhymne stieß bei fast allen auf Unverständnis.

Ein wenig war Christoph Harting dann doch überrascht von der Negativreaktion der Öffentlichkeit und versuchte, sein Verhalten zu erklären:

Olympiasieger Harting: „Stillstehen war nicht so meins“

Christoph Harting (25) hat seinen viel diskutierten Auftritt bei der Siegerehrung nach seinem Diskus-Olympiasieg in Rio erklärt. „Wie bereitet man sich darauf vor, Olympiasieger zu werden? Ich meine, selbst bei aller Tagträumerei, die man irgendwie vollziehen kann – sowas kannst du dir nicht vorstellen, sowas kannst du dir nicht ausmalen“, sagte der Berliner in einem Interview der ARD. „Ich meine, die haben die Hymne nur für mich gespielt. Es war unfassbar“, sagte Christoph Harting. „Stillstehen war nicht so meins, deswegen ist das vielleicht falsch angekommen.“ Er hatte geschunkelt und gefeixt, als die Nationalhymne gespielt worden war. Sein befremdliches Verhalten löste große Kritik aus. „Du bist auch noch halb im Wettkampfmodus, du bist im Kopf eigentlich völlig woanders, du bist hormon-technisch völlig übersteuert. Damit umzugehen ist natürlich eine Kunst für sich“, so Harting.

Mein Schlußfazit:

Es war für den wohlwollenden Betrachter ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst der Jubel über einen grandiosen sportlichen Erfolg eines Athleten, der einen großen Namen trägt, und dann die Enttäuschung darüber, wie er sich danach verhielt. Schade, daß es so endete, aber Christoph Harting hat es anscheinend so gewollt.

Peter Grau